Mit einem stark ausgedünnten 11-Mann-Kader – davon zwei angeschlagenen Spielern – reiste die Zweite nach Löwenberg und konnte sich trotz eines chaotischen 6:3 (2:3)-Siegs letztlich nicht wirklich freuen. Grund: Das Lazarett sollte sich um einen schwer verletzten Routinier vergrößern.
Stefan Engelhardt (Oberschenkel) und Kevin Hergt als „vermeintlicher“ Auswechselspieler (Knie) reisten trotz Blessuren mit in den Norden Oberhavels. Während der FCK II noch auf der Suche nach unserer Tagesform war, lag Löwenberg nach 20 Minuten bereits mit 2:0 in Führung. Zunächst lenkte Interimskeeper Marcel Steinke aus der Ü40 einen Schuss unglücklich über das Knie ins eigene Tor ab (14.). Kurz darauf unterlief Toni Melchert ein Stellungsfehler – er rechnete offenbar mit einem Mitspieler an seiner Seite, der nicht mehr da war (19.).
Zwischen diesen beiden Gegentoren ereignete sich das bitterste Ereignis des Tages: In der 15. Minute ging Marko Reiter bei einem Dribbling plötzlich ohne Fremdeinwirkung schmerzverzerrt zu Boden und konnte nicht weiterspielen. Die spätere Diagnose im Krankenhaus bestätigte die schlimmsten Befürchtungen: Achillessehnenriss. Nun steht eine Operation an und eine lange Pause bevor. Alles Gute und eine schnelle Genesung, Marko! So kam Hergt doch noch zu einem nicht geplanten Einsatz – und machte seine Sache ordentlich, obwohl jeder Schritt vermutlich weh tat.
Langsam fanden die Kremmener dann ins Spiel und übernahmen zunehmend die Kontrolle. Florian Hornemann erzielte den Anschlusstreffer (28.) – doch fast im Gegenzug stellte der LSV II den alten Abstand durch Ronny Leppin wieder her (29.). Dennoch zeigte die Heimmannschaft erste konditionelle Schwächen. Kurz vor der Pause gelang Christoph Turkoska der erneute Anschluss (38.), und kurz nach dem Wiederanpfiff glich er sogar aus (48.). Coach Nils Hildebrandt ahnte: „Es war nur eine Frage der Zeit, bis wir das Spiel drehen würden.“
Trotz zahlreicher Chancen dauerte es bis zur 78. Minute, ehe Marten Bach mit seinem Treffer die FCK-Reserve erstmals in Führung brachte. Er scheiterte zunächst mit einem Elfmeter nach Foul an Hornemann am Torwart, verwertete aber den Abpraller im Nachschuss (78.). René Prahl erhöhte dann mit einem sehenswerten Lupfer über den Keeper auf 3:5 (80.). Den Schlusspunkt setzte erneut Hornemann, der sich den Ball selbst am Gegenspieler vorbeilegte, seinen Tempo-Vorteil ausspielte und zum 3:6-Endstand in diesem wilden Spiel einschoss.
FCK II: Steinke – Melchert, Lindemann, Reiter (20. Hergt), Arndt, Prahl, Bach, F. Hornemann, Wünsch, Engelhardt, Turkoska