Nur die halbe Belohnung

Wenn man halb satt aus der Gaststätte geht, dürfte man sich in etwa so fühlen wie die FCK-Reserve nach dem Heimspiel gegen Forst Borgsdorf. Es hätte etwas mehr auf dem Teller sein können, zumal der Magen ja, was Punkte angeht, bisher leer war. Doch beim 2:2-Remis musste die Elf von Nils Hildebrandt das schlucken, was am Ende übrig blieb.

Unter Zugzwang standen die Kremmener, die bis ins Pokal-Achtelfinale vorgedrungen sind und am 3. Oktober auf den Liga-Konkurrenten FC 98 Hennigsdorf III treffen, nach null Punkten aus drei Punktspielen gegen die wieder erstarkten Borgsdorfer Aufsteiger auf jeden Fall schon. Hoffnung machte ihnen, dass Torjäger Marc Kaiser nach verletzungsbedingtem Ausfall endlich sein erstes Saisonspiel machen konnte. Die schwierige Heimaufgabe nahm Kremmen II mit einer kämpferischen Einstellung an und versuchte, den Kontrahenten nicht zu weit in die gefährlichen Zonen vordringen zu lassen. Das gelang ca. 20 Minuten gut.

Eric Wuthe hätte nach seinem Sololauf und Flachschuss aus 16 Metern sogar beinahe für die Führung gesorgt, doch Schwitzer im Forst-Tor parierte (21.). Doch drei Minuten später gewährte man Viehrig vor dem Sechzehner zu viel Platz. Jan-Erik Großmann wollte per Grätsche in höchster Not entschärfen, legte aber dem Ex-Kremmener Heinrich Bredow dadurch das Leder auf, der Dave Stettin geschickt überwand (24.). Anschließend folgte die stärkste Phase der Hausherren, die sich nicht entmutigen und sich auch vor dem Borgsdorfer Kasten blicken ließen. Kaiser (30., Distanzschuss knapp vorbei) und Christoph Turkoska (32., Keeper lenkt über Latte) schnupperten bereits am Ausgleich, der dann endlich in der 36. Minute fiel.

Routinier Matthias Baathe (rechts) war wieder eine zuverlässige Säule im Kremmener Spiel.

Philipp Hornemanns Steckpass fand Kaiser, der cool blieb und ins lange Eck traf. Doch Borgsdorf antwortete wieder postwendend durch Krebs, der eine Eingabe von Schukat verwertete (39.). Die Halbzeitbilanz: Die Zweite verfiel in alte Muster und machte geleistete Arbeit viel zu schnell zunichte, zumal Florian Hornemann mit dem Pausenpfiff das lange Eck um Millimeter verfehlte (44.). Der FCK II bot auch in der zweiten Halbzeit gut Paroli und hielt den Laden nun auch besser dicht. Der Ertrag resultierte dann verdientermaßen im 2:2, als Kaisers Eingabe zunächst bei Florian Stührk landete, der den Ball zu Turkoska stocherte.

Der wiederum netzte mit der Pike – noch leicht abgefälscht – ein (64.). Während die Gäste nur noch mit einem Lattenschuss von Murati aufschreckten (83.), hätte Kaiser kurz vor Schluss gleich dreifach den Sieg für seine Farben herbeiführen müssen. Erst verzog er mit viel Freiraum vor dem Ziel viel zu überhastet (85.). Dann scheiterte er mit einer Doppelchance an Schwitzer und mit dem Abpraller am Innenpfosten, von wo aus die Kugel quer zur Torlinie vorbei kullerte (88.). In den hektischen Schlussminuten kassierte Turkoska noch eine überzogene Gelb-Rote Karte, obwohl er den Ball spielte (90.). Schlussendlich nehmen die Kremmener den Punkt gerne mit, auch wenn man der größeren Portion etwas nachtrauerte.

FCK II: Stettin – Melchert, Großmann, Grötzner, Baathe, Turkoska, Wuthe, P. Hornemann, Thoki (40. F. Hornemann), Wünsch (60. Stührk), Kaiser