Solide in die Runde der besten Acht

Trotz erneut großer Personalsorgen hat es der FCK vollbracht, im Kreispokalwettbewerb zu überwintern. Dank guter Chancenauswertung in der zweiten Halbzeit schmiss der amtierende Vizepokalsieger den Ligakonkurrenten SG Finow/Lichterfelde beim 4:1 (1:1)-Sieg im Achtelfinale aus dem Wettbewerb.

Da die Ausfallliste bei den Kremmenern lang war (Torjäger Kaiser, Behrendt, Heilmann, Pietzofski fehlten aus dem Stamm neben den Langzeitverletzten), kramte Assistenztrainer Thomas Heyer, der den im Urlaub weilenden Chef Falk Franke vertrat, den bewährten taktischen Plan aus der Schublade und verordnete seinem Team eine defensive Grundeinstellung, aus der bei Ballgewinn nach Möglichkeit schnell umgeschaltet werden sollte. Anfangs war es aber der FCK, der über die Mehrheit des Ballbesitzes verfügte und offensive Akzente setzte.

In der 4. Minute verpassten Kevin Hergt und Eric Moldenhauer, der auf der ungewohnten Stürmerposition spielte, mit einer doppelten Kopfballchance noch das 1:0, welches aber wenig später nachgeholt wurde. Der von Niclas Köpke geschickte Dennis Jopp fand mit seiner Linksflanke am langen Pfosten Patrick Breyer, der per Direktabnahme ins kurze Eck einnetzte (8.). In der Folge legten die Gäste langsam einen Zacken zu und übernahmen die Kontrolle insbesondere in der Spielfeldmitte, wo die Gastgeber aufgrund läuferischer Defizite die Räume nicht schließen konnten.

In Minute 17 kam Andy Beierlein nach einem gut durchkombinierten Gegenstoß über Christian Kuhn, Patrice Ebangue Barros Noel und Frank Niemann zum Abschluss, schoss aber zu zentral aufs Tor. Auch bei einem Schnittstellenpass, bei dem sich die FCK-Abwehr verschätzt hatte, musste Keeper Mike Koger gegen Sebastian Ziesler auf der Hut sein und zur Ecke klären (22.). Ein Volleyschuss von Philipp Heinrich verfehlte sein Ziel nur knapp (26.). Die Gäste waren dem Ausgleichstreffer in dieser Phase nahe.

Kremmen versäumte es seinerseits, mit seinen guten Chancen dem Gegner auch weh zu tun. Moldenhauer hatte gleich zweimal das 2:0 auf den Fuß. Erst konnte er sich aus Nahdistanz nicht zwischen Schuss und Eingabe entscheiden (29.), dann wurde er in einer Zwei-gegen-Eins-Überzahl von Breyer bedient, scheiterte aber mutterseelenallein im Rutschen an SG-Schlussmann Kevin Sägebarth (30.). Die Barnimer blieben dran und durften sich wegen des fehlenden Kremmener Pressings die Kugel weiter schön zirkulieren lassen.

Die Belohnung holten sie sich in der 39. Minute mit dem überfälligen Ausgleich ab. Jopp ließ sich auf der Außenbahn von Beierleins Körpertäuschung düpieren. Barros Noel zirkelte anschließend den Ball mit Links perfekt in den Winkel – 1:1. Im zweiten Durchgang wollten die Gäste offenbar mehr riskieren, ohne aber mehr Gefahr auszustrahlen. Der FCK brachte nun eine bessere Kompaktheit auf den Rasen und ließ hinten kaum noch jemanden durch. Weil Finow/Lichterfelde diese Raumdichte mehr und mehr aufgab, konnten die Kremmener immer wieder über ihre schnellen Spitzen kontern.

Moldenhauer verzog nach einem beherzten Ballgewinn und dynamischen Solo noch aus bester Position (48.). Doch das 2:1 wartete schon. Fünf Minuten später verlagerte Marius Böttcher das Spiel nach Rechts, wo Lucas Köhn den Ball quer reinpasste. Phillip Neumann bugsierte den Ball an die Unterkante der Latte, Breyer staubte per Kopf erfolgreich ab (53.). Und der FCK spielte weiter mit Köpfchen. Bei einem Freistoß von Böttcher war Neumann zur Stelle und nickte zum 3:1 ein (60.).

Bis auf einen wuchtigen Schuss des eingewechselten Henning Paech vom Strafraumeck, den Koger in der kurzen Ecke gut parierte (74.), war von der SG nichts mehr zu sehen. Sie musste sich der konsequenten Kremmener Spielweise vor und im Strafraum beugen. Sowie der deutlich besseren Ausnutzung der Möglichkeiten. Mark Lindemann fing eine Viertelstunde vor Schluss einen Ball ab und spielte den freien Böttcher im Mittelkreis an. Der schickte Breyer auf die Reise, der aus gar nicht mal einfachem Winkel spielend leicht mit dem Außenrist verwandelte – 4:1 (75.).

Am Ende holten die spielerisch nicht überzeugenden, aber dafür kampfstarken Kremmener das Maximum aus sich und dieser Achtelfinal-Partie heraus.

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FCK: Koger – Lindemann (78. Paulig), Rossow, Köhn, Köpke, Hergt, Böttcher, Neumann, Jopp, Breyer, Moldenhauer