Nullnummer in der Regenschlacht

Frankfurt, 3. Juli 1974: Deutschland und Polen treffen im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft im letzten Zwischenrundenspiel der Gruppe B aufeinander. Das Geläuf im Waldstadion ähnelt eher einer riesengroßen Pfütze als einem Fußballplatz. Und doch versuchen zig helfende Hände, das Spielfeld von den Regenmassen zu befreien. Die Partie findet statt, Gastgeber Deutschland siegt mit 1:0. Ähnliches hätte auch der Kreisoberliga-Truppe des FC Kremmen am Samstag im Spiel gegen Bergfelde wiederfahren können, doch ein Tor fiel in den intensiven 90 Minuten nicht – auf tiefem, matschigem und teils von Pfützen übersäten Grün. Noch vor der Partie versuchten die FCK-Verantwortlichen gegen die Nässe anzukämpfen, sammelten mit Eimern Wasser vom Feld. Anders als das Vorspiel der Reserve konnte die Partie ausgetragen werden.

Hätte man FCK-Coach Falk Franke vor der Saison gefragt, was er von einem torlosen Remis im Heimspiel gegen Grün-Weiß Bergfelde hält, der wäre vermutlich auf Unzufriedenheit gestoßen. In der aktuellen Situation, in der die Schwarz-Weißen personell auf dem Zahnfleisch laufen, zeigte man sich nach Abpfiff aber durchaus positiv ob des minimalen Anstiegs des Punktekontos. Und das Remis geht in Ordnung – sowohl die Hausherren als auch die Grün-Weißen standen defensiv solide und ließen dem Gegner nur selten klarste Möglichkeiten zum Torabschluss zu. Die größte Gelegenheit des FCK in Durchgang eins hatte Kevin Hergt, der nach Zuspiel von Patrick Breyer an der vielbeinigen Gäste-Abwehr scheiterte. Auf der Gegenseite brachten dem nun Tabellenelften einige Fernschüsse keinen Ertrag, außerdem parierte Mike Koger einen Kopfball glänzend.

Auch nach der Pause veränderte sich das Bild kaum: Mit langen Bällen sollte das Mittelfeld schnell überbrückt werden, die jeweiligen Defensivreihen standen aber weitestgehend sattelfest. Martin Wenzels Versuch zischte Mitte der zweiten Hälfte am Kreuzeck vorbei, auf der Gegenseite fand Patrick Breyer mit seinem Linksschuss aus spitzem Winkel seinen Meister im gut reagierenden Nico Mecklenburg. Zwar büßte die Franke-Elf mit dem torlosen Remis den dritten Platz ein, dennoch macht vor allem die stabile Abwehr, die das zweite Mal hintereinander ohne Gegentor blieb, Hoffnung, dass in den drei schweren Aufgaben bei den heimstarken Leegebruchern, gegen Bötzow und bei Forst Borgsdorf noch der eine oder andere Punkt eingetütet werden kann.

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FCK: Koger – Lindemann, Rossow, Reiter, Köpke, Heilmann, Pietzofski, Hergt, Hornemann, Breyer, Moldenhauer