“Schummeltor“ besiegelt Derby-Pleite

So einen Derbysieg hätten die Fußballer der zweiten Männermannschaft des FCK dieser Tage mit Gold aufwiegen können. Nicht nur wegen des Prestiges, dass man nach der Hinspielpleite (1:3) zurückerobern könnte. Auch der 3:2-Erfolg gegen Fürstenberg aus der Vorwoche wäre veredelt worden und ein wichtiger Schritt aus dem Tabellenkeller geschafft.

Doch daraus wurde leider nichts. Beim Ortsnachbarn Rot-Weiß Flatow verlor der Underdog unglücklich mit 1:0 (1:0). „Eine Derbyniederlage ist immer sch…, egal wie die Tabelle aussieht. Dort ist immer was drin, und für uns war definitiv was drin“, ärgert sich FCK-Coach Nils Hildebrandt über die vergebene Chance, sich im Abstiegskampf gegen die Konkurrenz in eine bessere Position zu manövrieren.

Nils Hildebrandt ist keiner, der nach Ausreden sucht, sondern Fakten benennt. Für ihn war der größte Aufreger des Nachbarschaftsduells daher gleichzeitig der spielentscheidende. Das Flatower Siegtor erzielte Ex-FCK-Akteur Marco Purrmann ausgerechnet per klarem Handspiel (9.). „Ein ganz klar irregulärer Treffer. ‚Lemmi‘ legt sich den Ball mit dem Unterarm vor und schiebt ihn dann ein.“ Der Schiedsrichter ignorierte jedoch die Proteste und ließ das 1:0 zählen.

Kurz zuvor hätten die Kremmener selbst in Führung gehen müssen, als Andy Wicke frei vor Max Falkowski auftauchte. Der Rot-Weiß-Schlussmann vereitelte die Gelegenheit jedoch bärenstark und sorgte dafür, dass dem FCK der Jubel doch im Hals stecken blieb. Im weiteren Verlauf entwickelte sich ein typischer Derbyfight, der von beiden Rivalen aber meist fair geführt wurde. Fußballerische Elemente blieben zumeist auf der Strecke.

„Chancen waren Mangelware. Gegen ein Spitzenteam haben wir wenig zugelassen“, so Hildebrandt, der auch Not-Keeper Martin Steinke lobte. Er musste für den etatmäßigen Goalie Hennings Schneider einspringen, der bei der Ersten aushalf. „Er hat seine Sache in den wenigen Momenten, wo er eingreifen musste, gut gemacht. Vorne fehlte dem FCK II aber das nötige Quäntchen Glück.

Vor der Pause führte Daniel Neumann einen Freistoß flach an der Mauer vorbei aus. Paul Müller, Kremmens Bester an diesem Tag, traf nur das Außennetz (35.). Auch im zweiten Durchgang gaben sich die Gäste nicht auf und riskierten mehr, ohne Flatow allerdings wirklich in Angst und Schrecken zu versetzen. Die Hausherren probierten es ihrerseits mit langen Bällen, die aber wirkungslos blieben.

Flatow machte nur durch einen Lattenschuss nochmal von sich reden – jedenfalls nach vorne. In der Schlussphase sorgten sie noch für eine unschöne Szene. Purrmann tackelte dabei den durchgelaufenen Müller rüde von hinten um. Hildebrandt: „Für mich war diese Grätsche viel zu hart und absolut rotwürdig.“ Der konnte letztlich seinem ersatzgeschwächten Team keine Vorwürfe machen.

„Die Einstellung meiner Jungs war absolut derbytauglich. Wir haben uns auf Augenhöhe bewegt. Mit solch einer Leistung werden wir noch unsere Punkte holen.“ Spielerisch und von der Chancenverwertung her müsse man sich aber noch steigern. Die nächste Chance auf einen Derbysieg hat der FCKII bereits am kommenden Samstag, wenn der 1. SV Oberkrämer in Kremmen gastiert. „Gegen die sind wir jetzt auch endlich mal dran“, sagt Hildebrandt trotzig.

Einsatzzeiten, Tore, Karten: Zur Spielerstatistik

FCK II: Steinke – Sommer, Czerwonka, Henning, Paulig, Daniel Neumann, Müller, Kilian, Hirschka, Wünsch (79. Hornemann), Wicke