Pflichtsieg gegen Tabellenvorletzten

Überbewerten sollte man ihn nicht, dennoch nimmt der FCK diesen Kantersieg gerne mit: Beim auch in der Höhe verdienten 7:0 (2:0)-Heimsieg über Lok/OSV Eberswalde schoss sich die Meißner-Elf den Frust der letzten Wochen mal etwas von der Seele. Der Gegner ließ dabei das Kreisoberliga-Format vermissen.

Schon früh konnten die Kremmener den Tabellenvorletzten auf dem falschen Fuß erwischen und so die Weichen für einen stressfreien Nachmittag stellen. Nach nicht mal drei Minuten sorgte eine Co-Produktion von zwei Anfangzwanzigern für das 1:0. Philipp Pfaff, der erstmals seit seinem Kreuzbandriss am 3. Dezember 2022 wieder in der Startformation stand, sprang nach einer Ecke von Marvin Prien am höchsten und köpfte mustergültig ein.

Kremmen blieb in der Folge klar spielbestimmend gegen das bieder auftretende Team aus dem Tabellenkeller, das über 90 Minuten keine ernsthafte Torchance herausspielen sollte. Dafür hatten die Gastgeber umso mehr davon. Lukas Kraeft verarbeitete in Minute 7 eine Flanke von Felix Kirstein gut und schloss aus der Drehung direkt ab, doch Lok-Keeper Candy Müller reagierte aus Nahdistanz stark. Der FCK zeigte sich bemüht, konsequent über Außen in die Gefahrenzone einzudringen, was auch desöfteren gelang.

Ebenfalls wurde es bei hohen Bällen vor dem Kasten der Spielgemeinschaft brenzlig. Bis zur Pause mussten sich die Hausherren nur den Vorwurf gefallen lassen, das Ergebnis nicht höher zu gestalten. Möglichkeiten waren vorhanden. Kirsteins eher ungewollte Flanke an den Querbalken (16.) oder der wuchtige Versuch von Tristan Kretschmer nach Eingabe von Niklas Reibold (23.) sind da vor dem 2:0 zu nennen. Beim zweiten Tor bewies Prien seinen Torriecher, als Jacob Wolffs Ecke durch Patrick Breyer an den zweiten Pfosten verlängert wurde.

Mark Eichblatt (2. von rechts) kurbelte nach seiner Einwechslung von hinten raus die Offensivbemühungen des FCK an und erzielte sogar einen Treffer.

Dort nahm der Rotschopf den Ball direkt und traf in die kurze Ecke (25.). Auch verhinderte Müller den Doppelpack von Pfaff nach einem weiten Reibold-Freistoß mit einer guten Parade, indem er den Kopfball aus dem Winkel kratzte (33.). Zur zweiten Halbzeit stellte Coach Marco Meißner von Vierer- auf Dreierkette um. Damit sollte noch mehr Offensivpower forciert werden. Mark Eichblatt und Robert Lemcke sollten die kreative Komponente im Spielaufbau reinbringen. Es dauert allerdings eine knappe Viertelstunde, bis dies Früchte trug.

In Minute 58 war Max Rossow bereit zum Torabschluss im Sechzehner, wurde allerdings am Trikot zu Boden gezogen. Den berechtigten Elfer verwandelte er selbst zum 3:0. Ein beherztes Solo von Aktivposten Kirstein war dann mindestens die halbe Miete für den nächsten Treffer. Vier Mann ließ der Youngster bei seinem Lauf über rechts bis in den Strafraum stehen. Sein Querpass gelangte über Umwege zu Prien, der wieder goldrichtig stand – 4:0 (61.). Die Kremmener übten jetzt quasi ein Powerplay aus und ließen nicht locker, etwas für die Tordifferenz zu tun.

Der glücklose Breyer streifte mit seinem Schuss aus spitzem Winkel die Latte (63.). Rossow donnerte nach Ablage von Niclas Köpke aus 11 Metern drüber (67.). Besonders über die Flügel hatte der FCK stets leichtes Spiel und viele Räume. Pech dann in Minute 77: Nachdem Schiri Witte Vorteil für das Foul an Breyer auf Höhe der Strafraumgrenze gegeben hatte, bugsierte Köpke den Ball kurz vor der Torauslinie mithilfe eines Gästespielers ins Tor. Der Unparteiische wollte die Kugel aber im Aus gesehen haben – eine klare Fehlwahrnehmung.

Während Kraeft später per Schlenzer am Querbalken scheiterte (86.), folgten noch drei Tore binnen fünf Minuten. In Minute 88 zog Rossow konsequent zum Tor und suchte den Abschluss. Müller wehrte nach vorne ab, wo Eichblatt erfolgreich abstaubte. Eine Ballstaffette zwischen Köpke und Kraeft schloss Breyer zum 6:0 ab (90.), und Rossow drückte eine Reibold-Eingabe per Kopf aus zwei Metern zum 7:0-Endstand über die Linie (90.+2). Wermutstropfen: Lucas Penther musste mit einer schweren Knieverletzung ausgewechselt werden. Diagnose offen.

FCK: Koger – Pfaff (46. Eichblatt), Matuschak, Kretschmer (46. Lemcke), Reibold, Wolff (68. Penther, 76. Baese), Rossow, Kirstein, Prien (61. Köpke), Kraeft, Breyer