Jetzt-erst-recht-Mentalität gewinnt

Die Zweite ist drauf und dran, die punktemäßig beste Saison seit dem Kreisliga-Abstieg 2017 hinzulegen. Auch im Heimspiel gegen die Reserve von Eintracht Bötzow hielt man sich beim 2:1 (1:1) schadlos. Ein Doppeltorschütze schlüpfte dabei in die Hauptrolle, doch es gab leider auch einen Schreckmoment zu verdauen.

Zunächst lief alles nach Plan, denn der FCK II wollte schließlich wie schon beim souveränen 5:0-Kantersieg im Hinspiel die drei Punkte für sich behalten. In Minute 11 lief Philipp Hornemann über die rechte Seite allen davon und passte dann quer zum eingelaufenen Lucas Wünsch, der den Schlappen hin hielt und ins lange Ecke traf. Auch wenn die Personaldecke wieder dünn war (u.a. fehlte die Innenverteidigung um Toni Melchert und Marko Reiter) und sich Topscorer Christoph Turkoska mit einer hartnäckigen Zerrung 90 Minuten für die Mannschaft aufopferte, geriet die Führung lange Zeit nicht in Gefahr, auch wenn die Eintracht die Begegnung offen gestaltete.

Erst ein individueller Patzer sorgte dann für lange Gesichter in den Kremmener Reihen. Nach einer guten halben Stunde hatte Keeper Henning Schneider einen eigentlich harmlosen Flankenball abgefangen, doch der flutschte ihm irgendwie beim Vorwärtslaufen aus den Handschuhen. Lukas Gerke hatte aufgepasst, schaltete schnell und schob das Leder ins Tor, wo Matthias Baathe mit dem langen Bein nicht mehr klären konnte (31.). Der unnötige Ausgleich wurmte die Hausherren, bei denen zur Pause mit René Prahl ein weiterer Schlüsselspieler nicht mehr zur Verfügung stand. Doch damit nicht genug: Die Mannschaft von Trainer Nils Hildebrandt musste noch eine weitere Hiobsbotschaft schlucken.

Kurz nach Wiederanpfiff krümmte sich Marten Bach nach einem normalen Foul seines Gegenspielers unter lauten Schreien schmerzverzerrt am Boden und musste nach ca. 15-minütiger Wartezeit vom Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. Eine MRT-Untersuchung muss noch Aufschluss über die Schwere und Art der Verletzung geben. Seine Kollegen ließen sich jedoch nicht unterkriegen und lieferten dem Gegner mit einer „Jetzt-erst-recht“-Mentalität einen unerbittlichen Kampf, den sie konditionell am Ende für sich entschieden. Während die Gäste immer weniger Fluss und Druck in ihre Aktionen bekamen, wollten die Jungs um Abwehrboss Matthias Baathe den Erfolg unbedingt noch einfahren.

Nachdem Martin Schulz im Bötzower Tor einen Schlenzer von Wünsch noch herausragend aus dem Winkel kratzte (70.), hatte er gegen den FCK-Stürmer in den Schlussminuten das Nachsehen, als dieser stramm aus Nahdistanz in die kurze Ecke traf (83.). Die Befreiuung war ihm beim lautstarken Jubel über den Doppelpack und sein drittes Saisontor anzumerken. Letztlich schraubte Kremmen II sein Punktekonto verdient auf 29 Punkten aus 21 Spielen, was bereits jetzt die Ausbeute aus 2017/2018 nach damals 26 Spielen egalisierte. Der Mannschaft ist im Schlussspurt der aktuellen Saison zuzutrauen, diese Bilanz noch weiter aufzubessern.

FCK II: Schneider – Baathe, Jopp, Grötzner, F. Hornemann, Prahl (46. Thoki), Bach (55. Mi. Mrosewski), P. Hornemann, König, Wünsch, Turkoska

Bildergalerie FC Kremmen II vs. Eintracht Bötzow II von Timo Dreyer