Schockmoment überschattet Heimsieg

Die Tabellenführung wurde verteidigt und das Spiel gegen Grün-Weiß Bärenklau mit 2:0 gewonnen. Und doch waren die FCK-Spieler nach dem Abpfiff mit den Gedanken woanders – bei einem ihrer Kollegen. Denn die drei Punkte wurden teuer bezahlt.

Zunächst konnte Marco Meißner seine Elf in Bestbesetzung aufbieten, die zudem eine große Intensität in Laufarbeit und Zweikampfführung an den Tag legte. Dem standen auch die Gäste in nichts nach, sodass sich ein ansehnliches Kreisoberliga-Match entwickelte. Kremmen machte bis zum Strafraum ordentlich Dampf, ohne das richtige Feingefühl für den finalen Pass zu finden. In der ersten halben Stunde konnte der FCK nur durch einen Kopfball von Mark Lindemann (17.) und einen Abschluss von Marvin Prien (27.) brauchbare Chancen produzieren.

In der Abwehr hielt man sich hingegen schadlos und legte insbesondere Bärenklaus Torjäger Abdülkerim Akkoyunlu auf Eis. Nur in der 39. Minute mussten die Kremmener auf der Hut sein, als Luc Springer im Sechzehner frei zum Schuss kam, den Lindemann mit einer Rettungsaktion am Tor vorbeilenkte. Mit dem Pausenpfiff scheiterte auf der anderen Seite Sascha Hergst nach Zuckerpass von Lennart Zschammer an Bärenklaus Keeper Nils Funke (45.+1). Die Hausherren mussten sich also weiter in Geduld üben, wenn die Partie erfolgreich gestaltet werden sollte.

Die zweite Halbzeit begann anschließend mit einem Schreckmoment. Eine Ecke von David Lorenz wischte Hergst am kurzen Pfosten mit dem Kopf aufs eigene Tor und zwang seinen Torwart Mike Koger zu einem Glanzreflex. Den danach nicht ideal geklärten Ball drosch Akkoyunlu knapp per Volley neben den Kasten (47.). Diese chaotische Szene sollte allerdings die Ausnahme bleiben, denn der FCK blieb hinten stabil und wirbelte nach vorne mit Spielwitz, Pressing und guten Kombinationen. Nur vor dem Tor versagten irgendwie die Nerven – wie bei Prien allein vor Funke (49.).

Der Bann wurde schließlich in der 55. Minute gebrochen. Hier hatte der hervorragend aufgelegte Zschammer Patrick Breyer mit dem Außenrist auf rechts bedient. Lukas Kraeft konnte die Eingabe nicht an Funke vorbeibringen, wohl aber Prien im Nachgang, der den Schlussmann der Grün-Weißen mit einem Schuss in die kurze Ecke überraschte – 1:0. Es war weiterhin ein Spiel zwischen zwei gut eingestellten Mannschaften, die sich über eine gute Physis definierten, wobei Kremmen stets gefährlicher wirkte. Den Sack zuzumachen, schafften sie aber noch nicht.

In Minute 68 trieb erneut Zschammer einen Angriff mit einem tollen Solo an und servierte Prien die Kugel, der freistehend wieder an Funke hängen blieb. Nur drei Minuten später endete der Arbeitstag für den bis dato so überzeugenden FCK-Mittelfeldstrategen auf tragische Weise. Beim Versuch, im Strafraum mit dem Fuß nach dem Ball zu spitzeln, stieg ihm ein Bärenklauer auf den Knöchel, und ein weiterer fiel ihm auf das linke Bein. Sofort realisierten die umstehenden Akteure eine schwere Verletzung und stürmten wild gestikulierend Richtung Trainerbank.

Die wenig später eintreffenden Rettungssanitäter diagnostizierten einen Knöchel- sowie Schienbeinbruch. Das Spiel war wegen der notwendigen Behandlung auf dem Feld etwa 25 Minuten unterbrochen und wurde mit dem fälligen Elfmeter aufgrund des Fouls fortgesetzt, den Breyer zum 2:0 verwandelte (90.+20.). Die Restspielzeit verkam dabei fast zur Nebensache, obwohl der FCK noch einige gute bis sehr gute Möglichkeiten vergab, das Ergebnis weiter in die Höhe zu schrauben – etwa durch Jerome König (90.+25.), Kraeft (90.+27., 90.+32.) und Breyer (90.+27, 90.+32).

FCK: Koger – Matuschak, Lindemann, Kretschmer, König, Zschammer (90.+15 Krüger), Kirstein (69. Köpke), Prien, Kraeft, Hergst, Breyer