Jubelbilder nach einer Partie kannte man bei der Ersten fast schon nicht mehr. 128 Tage nach dem letzten Punktspielsieg klappte es jetzt endlich mal wieder. Mit einem späten Doppelschlag bezwang der FCK den FSV Basdorf auswärts mit 3:2 (1:1) und konnte so auf den sechsten Platz in der Tabelle vorrücken.
Kremmen startete verunsichert und hatte Schwierigkeiten, Struktur in sein Spiel zu bringen. Der Spielaufbau wirkte oft fahrig und wenig durchdacht. Die Krise der vergangenen Wochen und Monate mit nur zwei Punkten aus den letzten sieben Spielen schien die Gäste weiterhin zu hemmen. Basdorf erarbeitete sich in der Anfangsphase gegen einen im Mittelfeld zu passiven und zu braven FCK, der wenig Präsenz in den Zweikämpfen zeigte, ein spielerisches Übergewicht.
Dustin Michael Thobis machte mit zwei guten Chancen anfangs auf sich aufmerksam. Zunächst verfehlte er per Kopf nur knapp (2.), dann scheiterte er im Eins-gegen-eins an Kremmens Keeper Dave Stettin (12.). Das Gegentor deutete sich an und fiel schließlich auch: Nach einem halbhoch in den Strafraum getretenen Freistoß schoss sich Felix Kirstein unglücklich selbst an den ausgestreckten Arm. Schiedsrichter Leon Jahnke entschied sofort auf Elfmeter. Leon Justin Möschk verwandelte abgeklärt zum 1:0 (15.).
Wie so oft in den letzten Spielen musste Kremmen wieder einem Rückstand hinterherlaufen. Die Mannschaft von Trainer Marco Meißner begann aber allmählich, das Geschehen in die gegnerische Hälfte zu verlagern. In der 19. Minute schickte Jakob Wolff mit einem tollen Schnittstellenpass Kirstein auf die Reise. Dessen Querpass fand Patrick Breyer, der jedoch an der starken Fußabwehr von Tibor Kreiger seinen Meister fand (19.). Nach einer Ecke von Niklas Köpke wurde dann Kirstein bei einem Kopfballversuch am Fuß getroffen.
Wieder entschied der Schiedsrichter auf Strafstoß, den Breyer souverän zum 1:1 verwandelte (23.). Bis zur Pause suchten beide Teams nach ihrer Linie, wobei die Hausherren im Zentrum und auf den Außenbahnen den FCK häufiger stressen konnte. Dennoch blieb es zur Halbzeit beim Unentschieden. Die zweite Halbzeit begann mit einem erneuten Wirkungstreffer gegen die Gäste. Köpke wurde bei einer Flanke empfindlich im Unterleib getroffen und sank zu Boden.
Der Ball segelte im zweiten Versuch in den Fünfmeterraum, wo Stettin ihn zu kurz wegfaustete. Taras Provalskyi stand goldrichtig und konnte sich die Ecke aussuchen – 2:1 (49.). Nun waren Lösungen gefragt, um eine weitere Niederlage zu verhindern. Marco Meißner hatte in der Pause Wolff von der Sechserposition in die Innenverteidigung beordert und ihn mit Lennart Zschammer getauscht. Trotzdem tat sich Kremmen weiterhin schwer, ein wirklich durchdachtes Angriffskonzept vorzutragen.
Viele Angriffsversuche verpufften bereits im Ansatz, sodass die Führung des FSV lange nicht in Gefahr geriet – trotz einer kassierten Ampelkarte (65.). Auch ein Kopfball von Breyer nach einem Freistoß-Chip von Lukas Kraeft, den Kreiger zur Ecke lenkte, änderte daran nichts (62.). Nachdem sich auch der FCK dezimiert hatte – Max Rossow sah wegen wiederholten Foulspiels die gelb-rote Karte (79.) – hätte doppeltes Alupech fast die Entscheidung gebracht.
Doch Krause traf nur den Pfosten und Provalskyi setzte den Abpraller an die Latte – binnen zwei Sekunden blieben beide Möglichkeiten ungenutzt (83.). Das rächte sich bitter: Nach einem Foul an Wolff zimmerte Breyer einen weiteren Elfmeter sehenswert in den Winkel (86.). In der Schlussphase legte er nach einem von Zschammer eingeleiteten Konter uneigennützig für Kraeft auf, der nur noch ins leere Tor einschieben musste und so den umjubelten ersten Sieg seit dem 9. November 2024 perfekt machte.
FCK: Stettin – Matuschak, Zschammer, König, Köpke, Wolff, Rossow, Kirstein (64. P. Hornemann), Augustin (80. Meyhöfer), Kraeft, Breyer (90.+2 Paulig)