Nadelstiche und Nehmerqualitäten

Es war die Generalprobe für die am kommenden Wochenende beginnende Rückrunde. Doch ein klares Bild konnte sich wohl auch Trainer Falk Franke nach dem letzten Test gegen Landesklassen-Vertreter nicht machen. Licht und Schatten wechselten sich beim 3:3 (2:1) gegen die klassenhöheren Uckermärker ab.

Auf dem Zehdenicker Kunstrasen fand der Kreisoberligist recht schnell und gut in die Partie. Man packte den Gegner in den Zweikämpfen konzentriert an und ließ den Templinern so keinen Raum, um in die Tiefe zu spielen und Chancen zu kreieren. Aus dieser grundsoliden Kompaktheit verstanden es die Kremmener immer wieder, ihre schnellen Offensivleute passend in Szene zu setzen. In Minute 7 wurde Patrick Breyer über links gut freigespielt und nahm anschließend Fahrt auf. Er behielt auch in vollem Lauf am Ende die Übersicht und legte für Marc Kaiser ab, der den Ball nur ins leere Tor schieben musste.

In der Folge erarbeitete sich der FCK weitere gute Möglichkeiten, um die Führung auszubauen. Kaiser scheiterte u.a. freistehend an Kevin Franzen (15.), auch Breyer fand im SC-Keeper seinen Meister (20.). Doch die Franke Schützlinge belohnten sich noch für ihren Aufwand. Wieder setzten sie einen gezielten Nadelstich nach einem Gegenstoß, Breyer war es diesmal, der aus leicht spitzem Winkel cool blieb und zum 0:2 einnetzte (32.). Mit dem Pausenpfiff bzw. dem Templiner Anschlusstreffer kurz davor (44. durch Markus Schauseil im Sechzehner) kam es zu einem Bruch im Spiel der Schwarz-Weißen.

Patrick Breyer war wieder an vielen Offensivaktionen beteiligt, bereitete das 0:1 vor und erzielte das 0:2 selbst.

Wohl auch durch einige Wechsel agierte Kremmen nun besonders im Abwehrverbund fahriger, ließ sich häufig überspielen und geriet so ein ums andere Mal ins Hintertreffen. Vorne ging außerdem die spielerische Leichtigkeit flöten, die Bälle fanden nur noch selten ihren Abnehmer. Victoria Templin schaffte nun ein Übergewicht und drehte die Partie binnen sechs Minuten. Johannes Fink (52.) und Iman Basiri (58.) erzielten die Tore zum 3:2, nachdem man mit Steilpässen die Kremmener Verwirrung eiskalt ausnutzte. Zwar wirkte der FCK auch im weiteren Spielverlauf nicht mehr wirklich sattelfest.

Templin hätte weiter erhöhen können. Doch zumindest weitere Gegentreffer konnte man verhindern. Gegen Ende fassten Kaiser & Co. wieder mehr Mut, um dem Kontrahenten wenigstens noch ein Remis abzutrotzen. Kaiser selbst kam hier noch zweimal aussichtsreich zum Abschluss, zielte jedoch zu hoch (70., 75.). Zehn Minuten vor Schluss überflankte Patrick Behrendt dann zielgenau aus dem Halbfeld die SC-Defensive. Niclas Köpke verarbeitete den Ball flüssig und markierte mit einem feinen Lupfer den 3:3-Endstand.

Wo der FC Kremmen vor dem Rückrundenstart jetzt genau steht, darüber ist man sich wohl noch nicht ganz schlüssig. Aus dem Test gegen Templin können die Franke-Mannen aber mitnehmen, dass die eigene Stärke auch höherklassigen Teams wehtun kann und man auch in Schwächephasen Nehmerqualitäten bewiesen hat.

FCK: Koger – Reiter, Neumeier (46. Hecht), Behrendt, Jopp, Kevin Hergt (46. Böttcher), Nickel, Köpke, Braun, Breyer, Kaiser