Während auswärts bisher der Schuh beim FCK noch drückt, kann man auf dem heimischen Rasen überzeugen. Im Topspiel des 5. Spieltags behielt man zum dritten Mal in Folge alle Punkte in Kremmen und fuhr gegen den bisherigen Tabellenzweiten Grün-Weiß Bergfelde einen mehr als verdienten 2:1 (1:1)-Heimsieg ein.
Als gäbe ihnen die idyllische Aura des angrenzenden Stadtparks eine besondere Sicherheit, traten die Mannen von Trainer Marco Meißner im Gegensatz zur Vorwoche vom Anpfiff weg selbstbewusst, konzentriert und griffig auf. Ball und Gegner wurden beherrscht, ja sozusagen langsam zurechtgelegt, auch wenn die Gäste wie schon in der vergangenen Saison ihre Qualitäten in der Defensive zeigten. Nach 12 Minuten versuchte sich Lukas Kraeft erstmals mit einem Freistoß aus gut 20 Metern, doch Steven Schultz streckte sich und lenkte den Ball über die Latte.
In den kompletten 90 Minuten leisteten sich die Kremmener ihrerseits nur eine wirkliche Nachlässigkeit, die jedoch prompt Konsequenzen hatte. Bei einem Konter ließ man den Bergfeldern nach einer Viertelstunde zu viel Platz, was diese zu einem Steilpass auf Julius Nitz in den Sechzehner nutzten. Philipp Pfaffs Tackling wirkte rustikal, doch rutschte er eigentlich am Gegenspieler mehr vorbei als in ihn rein. Trotzdem zeigte Schiri John Dura auf den Elfmeterpunkt, von wo aus Grün-Weiß-Kapitän Niklas Kohl sicher verwandelte (15.).
Das Geschehen war somit etwas auf den Kopf gestellt, aber die Gastgeber ließen sich davon nicht beirren und hatten schon zeitnah eine Antwort in petto. In Minute 22 fing Patrick Breyer einen vom Boden getretenen Abschlag von Schultz ab. Konnte er ihn im ersten Versuch noch nicht überwinden, schob der FCK-Stürmer den Abpraller dann zum 1:1 ins leere Tor (22.) – sein bereits sechster Saisontreffer. Fünf Minuten später machte Schultz seinen Patzer wieder wett, als er einen Überkopfschuss von Kraeft bärenstark aus dem Eck kratzte (27.).
Kremmens ansprechende Leistung hatte zwar kein Chancenfeuerwerk zur Folge, doch bestach man durch Geduld und Hartnäckigkeit, um die vielleicht eins, zwei entscheidenden Situationen zu kreieren, die du so einem Duell nur bekommst. Kraeft näherte sich bei seinem Solo mit Versuch ans Außennetz schon nochmal deutlicher an (35.), bevor die Seiten gewechselt wurden. An den Verhältnissen änderte sich im zweiten Durchgang zunächst nichts. Der FCK agierte weiter souverän.
Mit einem Geistesblitz von Innenverteidiger Mark Eichblatt drehten die Hausherren schließlich das Ergebnis auf ihre Seite. Sein Diagonalball hebelte in Minute 56 die Bergfelder Abwehr aus und brachte Marvin Prien perfekt ins Spiel, der den Ball unbedrängt in die Maschen schieben konnte. Der Lohn der Meißner-Elf für einen gewissenhaften Auftritt. Eine überzogene Entscheidung des Schiedsrichters sorgte in der Schlussphase nochmal für neue Spannung. Bei einem Allerweltszweikampf zwischen Breyer und einem Bergfelder gingen beide an der Torauslinie zu Fall.
Zur Überraschung aller zeigte Dura dem bereits verwarnten Kremmener jedoch die Gelb-Rote Karte (70.). Dadurch musste der FCK die letzten Minuten in Unterzahl bestreiten, was er allerdings bravourös tat und wie zuvor zu elft nichts anbrennen ließ. Die Heimstärke scheint wiedergefunden zu sein. Um sich dauerhaft in der Spitzengruppe zu etablieren, sind nun auch Erfolgserlebnisse in der Fremde nötig. Die nächste Gelegenheit erhält man am kommenden Wochenende beim Landesklassen-Absteiger Fortuna Britz.
FCK: Koger – Pfaff, Eichblatt, Kretschmer, Rossow, Zschammer, Kraeft, Kirstein (90.+3 Paulig), Augustin (89. P. Hornemann), Prien, Breyer
Bildergalerie FC Kremmen vs. SV Grün-Weiß Bergfelde von Timo Dreyer – Google Fotos