Spätes Gegentor: Kein Sieg bei den Füchsen

Irgendwann musste es ja passieren. Auf der Reise zum Fuchsbau nach Falkenthal ließ der FCK nun zum ersten Mal in dieser Saison Punkte liegen – wenn auch auf dramatische Weise. Mit der letzten Aktion des Spiels kassierte man tief in der Nachspielzeit den Treffer zum 3:3 (1:1)-Endstand.

Personell sah die Lage komplizierter aus als in den letzten Wochen. Mit Matuschak, Zschammer, König, Kirstein und Bach fehlten wichtige Stützen. Dennoch konnte Coach Marco Meißner eine schlagkräftige Truppe aufbieten, die perfekt in die 90 Minuten startete. Nur knapp eineinhalb Minuten dauerte es, bis Mark Lindemann nach einer kurzen Eckenvariante eine Flanke von Sascha Hergst in leichter Rücklage einköpfte. Kremmen blieb weiter am Drücker, verpasste aber durch Marvin Prien (8.) und Patrick Breyer (10.) weitere hundertprozentige Chancen zu nutzen – und so den Gegner früh zu entnerven.

Weil Kremmen in der Folge kein schlüssiges Konzept präsentierte und im Mittelfeld oft keinen Zugriff in den Zweikämpfen fand, lud man die Füchse ein, mehr und mehr die Initiative zu übernehmen. Das mündete schließlich im Ausgleich durch Marek Krickhahn im Anschluss an einen Freistoß von Robert Reimann (25.). Durch eigene Ballverluste hätte man zur Pause gut und gerne mit einem Rückstand gehen können. Doch Max Schläwicke (29., Pfosten / 38. nach Konter) konnte seine guten Möglichkeiten nicht verwerten. Die Gäste mussten sich nach der vielleicht schwächsten ersten Halbzeit der Saison in der Kabine neu ordnen.

Dies schien zunächst nicht zu funktionieren, denn prompt nach Wiederanpfiff fing man sich das 2:1 ein. Schläwicke erlief einen Steilpass von Reimann in den Strafraum, umkurvte Dave Stettin im FCK-Tor und traf aus spitzem Winkel (48.). Eine Co-Produktion zweier Akteure, die von den Kremmenern an diesem Tag schwer zu stoppen waren. Der Tabellenführer hatte aber die richtige Reaktion parat und drehte binnen drei Minuten die Partie wieder. Zunächst hob Breyer den Ball über die Abwehr zu Prien, der von der Grundlinie Breyer erneut an der Strafraumgrenze suchte. Mit einem echten Gewaltschuss traf der FCK-Topscorer unhaltbar zum 2:2 (49.).

In Minute 51 klärte Tristan Kretschmer aus der Gefahrenzone – trotz erlittenem Foul. Prien schickte daraufhin Hergst zum Kontern, der nach Alleingang halblinks erfolgreich abschloss (51.). Kremmen verstand es anschließend, immer wieder vielversprechende Angriffe zu kreieren, bei denen die Falkenthaler Abwehr überspielt wurde – mit anschließender Überzahl in Tornähe. Doch wegen jeweils zweifelhafter Abseitspfiffe kamen diese nicht zur Vollendung. Das so wichtige vierte Tor blieb also aus – der Treibstoff für die Schlussoffensive der Füchse. Auch sie verzeichneten einige Versuche, meist jedoch ohne Präzision.

In der 60. Minute hatte die Meißner-Elf Glück, dass ein unabsichtlicher Kopfball von Lukas Kraeft aufs eigene Gehäuse an die Latte prallte. Je länger die Begegnung dauerte, desto vehementer drückten die Hausherren auf das 3:3, wobei sich Stettin noch ein ums andere Mal auszeichnen konnte. Bis die siebte (von angezeigten fünf) Minute der Nachspielzeit anbrach: Christopher Franz fand Schläwicke beim letzten Vorstoß zwischen der Kremmener Hintermannschaft. Stettin konnte zwar parieren, doch den Abpraller bugsierte Andy Schiller aus Nahdistanz über die Linie. Direkt danach pfiff Schiedsrichter Hugo Dittmann ab. Eine aus FCK-Sicht deutlich ausbaufähige Leistung endete leistungsgerecht.

FCK: Stettin – Pfaff, Lindemann (71. Koger), Kretschmer, J. Arndt, Kraeft, P. Hornemann (46. Krüger), Köpke (85. Paulig), Prien, Hergst, Breyer