Spätes Glück nach Abwehrschlacht

Im Fußball gewinnt nicht immer der Bessere, sondern manchmal auch der Glücklichere. So geschehen beim ersten Kreisoberliga-Heimspiel des FCK in der neuen Saison gegen Grün-Weiß Bergfelde. Beim 2:0 (0:0)-Erfolg gerieten die Kremmener lange unter Druck, um den Gegner schließlich spät zu schocken.

Dabei verlief der Start durchaus vielversprechend. Die Elf von Trainer Marco Meißner hatte bis Mitte der ersten Halbzeit gute Ansätze mit Spielverlagerungen und gefährlichen Hereingaben. In der zweiten Minute erreichte ein klasse Diagonalball von Tom Matuschak Felix Kirstein, dessen scharfe Eingabe Patrick Breyer aufs Tor köpfte. Der Ball wurde knapp von der Linie geklärt. Dann zwang wiederum Kirstein mit einer wuchtigen Direktabnahme nach Flanke von Sascha Hergst Bergfeldes Keeper Florian Radtke zu einem exzellenten Fußreflex (7.). Eine Führung für die Hausherren wäre zu dem Zeitpunkt also nicht nur möglich, sondern folgerichtig gewesen. Bergfelde wartete seinerseits mit Ballbesitzfußball auf, ließ aber wirklich gefährliche Angriffshandlungen vermissen.

Körperlich zeigte Kremmen in der Abwehr eine gute Präsenz und hatte die Hoheit in der Zweikampfführung. Bis kurz vor der Pause musste Keeper Mike Koger nicht um die Null bangen, gefährliche Chancen konnten nicht notiert werden. Philip Opitz, Neuzugang der Grün-Weißen, brachte den FCK dann aber nochmal zum Zittern, als er erst im Sechzehner frei zum Schuss kam (38.) und anschließend, wieder auf Vorlage von Steven Schultz nach einem Konter, Zentimeter am Pfosten vorbei spitzelte (43.). Zu dem Zeitpunkt hatten die Gäste bereits begonnen, den Gegner allmählich einzuschnüren. Dieser Trend setzte sich nach Wiederanpfiff fort. Es agierte fortan fast ausschließlich die Mannschaft von Trainer Dirk Opitz, während die Schwarz-Weißen ins Hintertreffen gerieten.

FCK-Kapitän Tom Matuschak (Mitte) musste mit seinem Team erheblichen Gegnerdruck von Grün-Weiß Bergfelde überstehen.

Kremmen bekam das Spiel aufgezwungen und konnte selber nicht für Entlastung sorgen, weil der Ball nicht in den eigenen Reihen gehalten werden konnte. Bergfelde bediente nun die gefährlichen Räume geschickt, doch gelang es ihnen nicht, das Leder im Tor unterzubringen. Koger war sowohl gegen Opitz (57.) als auch gegen den eingewechselten Timo Wichmann (73.) ein starker Rückhalt. Wenig später hatten die Gäste den Torschrei schon auf den Lippen, als der starke Philipp Hornemann auf der Linie einen sicheren Treffer herausragend verhinderte. Und wie so oft kann solch ein Spielverlauf auch mal nach hinten losgehen. Mit der ersten echten Möglichkeit der zweiten Halbzeit stellte der FCK das Geschehen auf den Kopf.

In Minute 83 zirkelte Hergst einen Freistoß aus knapp 20 Metern an die Latte. Der Abpraller traf GWB-Torwart Radtke am Rücken, von wo aus die Kugel in die Maschen fiel – 1:0. Und es kam noch besser aus Kremmener Sicht. In der Nachspielzeit setzte Breyer auf der rechten Seite zu einem Solo in den Strafraum an und konnte dort von Fabian Riedel nur durch ein Foul gestoppt werden. Da der Bergfelder bereits verwarnt war, zeigte ihm Schiedsrichter Matti Behrens die Ampelkarte. Den fälligen Elfer verwandelte der Gefoulte selbst zum 2:0 (90.+2) und versetzte damit alle Zuschauer aufgrund der Geschichte dieser Partie in ungläubiges Staunen. Wenn auch nicht verdient, nimmt der FCK den glücklichen Erfolg natürlich gerne mit.

FCK: Koger – Matuschak, P. Hornemann, König, Kretschmer, Bach, Zschammer (46. Meyhöfer), Krüger (58. J. Arndt), Kirstein, Hergst, Breyer