Trotz Personalnot Herz gezeigt

Keine Tore, aber eine kleine Wiedergutmachung. So könnte das Fazit im FCK-Lager nach der weiten Auswärtstour nach Lichterfelde lauten. Mit dem 0:0 beim Tabellenzweiten konnte die ersatzgeschwächte Mannschaft von Trainer Marco Meißner einen Teilerfolg nach der Heimpleite gegen Bötzow verbuchen.

Für den Kremmener Übungsleiter stellte sich diesmal die Startelf quasi von alleine auf, denn mit Tom Matuschak, Tristan Kretschmer (beide Gelbsperre), Jacob Wolff (privat verhindert), Robert Lemcke und Tim Wittenberg (beide verletzt) sowie Oliver Baese und Jerome König aus dem Anschlusskader fehlten etliche Akteure auf dem Aufstellungszettel. Dafür kehrten Kapitän Patrick Breyer und Max Rossow ins Team zurück. Doch die Gäste wollten trotzdem kein Trübsal blasen, denn es stand immer noch eine gute Truppe auf dem Rasen.

In der ersten Halbzeit hatte man allerdings so seine Mühe mit der griffigen Zweikampfführung des Gegners. Der FCK fiel häufig mit unsauberen ersten Ballkontakten auf und ließ sich bei der Passverarbeitung desöfteren zu viel Zeit. Das führte dazu, dass Lichterfeld zwar mehr Ballbesitz hatte, aber in der Offensive bis auf einen strammen Freistoß von Maik Redlich, den Mike Koger zur Seite faustete (12.), keine wirklich Torgefahr aus dem Spiel heraus ausstrahlte.

In Minute 28 verunglückte dann ein Abschlag von Koger, der über Martin Kühn von rechts in den Strafraum zurückgespielt wurde, wo Frank Niemann knapp über die Latte schoss. Auch kurz vor der Pause war es der Tabellenachte, der eine weitere Möglichkeit der Hausherren vorlegte. Felix Kirstein wehrte einen nach einer Ecke in die Mitte geköpften Ball genau vor die Füße von Oliver Haase ab, der die Führung nur um Zentimeter verpasste (42.). Coach Meißner schien aber in der Pause die richtigen Anpassungen vorgenommen zu haben.

Seine Jungs kamen spürbar gestrafft aus der Kabine und zeigten nicht nur mehr Präsenz im Duell Mann gegen Mann, sondern trauten sich auch nach vorne mehr zu, auch wenn einige im Ansatz vielversprechende Situationen nicht mit der letzten Konsequenz zu Ende gespielt wurden. In Minute 49 wurde ein Abschlag von Koger per Kopf zu Marvin Prien verlängert, der daraufhin Breyer steil schickte. Der zog im Sechzehner nach innen und statt den freien Lukas Kraeft zu bedienen, brachte er mit dem schwächeren rechten nur ein Schüsschen zustande.

Lichterfelde/Finow musste insgesamt Anteile abgeben und konnte außer mit dem Freistoß von Redlich (60., Koger faustet zentralen Versuch weg) nur noch selten Akzente setzen. Aus dem Spiel heraus verteidigte die FCK-Abwehr um die starke Zentrale mit Mark Eichblatt und Philipp Pfaff das meiste souverän weg. Nur in der 68. Minute passte man kurz nicht auf. Der eingewechselte Dwayn Kaßner drang über rechts frei in den Strafraum und sah Kühn am langen Pfosten, der freistehend kläglich einen Hochkaräter vergab.

In der Schlussphase wurde es noch hitzig. Für das überharte Tackling mit der offenen Sohle von Paul Ziethen gegen den Knöchel von Kraeft und das Nachschlagen von Philipp Tulke gegen Kirstein in die Achillessehne zeigte Schiri Birk Stargard jedoch jeweils nur die Gelbe Karte. Beide konnten weiter machen und zusammen mit den Kollegen überstanden sie die letzte brenzliche Szene, als Koger aus dem Gewühl den Ball um den Pfosten lenkte (83.). Der FCK zeigte Herz und nahm letztlich ein durchaus verdientes Remis mit.

FCK: Koger – Pfaff, Eichblatt, Kirstein, Reibold, Rossow, Kraeft, Naujokat (53. P. Hornemann), Prien (90. Wünsch), Köpke, Breyer