Die Erste hat auch bei Eintracht Bötzow ihre Siegesserie fortsetzen können und nach dem dritten Spieltag die Tabellenführung der Kreisoberliga übernommen. Mit dem 4:3 (3:2)-Erfolg konnten seit langem mal wieder drei Punkte aus dem Oberkrämer Ortsteil entführt werden.
Dabei verlief der Auftakt in die Partie denkbar ernüchternd. Unaufmerksamkeiten und Patzer sorgten für einen Zwei-Tore-Rückstand nach nicht einmal zehn Minuten. Erst zog Niklas Schulz nach einem langen Ball aus der eigenen Hälfte clever im Rücken der Kremmener Abwehr davon, überlupfte den zu spät aus dem Tor gelaufenen Mike Koger und schob zum 1:0 aus spitzem Winkel ein (6.). Anschließend leistete sich FCK-Kapitän Tom Matuschak einen fatalen Fehlpass, den Schulz aufnahm und Janik Morten mit dem 2:0 bestrafte (9.).
Kremmens Comebackqualitäten wurden in der Folge aber wieder abgerufen, denn man stellte die individuellen Fehler im Spielaufbau mehr und mehr ab und spielte schnörkelloser, auch mit langen Bällen, nach vorne, womit die Bötzower sichtlich Probleme hatten. Nach feinem Steilpass von Sascha Hergst schaffte Patrick Breyer frei vor dem Tor den Anschlusstreffer (26.). Wenig später konnte Marvin Prien nach Diagonalball von Lennart Zschammer Ken Schubert im Strafraum austanzen und in die kurze Ecke zum 2:2 treffen (36.).
Nachdem Schulz freistehend um Zentimeter die erneute Eintracht-Führung verpasste (38.), hatte mit dem Pausenpfiff schließlich der FCK die Nase vorne, als Breyer im Strafraum gefoult wurde und Hergst den fälligen Elfmeter perfekt versenkte (45.+1). Die Gäste hatten dem Spiel ihren Stempel nun aufgedrückt, während Bötzow oft nur aus den Unzulänglichkeiten des Gegners Gefahr erzeugte. Auch nach Wiederanpfiff blieb die Elf von Trainer Marco Meißner die bestimmende Mannschaft und trug durchaus sehenswerte Angriffszüge vor.




Bei einem wurde Prien – über mehrere Stationen von Außen vorbereitet – im Strafraum gut freigestellt, doch offenbar überrascht vom großzügigen Platzangebot, verzog er knapp (54.). Zehn Minuten später fiel das schönste Tor des Tages. Eine hervorragend getretene Eingabe von Jerome König beförderte Breyer in Uwe-Seeler-Manier mit dem Hinterkopf im hohen Bogen über den Keeper in die Maschen – 2:4 (64.). Die Hausherren gaben sich jedoch nicht geschlagen und brachten mit offensiven Wechseln frischen Wind rein. Oft wurden der FCK nun mit Standards defensiv beschäftigt. Zunächst war es jedoch Schulz, der mit einer hochkarätigen Doppelchance das dritte Tor für seine Farben verpasste (68.).
Besser machte es Joker Lennert Schwach in der 78. Minute und bugsierte eine Eingabe von rechts per Direktabnahme ins linke Eck zum 3:4. In den Schlussminuten schwappte das Geschehen hin und her, wobei Lukas Kraeft mit einer Freistoßflanke ans Lattenkreuz Pech hatte (83.) und auch Hergst aus Nahdistanz den Querbalken traf (90.). Zuvor hatte Schulz sich wegen einer Tätlichkeit noch die Rote Karte eingehandelt (88.). Der FCK überstand ein kniffliges Auswärtsspiel mit Teamgeist und einer guten Moral, machte sich jedoch auch das Leben ein ums andere Mal selber schwer. Will man sich dauerhaft in der Spitzengruppe etablieren, müssen die Gegentore reduziert werden.
FCK: Koger – Matuschak, P. Hornemann (23. Zschammer), König, Meyhöfer (33. J. Arndt), Bach (80. Köpke), Kraeft, Kirstein, Prien (80. Wolff), Hergst, Breyer