Mit großer mannschaftlicher Geschlossenheit und Effizienz hat der FCK einer in Bestbesetzung angetrenenen Bötzower Eintracht ein Schnippchen geschlagen. Zwar sahen sich die Kremmener über 90 Minuten der Spiel- und Ballkontrolle der Gäste ausgesetzt, doch die eiskalte Verwertung der eigenen Torchancen zum richtigen Zeitpunkt bescherte der Elf von Falk Franke einen am Ende nicht unverdienten 4:2 (2:1)-Heimsieg.
Personell mussten die Hausherren wieder die letzten Reserven zusammenkratzen, weil auch noch Kapitän Kevin Hergt (Rotsperre) und kurzfristig auch Patrick Behrendt (Arbeit) fehlte. Für Marc Kaiser war die Hinrunde mit einem Bänderanriss im Sprunggelenk bereits vorzeitig vorbei. Kremmen setzte jedoch die taktischen Vorgaben von Beginn an zielführend um und unterstützten sich auf dem Platz untereinander vorbildlich, um die Aktionen der kombinationssicheren Bötzower einzudämmen. Und vorne sollte es das wieselflinke Sturmduo Patrick Breyer-Eric Moldenhauer richten.
Das ständige Spekulieren auf Fehler machte sich schon früh bezahlt. Einen völlig verunglückten Rückpass von Eintracht-Kapitän Armando Görög erlief Breyer und setzte sich dabei gegen das Tackling von Sven Neuber durch. Allein vor Keeper Frank Schütze versenkte er den Ball genau im Eck – 1:0 (11.). So leicht ließ sich die Mannschaft von Ex-FCK-Coach André Birkner aber nicht abschütteln. In Minute 24 fiel das verdiente 1:1. Tom Matuschak hielt aus ca. 20 Metern einfach mal drauf. Mikel Pietzofski fälschte die Kugel dabei etwas unglücklich zu Philipp Männel ab, der aus Nahdistanz vollendete. Die Kremmener Antwort ließ nicht lange auf sich warten.
Der aufgerückte Außenverteidiger Max Rossow zog in der 27. Minute wunderbar mit Links aus halbrechter Position ab und landete einen perfekten Treffer zum 2:1. Moldenhauer hatte drei Minuten später nach einem Konter über Rossow und Breyer noch die Riesenchance zum 3:1, vergab aber freistehend vor Schütze (30.). Für lange Zeit sollte es das mit spannenden Szenen gewesen sein. Während sich der FCK ausschließlich auf Defensivaufgaben und Konter beschränkte, hielte Bötzow den Spielfluss am Laufen, ohne aber wirklich zwingend zum Abschluss zu kommen.
Stattdessen schlugen die Kremmener mit ihrer ersten Möglichkeit des zweiten Durchgangs wie aus dem Nichts zu. Philipp Heilmann bediente in der 69. Minute Breyer mit einem Flankenball aus dem Halbfeld an die Strafraumgrenze. Der zimmerte den Ball herrlich in den Winkel zum 3:1. Erst in der Schlussphase, komischerweise nach dem Platzverweis gegen Gorden Dräger (77., Tätlichkeit gegen Mikel Pietzofski), drehte die Eintrahct nochmal richtig auf und hatte mehrere gute Chancen.
Michel Holz konnte mit einem abgefälschten Schuss gar auf 3:2 verkürzen (81.). Kremmen wackelte, um dem Gegner letztlich den endgültigen K.O. zu versetzen. Rossow und Heilmann spielten Doppelpass, Ersterer ließ sich die Gelegenheit zum 4:2 und seinem Doppelpack nicht nehmen. In der turbulenten Schlussphase mussten die Bötzower durch Niklas Schulz (89., Gelb-Rot) und Frank Schütze (Rot nach Abpfiff, Schiedsrichterbeleidigung) weitere Platzverweise hinnehmen.
Die Highlights des Spiels im Video
Einsatzzeiten, Tore, Karten: Zur Spielerstatistik
FCK: Koger – Reiter, Lindemann, Paulig, Rossow, Heilmann, Pietzofski, Hornemann, Köpke, Moldenhauer, Breyer
(Fotos: Nico Albrecht / Oranienburger Generalanzeiger)