Man muss lange in den Ergebnisarchiven kramen, um ein Spiel zu finden, in dem die FCK-Reserve so oft getroffen hat wie am vergangenen Wochenende gegen den Löwenberger SV II. Fast 10 Jahre ist das her, damals sogar zweistellig auswärts in Grüneberg (10:4). Gegen die „Löwen“ war es beim 9:1 (6:0)-Kantersieg zwar ein Tor weniger, so oder so bestätigen die Jungs von Trainer Nils Hildebrandt aber ihren Aufwärtstrend bemerkenswert.
Anders ausgedrückt setzte sich am Ende auch die Routine gegen die Jugend klar durch. Während die Gäste in der Anfangsviertelstunde noch Paroli bieten konnten, erwiesen sich im Laufe der ersten Halbzeit die Kremmener als die deutlich abgezocktere Truppe, die die Schwächen des Gegners in der Verteidigung schonungslos aufdeckte. Die geballte Erfahrung bescherte auch das 1:0. Kevin Hergt (34 Jahre) passte in der 15. Minute an die Strafraumgrenze, wo Christoph Turkoska (37) den Ball für René Prahl (35) behauptete, der die Kugel humorlos einschob.
Das war der Startschuss für einen sagenhaften Lauf, der weitere fünf Tore bis zur Halbzeit bereithalten sollte – innerhalb von 17 Minuten. Die Hausherren ballerten aus allen Rohren und hatten das Visier scharf gestellt, auch wenn sogar noch mehr Buden als die von Hergt (27.), Florian Hornemann (30.) und Turkoska (32., 41., 44.) drin waren. „Mit der hohen Führung im Nacken wollten wir nun den Ball in unseren Reihen schön laufen lassen und nicht auf Teufel komm raus auf die nächsten Tore gehen“, erklärte Coach Nils Hildebrandt die weitere Marschroute.
Die Chancen sollten dann von ganz allein herausspringen, da der Gegner zu keiner Zeit wusste, den FCK II in Bedrängnis zu bringen. Auch sollten bei diesem Spielstand die Wechselspieler zu ihren Einsatzminuten kommen. Obwohl noch einige aussichtsreiche Tormöglichkeiten liegen gelassen wurden, fielen dann noch die Tore zum 7:0 (Dirk Unger, 68.) und 8:0 (Lucas Wünsch, 72.). Ein Ehrentreffer sollte den Gästen durch Mats Frömming (74.) dann doch vergönnt sein.
Hildebrandt: „Unsere Defensivarbeit wurde in der zweiten Hälfte dann einmal etwas zu sehr vernachlässigt. Alle Spieler außer unser Torwart waren bei eigenen Ballbesitz in der gegnerischen Hälfte, dann folgte ein unbedrängter Fehlpass zum Gegner, Dennis Jopp und Thoki gingen nicht mit zurück auf ihrer rechten Außenbahn, Bennet Zolchow konnte den lang gespielten Ball im Rückwärtslaufen nicht richtig klären und Martin Steinke den folgenden Torschuss auch nicht mehr abwehren. Den Schlusspunkt setzten dann jedoch wieder wir durch Thoki (80.).“
FCK II: Steinke – Melchert, Francke (62. Thoki), Arndt (62. Unger), Weidner, Prahl, Hergt, F. Hornemann (62. Zolchow), Paulig (46. Jopp), Wünsch (83. Bach), Turkoska