Viel Vorsprung gehabt und doch nur knapp über die Ziellinie gerettet: Der FCK spannte seine Fans im Heimspiel gegen den SV Glienicke nach einem Mega-Beginn auf die Folter und gewann am Ende glücklich mit 3:2 (3:1), obwohl es zunächst nach einem Spaziergang aussah.
Fast schon überfallartig hatte Kremmen begonnen und die mental noch gar nicht auf dem Platz angekommenen Randberliner in der Anfangsviertelstunde komplett überrumpelt. Den Auftakt machte Lukas Kraeft nach nicht einmal vier Minuten, der einen klasse getimten Chip-Ball von Patrick Breyer über die Abwehrkette überlegt einschob. Auch wenig später bewies der Zehner ein gutes Auge, als er – wieder nach Vorlage von Breyer – von der Strafraumkante genau in die untere linke Ecke schlenzte (8.).
Artistisch wurde es dann beim 3:0. Eine Ecke von Marvin Prien landete am zweiten Pfosten bei Robert Lemcke, der die Kugel hoch in den Fünfer zurück passte, wo Breyer schön per Seitfallzieher traf (14.). Ob dem FCK diese frühe Führung selbst nicht ganz geheuer war oder man sich vom Ergebnis blenden ließ, ist nicht genau aufzulösen. Doch nach circa 20 Minuten schienen die Hausherren das Fußballspielen mehr oder weniger einzustellen und wurden komplett passiv.
Die Elf von Trainer Marco Meißner gewährte dem Gegner insbesondere im Mittelfeld viel zu viel Raum und kam häufig in den Zweikämpfen zu spät, was Glienicke erlaubte, sich vor dem FCK-Tor festzusetzen. Der Treffer von Toko-Kevin Pilot zum 3:1 (34.), dessen Schuss vom Innenpfosten ins Tor tropfte, hatte sich dementsprechend länger angebahnt. Eine weitere kalte Dusche mit dem Pausenpfiff ersparte der SVG den Gastgebern, weil Kevin Hechtfischer zwar maßgeschneidert für René Hoppe auflegte, der aber seinen Hochkaräter aus der Nähe versemmelte (45.+1).
So kam die Halbzeit für die taumelnden Kremmener wie gerufen. Sonderlich verbessert kehrten sie aber nicht aus der Kabine zurück – im Gegenteil. Glienicke konnte nach nur fünf Minuten den Anschluss herstellen. Nach einer kurz ausgeführten Eckenvariante köpfte Hoppe die Flanke freistehend als einer von drei hochspringenden Gästeakteuren aus drei Metern ein (50.). Mike Koger bewahrte dann seine Farben vor dem endgültigen Comeback des Kontrahenten, indem er mit dem Fuß gegen Normen Rohde entschärfte (52.).
Nach gut einer Stunde hatte sich der FCK zumindest defensiv wieder besser strukturiert, tat aber nach vorne weiterhin viel zu wenig, sodass das Geschehen nun dahin plätscherte. Dramatisch wurde es erst kurz vor Schluss. Koger rettete erst wieder stark mit dem Fuß gegen Hechtfischer, um den 20-Meter-Nachschuss dann über die Latte zu lenken (86.). Breyer hätte schließlich sein Team erlösen können, brachte den Ball nach freiem Lauf über den halben Platz aber nicht an Lucas Bittighofer vorbei (90.+1).
Ein letztes Mal bangen musste der FCK in der dritten Minute der Nachspielzeit, als Philipp Pfaff vor dem Sechzehner foulte. Den flach ausgeführten Freistoß von Hendrik Güttler konnte Koger im Fallen weg schießen und damit seinen Farben den glücklichen, zwölften Saisonsieg sichern, durch den man auf den sechsten Tabellenplatz kletterte. Für die Kremmener geht es nach der Spielpause am kommenden Wochenende (Finale im Pokal der Landräte) mit dem Auswärtsspiel bei Grün-Weiß Bergfelde weiter.
FCK: Koger – Pfaff, Eichblatt, Reibold (83. König), Kirstein, Rossow, Lemcke, Wolff, Prien (64. Baese), Kraeft, Breyer