Die verrückte Pokal-Reise der Zweiten ist leider zu Ende: Im Viertelfinal-Heimspiel war für die Mannschaft von Nils Hildebrandt nach aufopferungsvollem Kampf und der 4:6-Niederlage im Elfmeterschießen gegen die Kreisliga-Vertretung vom FSV Schorfheide Joachimsthal Endstation.
Unter Flutlicht am Gründonnerstagabend sollte sich schnell herausstellen, dass es für die Kremmener ein schweres Stück Arbeit sein würde, in die nächste Runde einzuziehen. Die Barnimer – auf zwei Positionen mit Landesklassenspielern ihrer eigenen Ersten gespickt – sorgten vor allem mit zahlreichen gefährlichen Flankenbällen für mächtig Unruhe im FCK-Strafraum, wo Gordon Hahn per Kopf knapp verpasste (7.) und Moritz Wille schließlich per Volley ins lange Eck zum 0:1 abschloss (18.).
Wille verpasste nach Hereingabe mit einem Heber aufs Tornetz von der Grundlinie knapp den Führungsausbau für seine Farben. Der FCK II fand indes nur schwer in die Parte und zu Torchancen, weil nach vorne Struktur und Präzision fehlten. Die Gäste hatten in Mittelfeld Oberwasser. In Minute 19 drehte sich Marc Kaiser mal in seiner gewohnt bulligen Art um seinen Gegenspieler, wurde bei seiner Chance allerdings leicht geblockt, sodass FSV-Keeper Marc-Phillip Lembke den Ball sicher aufnehmen konnte.
Wie aus dem nichts ließ dann nach einer halben Stunde und einer abgewehrten Ecke Lucas Wünsch aus ca. 30 Metern einen Schuss ab, welcher die Latte streifte. Kurz vor der Pause waren die Hausherren auch ergebnistechnisch im Spiel angekommen. Nach einem Diagonalball von Christoph Turkoska entwischte Kaiser im Rücken der Abwehr und blieb frei vor dem Tor cool – 1:1 (39.). Im zweiten Durchgang konnte Kremmen II den Verlauf über weite Strecken ausgeglichen gestalten.
Joachimsthal strahlte über die Außen nicht mehr die Gefahr wie noch in der ersten Hälfte aus. Die vom starken FCK-Kapitän Toni Melchert organisierte Abwehr wurde nur selten wirklich auf die Probe gestellt, auch wenn die Gäste augenscheinlich weiter etwas mehr Ballbesitz hatten und bis zum Strafraum über Schnelligskeitsvorteile verfügte. Die beste Chance verbuchte allerdings die Hildebrandt-Elf, als Max Rossow aus dem Kreioberliga-Team zum Slalom-Solo ansetzte und in der kurzen Ecke Lembke prüfte (61.).
Auf der anderen Seite machte der FSV mit einem Lattentreffer auf sich aufmerksam (69.). In der 83. Minute griff dann der Schiedsrichter Maximilian Og ins Geschehen ein, der ein Nachschlagen von Ric Paulig im Zweikampf gesehen haben will und diesen mit glatt Rot vom Platz stellte – eine zumindest diskutable Entscheidung, weil der Gegner nicht einmal protestierte. Turkoska hatte nach einer Flanke von Jacob Wolff dennoch kurz vor Schluss den Siegtreffer auf dem Fuß, verzog aber aus guter Position hauchdünn (87.).
Mit dem Handicap der Unterzahl für mehr als eine halbe Stunde wurde die Hürde für die Kremmener in der Verlängerung noch höher, zumal Wille am langen Pfosten den Ball nach einer Hereingabe zum 1:2 über die Linie drückte (96.). Der Glauben an die Überraschung war jedoch nicht gebrochen, auch wenn schon der ein oder andere Krampf dem FCK II zu schaffen machte, sie gaben nicht auf und wurden belohnt. In der 105. Minute segelte eine Ecke von Wolff in den Fünfmeterraum, wo das Leder im Gewirr irgendwie zum 2:2 über die Linie flipperte.
Der unbändige Wille brachte die ausgepowerten FCK-Jungs schließlich ins Elfmeterschießen, in dem der Kontrahent letztlich die besseren Nerven hatte und alle Versuche verwandelte. Auf Kremmener Seite trafen Wolff und der eingewechselte Florian Hornemann sicher, während Rossow rüber und Kaiser am Tor vorbei schoss. Zwar zogen der FCK II in der Elferlotterie den Kürzeren, doch verdiente man sich mit dem großen Kampfgeist Anerkennung und schied erhobenen Hauptes aus dem Kreispokal aus.
FCK II: Koger – Melchert, Reiter, Baathe (118. F. Hornemann), Prahl, Wolff, Rossow, P. Hornemann (97. Bach), Wünsch (58. Paulig), Turkoska, Kaiser