Wir wollten sie gar nicht gehen lassen, aber auch die 18. Kremmener Hallenturnierserie geht einmal zu Ende. Und dabei ließen es die drei abschließenden Turniere zum letzten Wochenende nochmal richtig krachen. Schon bei den G-Junioren am vergangenen Samstagvormittag zelebrierten die Kicker der jüngsten Altersklasse ein tosendes Torfeuerwerk. Bei dem sechs Teilnehmer starken Turnier war schließlich der SV Blau-Weiß Hohen Neuendorf mit 15 Punkten aus 5 Spielen rechnerisch klar obenauf. FCK-Trainer Ronny Niemann, der gemeinsam mit Daniel Rasenack die beiden Kremmener Teams betreut, sah die beiden Verfolger aber durchaus auf Augenhöhe.“Meiner Meinung nach war der Unterschied zu uns und Bötzow nicht so groß. Im Modus Jeder-gegen-Jeden entscheidet dann halt oft der direkte Vergleich.
„Den hat unsere G1 0:2 leider verloren, das war unser schlechtestes Spiel. Mit Platz drei haben wir uns aber auch gut verkauft“, so der Übungsleiter, der einen Wettbewerb mit satten 93 Turniertoren in 15 Partien erlebte. Die oft klaren Ergebnisse seien einfach zu erklären. „Zehlendorf befindet sich noch gar nicht im Spielbetrieb, auch Friedrichsthal und unsere G2 hatten viele Kinder des jüngeren Jahrgangs dabei. Auch sie haben sich sehr wacker geschlagen“, freut sich der Routinier aus der FCK-Altherren-Mannschaft. Als Lohn für den Fleiß heimste die Lokalmatadoren beide Einzelauszeichnungen ein. Leonhard Grimm (G2) wurde zum besten Torwart gekürt, Ronny Niemanns Sohns Lian Manthey mit 11 Treffern Torschützenkönig. Die positive Meinung der anderen Teams zur Organisation rundete das gelungene Turnier ab.
Apropros gelungen: Dieses Prädikat verdienten sich die Ü45 des FC Kremmen im folgenden Kräftemessen der Oldies für Ihre Leistung ebenfalls. Sie konnten sogar noch einen drauf setzen und in der eigenen Halle siegreich vom Parkett gehen. In einem dramatischen Neunmeterschießen bezwang man den erst kurzfristig nachgerückten Ortsnachbarn Rot-Weiß Flatow mit 3:2 im finalen Stadtderby. Kapitän und Teamleiter Thomas Heyer war danach einfach nur happy. „Es war einfach ein tolles Gefühl, nach so einem Verlauf am Ende mit dem Siegerpokal in der Kabine zu sitzen. Mit Kampfgeist haben wir uns den auch verdientermaßen erarbeitet.“ Dabei waren die Voraussetzungen auf der Spielermeldeliste vor dem Turnier gar nicht rosig. Nur einen Wechsler hatten die Kremmener am Start.
Kurios: Bernd Napierala aus dem FCK-Kader half bei den ebenfalls dünn besetzten Flatowern aus. „Wir hatten Angst, dass uns zu früh die Kraft ausgeht und dann bei uns nicht mehr geht. Unser Auftakt war sehr holprig.“ In der Tat: Im ersten Spiel lag man schon nach wenigen Minuten 0:3 hinten, „doch dank eines Kraftakts haben wir das Match noch 6:4 gewonnen.“ Mit diesem Selbstvertrauen und dank Goalgetter Sven Geitmann (holte die Torjägerkrone mit 8 Buden), der in den richtigen Momenten zur Stelle war, sei der Rest der Vorrunde fast ein Selbstläufer gewesen, so Heyer. „In der K.O.-Phase haben wir dann gut mit unseren sinkenden Kraftreserven gehaushaltet und taktisch clever agiert.“
Sogar während der Unterzahl von 1:30 Minuten (Prenzlauer Berg spielte unbemerkt vom Schiri mit 5 Feldspielern) ließ man die Gegner nicht zur Entfaltung kommen. Auch Flatow fand gegen gut sortierte Kremmener kein Mittel. So begann nach dem 0:0 im Neunmeterschießen eine wahre Nervenschlacht. Beide Teams überboten sich im Vergeben der Strafstöße. Flatow hatte insgesamt vier Mal Matchball, den entscheidenden vierten parierte dann Interimskeeper Siegmar Breyer, der von seinen Teamkollegen gebührend gefeiert wurde. Heyer: „Ich hätte uns das gar nicht mehr zugetraut, aber umso schöner ist es. Die Euphorie hat uns zum Titel getragen. Insgesamt war es eine gutklassige Veranstaltung mit fairem und teilweise sehenswertem Hallenfußball.“
Während die Altmeister also einen Krimi zum Besten gaben, mimten tags darauf Märchengestalten beim vereinsinternen Spaßturnier. Wobei, so genau nahmen es die Verantwortlichen nicht. Norman Knop und seinen Sohn trudelten vom FC 98 Hennigsdorf ein, Marius Böttcher brachte seinen WG-Kumpel mit und auch die Volleyballer vom Kremmener SV gaben ihr Stelldichein. Hauptsache gute Laune. Dachten sich auch der Sprecherturm, der kurzfristig Rotkäppchen, ihre Großmutter und den bösen Wolf zum Leben erweckte. Welch günstiger Zufall, dass der gleichnamige Hersteller eines Perlweingetränks „Hauptsponsor“ des Events war. Freudetrunken machte das, was die über 40 Mitspieler mit ihren bunten Mixed-Teams aus Jung und Alt, alles noch mehr Spaß.
F-Junior Malte Schabanowski gab seinem Papa Ralf in Sachen Toreschießen Nachhilfe, auch die Mädelsfraktion zeigte ihr Können und bugsierte einen Ball nach dem anderen in die Maschen. Gewinner waren am Ende alle, die mitmachten und was für Körper und (Team-)Geist taten. Eine tolle Tradition beim FCK schrieb ihr nächsten Kapitel. Bei Bierchen und Sekt klang die 18. Kremmener Hallenturnierserie genüsslich aus. „Es war wieder ein Haufen Arbeit während der Vorbereitung und den vier Wochen, aber dieser Abschluss entschädigt doch für alles. Wir haben eine gute Hallenserie über die Bühne gebracht. Vielen Dank an alle Helfer und Sponsoren, die das wieder ermöglicht haben“, resümierte FCK-Präsi Mathias Mrosewski.