Zum Schluss kommt es knüppeldick

Zwei Minuten vor dem Ende sah man noch wie der Sieger aus, doch letztlich konnte sich der FCK wieder nicht aus dem Negativstrudel befreien. Nach dem Auswärtsspiel beim SV Glienicke trug das Kremmener Lager wieder nur einen Rucksack aus Enttäuschung und Frust sowie eine 2:3 (0:1)-Pleite mit nach Hause – die vierte in Serie.

Die Partie bot die meiste Zeit über wenig Höhepunkte für die rund 50 Zuschauer bei nasskaltem Spätherbstwetter. Die Gäste setzten nach Ballgewinn von Max Rossow und anschließendem Doppelpass zwischen Patrick Breyer und Lukas Kraeft die erste Duftmarke, doch Letzterer verzog aus spitzem Winkel knapp (5.). Der Tabellenvierte versuchte zwar, den Gegner unter Druck zu setzen, wurde in seinen Abschlussaktionen – meist außerhalb des Sechzehners nach Standards – z.B. durch Rossow und Kraeft jedoch nicht zwingend. Hinten wirkte Kremmen stabil und verteidigte die vielen Diagonalbälle des SVG meist gut weg. Erst Umutcan Kerem Karaca (29., Kopfball nach Ecke) und Toko-Kevin Pilot (35.) näherten sich dem Tor an.

Da aus dem Spiel heraus bei beiden Teams kaum etwas Zielgerichtetes klappte, war es fast schon zwangsläufig, dass ein ruhender Ball für etwas Zählbares sorgen musste. Karaca verwandelte kurz vor der Pause aus ca. 20 Metern einen Freistoß direkt zum 1:0 für die Gastgeber (41.), was die Mundwinkel beim FCK wieder hängen ließ. Doch die Moral schien trotz der letzten Rückschläge intakt zu sein, denn nach der Pause folgte zunächst eine Reaktion, die mit einem Blitz-Doppelschlag den Spielstand zugunsten der Meißner-Elf drehte. In Minute 60 trieb Rossow den Ball energisch zum Strafraum. Über Breyer und Marvin Prien fand die Kugel etwas zufällig zu Kraeft, der wuchtig unter das Tordach traf – 1:1.

Nur gut 90 Sekunden später netzte dann Prien eiskalt ins lange Eck zur Führung (61.) ein, die anschließend nicht in Gefahr geriet – bis zur 75. Minute. Der bereits verwarnte Niklas Reibold schubste Julian Petzold kurz vor der Grundlinie plump, sah die Ampelkarte und erwies seiner Mannschaft somit einen Bärendienst. Auch zu zehnt hielt der FCK dem nun größeren Druck der Hausherren mehr oder weniger souverän bis zur 89. Minute stand. Dann überschlugen sich die Ereignisse in der turbulenten Schlussphase, in der das Schiedsrichterkollektiv eine Hauptrolle spielen sollte. Nach einem durch Kraeft abgeschlossenen Kremmener Angriff, den ein Glienicker Verteidiger noch berührte, zeigte der Schiedsrichter-Assistent zur Ecke.

Referee Finley Ringel wies ihn jedoch zurück und gab unverständlicherweise Abstoß. Im folgenden Konter bekamen vier, fünf FCK-Akteure Karacas Solo durchs Mittelfeld nicht gestoppt, der präzise ins linke Eck zum Ausgleich traf. Die wilden Proteste des FCK setzten sich wenig später fort, als sich der Schiri in der 5. Minute der Nachspielzeit diesmal von seinem anderen Assistenten Damian Traurig überstimmen ließ und ein vermeintliches Handspiel von Jacob Wolff vor dem Sechzehner pfiff. Den fälligen Freistoß zirkelte Karaca an den Querbalken, und der eingewechselte Lucas Bittighofer köpfte den Abpraller zum 3:2 ein. Wegen Meckerns sah auch Breyer noch Gelb-Rot. Ein weiterer rabenschwarzer Nachmittag für den FCK.

FCK: Koger – Pfaff, Matuschak, Reibold, Kirstein, Rossow, Wolff, Augustin (71. Köpke), Prien, Kraeft, Breyer