Kremmen-Trainer Thomas Heyer: „Ich sehe keinen Scherbenhaufen“

Der Artikel von Knut Hagedorn wurde am 30. Juli 2018 um 18:21 Uhr auf Sportbuzzer.de veröffentlicht.

Kreisoberliga Oberhavel/Barnim: Der neue Trainer des FC Kremmen blickt trotz Umbruch positiv in die Zukunft.

Verkorkster Vorbereitungsstart oder ein erster Fingerzeig auf das, was da kommen kann? Mit den jeweils letzten Plätzen beim eigenen Spargelhof-Cup am Freitagabend und beim Flatower Sommerturnier einen Tag später sind die Kreisoberliga-Fußballer des FC Kremmen in die Sommervorbereitung gestartet. Dabei konnten die Männer von Neu-Trainer Thomas Heyer nicht einen einzigen Punkt ergattern, alle sieben Spiele gingen verloren. Nun jedoch schon früh komplett schwarz zu sehen, und trotz schwerwiegender Abgänge im Sommer, dagegen verwehrt sich der 51-Jährige vehement.

„Ich sehe keinen Scherbenhaufen vor mir liegen, wie es jetzt vielleicht Einige prognostizieren. Natürlich wussten wir alle, dass es keine einfache Saison werden könnte, aber das war mir auch schon vor meiner Zusage bewusst“, erklärt Heyer, der zur neuen Spielzeit den im Sommer zurückgetretenen Falk Franke beerbt. Mit Eric Moldenhauer (SC Oberhavel Velten), David Braun (Trainer SG Linum), Patrick Breyer (SV Zehdenick), Philipp Heilmann (FC 98 Hennigsdorf II),  und Norman Köstling (Rot-Weiß Flatow) haben zahlreiche Spieler den Verein verlassen. Dem gegenüber stehen mit Lars Baumann (SV Altlüdersdorf II), Miklas Kaatsch, Lucas Penter (beide A-Junioren SV Oberkrämer) und Felix Kirstein (eigene A-Jugend) vier Neuzugänge fest.

„Wir müssen uns jetzt bewusst verjüngen. Klar wissen wir auch, dass wir vielleicht Lehrgeld zahlen werden, aber das ist dann halt so“, erklärt Heyer, der zwei Jahre unter Thomas Wjasmin und zwei Jahre unter Falk Franke beim FCK als Co-Trainer fungierte und den Kader somit bestens kennt.

Die Abgänge schmerzen aber auch: „Bei Patrick Breyer hatten wir bis zuletzt noch gehofft, dass er uns erhalten bleibt, aber wenn ein Landesligist wie der SV Zehdenick ruft, ist dies dann auch nicht die schlechteste Adresse. Generell haben uns halt die leistungsorientiert denkenden Spieler verlassen, das ist auch ein ganz normaler Prozess“, so der 51-Jährige, der seit sage und schreibe 1976 Vereinsmitglied in Kremmen ist. Neues Personal könnte allerdings noch folgen, wie Vorstandsmitglied Sandy Lüdtke verrät: „Wir sind noch in Gesprächen, haben auch einige Spieler zur Probe da, es kann und wird wohl noch etwas passieren.“

„Weit weg vom Schuss“

Allerdings sieht Heyer, ähnlich wie sein Vorgänger Falk Franke, vor allem den Standort als Problem. „Kremmen ist nun mal weit weg vom Schuss. Es ist schwierig, neue Leute zu bekommen. Dennoch denke ich, haben wir mit Spielern wie Koger, Lindemann, Reiter, Rossow, Hergt, Kaiser oder Köpke immer noch ein schlagfertiges Gerüst beisammen.“

Heyer will den Kopf deshalb nicht in den Sand stecken und setzt die Ziele bewusst hoch an: „Wir wollen schon zwischen Rang eins und fünf einlaufen, das sollte unsere Zielsetzung sein. Ich bin ein sehr ehrgeiziger Mensch. Wir müssen im Training weiter hart arbeiten und ich werde als Trainer versuchen, jeden einzelnen Spieler zu fördern und vielleicht auch weiterzuentwickeln.“ Dabei stören ihn auch die aktuellen Ergebnisse nicht: „Die Jungs merken einfach die Belastung vom Training, dort arbeiten wir intensiv. Deshalb sind die Beine einfach schwer.“

 

Stand 02.09.2018 12:05 Uhr