Punkte nach „Gurkentoren“ liegen gelassen

Es ist die Never Ending Story: Wenn die Zweite verliert, verliert sie nicht wegen ihres Kontrahenten. Sie verliert meist wegen sich selbst. Auch im Gastspiel beim Häsener SV kassierte der FCK II zwei vermeidbare „Gurkentore“ (O-Ton Trainer Nils Hildebrandt) und musste bei der 0:2 (0:0)-Pleite alle Punkte auswärts liegen lassen.

„Vorher konnte man nicht unbedingt davon ausgehen, dass wir in Häsen etwas holen. Zumal sie ja auch alles andere als ein schwaches Team haben. Weil wir auch dezimiert dorthin gefahren sind, wollten wir gut stehen und vorne den ein oder anderen Nadelstich setzen“, erklärte Nils Hildebrandt. Nach dem Motto „Hinten die Null und vorne hilft der liebe Gott“ stellte sich seine Elf dem Kampf mit dem Tabellensechsten ganz ordentlich. „Häsen war zwar spielbestimmend. In der ersten Halbzeit haben wir aber sicher gestanden und wenig bis gar keine Chancen zugelassen. David Czerwonka erwischte wieder einen Sahnetag. Nach vorne ging bei uns leider gar nichts“, so Hildebrandt weiter.

Richtige Highlights suchten die 46 Zuschauer in dem „Friedensgipfel“ (nur eine gelbe Karte) vergeblich. Kurz nachdem Schiri Matthes zur zweiten Halbzeit anpfiff, waren die Kremmener konsterniert. Wieder brachten sie sich durch unnötige individuelle Schnitzer ins Hintertreffen. In der 50. Minute flog eine Häsener Ecke in den Fünfer. Henning Schneider, noch leicht angeschlagen mit einer Handverletzung, griff nicht energisch genug zu, sodass ihm der Ball beim Aufnehmen versprang. Die Kugel rutschte an den zweiten Pfosten durch, wo Kevin Wernicke nur noch eindrücken musste. „Hier haben wir wieder geschlafen. Wieso schießt man solche Tore gegen uns?“, haderte Hildebrandt.

Sieben Minuten später agierten Phillip Hornemann und Richard Sommer gegen einen Häsener Rechtsaußenangriff viel zu körperlos und wurden überlaufen. Nach einer Eingabe vollendete Lukas Eckfeld per Hacke zum 2:0. Aus Sicht des Gästetrainers irregulär. „Der Treffer fiel aus klarer Abseitsposition. Doch der Schiri ignorierte unsere Proteste“, wütete der Übungsleiter. Häsen war besser, aber die Tore schenkte der Abstiegskandidat her. Im Anschluss legte sich der HSV etwas zur Ruhe. So kam Kremmen II jetzt endlich mal gefährlich auf – und wie! In Minute 77 parierte Häsens Philipp Pommerening einen starken Kopfball von Mathias Baathe ebenso klass. Nur Augenblicke danach hatte auch er keine Abwehrchance bei Czerwonkas Distanzschuss.

Doch den kratzten seine Kollegen kurz vor der Linie weg (79.). Bezeichnend auch die 82. Minute. Nico Hirschka setzte sich rechts stark gegen zwei Mann durch und hätte dann schießen können, legte aber auf dem besser postierten Hornemann ab. Frei auf dem Elfmeterpunkt stehend, bekam der Youngster bei der Ballannahme einen Krampf. „Ich weiß nicht, warum er nicht gleich abgezogen hat“, seufzte Hildebrandt. Ein Schuss von Marc Kilian blockten die Häsener noch kurz vor Schluss (89.). „Ich bin ehrlich: Der Sieg für Häsen, das bestimmt auch einen Gang zurückgeschaltet hat, ging in Ordnung. Lange Zeiten waren wir zu harmlos. Aber in den letzten 20 Minuten hatten wir unsere Möglichkeiten. Aber unser Manko ist, dass wir kein Tor schießen.“ So machten die eigenen Patzer am Ende leider wieder den Unterschied.

Einsatzzeiten, Tore, Karten: Zur Spielerstatistik

FCK II: Schneider – Sommer, Czerwonka, Baathe, Paulig, Fürstenberg, Prahl, Hornemann, Hirschka, Wünsch (69. Thoki), Heilemann (60. Kilian)