Herz auf dem Platz gelassen

Mit dem klaren Ziel, im Vergleich zur 1:4-Schlappe aus dem Hinspiel ein anderes Gesicht zu zeigen, reiste der FC Kremmen zu Grün-Weiß Bärenklau. Damals hatte man beim Heimspiel kaum Zugriff auf das Spiel gefunden – dieses Mal sollte es anders laufen. Trotz des krankheitsbedingten Ausfalls von Leistungsträger Lukas Kraeft aufgrund einer Lungenentzündung, dem wir an dieser Stelle eine schnelle Genesung wünschen, präsentierte sich die Kremmener Mannschaft hochmotiviert und mit schlagkräftigem Kader.

Die Gäste starteten entschlossen in die Partie, setzten die Heimelf früh unter Druck und bestimmten über weite Strecken das Spielgeschehen. Erste gute Möglichkeiten wurden erspielt, ehe ein Ballverlust im Zentrum zu einem überraschenden Rückstand durch Abdülkerim Akkoyunlu führte (11.). Trotz des Fehlers von Youngster Jacob Wolff, dem Coach Marco Meißner ungeachtet dessen eine starke Entwicklung in dieser Saison bescheinigt, blieb der FC Kremmen unbeeindruckt. Nur wenige Minuten später gelang Marvin Prien der verdiente Ausgleich (16.). Im Anschluss entwickelte sich eine hektische Phase mit Chancen auf beiden Seiten. FCK-Torhüter Mike Koger konnte sich dabei auszeichnen.

In der 36. Minute sorgte eine umstrittene Szene für Diskussionen: Nach einem Vorstoß von Niclas Köpke und einem möglichen Foulspiel im Strafraum entschied Schiedsrichter Richard Thiele zunächst auf Strafstoß. Nach Rücksprache mit seinem deutlich weiter entfernt stehenden Linienrichter Christopher Witte wurde der Pfiff jedoch revidiert – sehr zum Unverständnis der Schwarz-Weißen. Mit einem leistungsgerechten 1:1 ging es in die Kabinen. Dort lobte das Kremmener Trainerteam die bisherige Leistung und forderte weitere Konsequenz für die zweite Hälfte. Direkt nach Wiederanpfiff setzte Köpke ein Ausrufezeichen und erzielte auf herrliche Weise die Führung für den FCK – 1:2 (50.).

In der Folge zeigte Bärenklau seine stärkste Phase, agierte zunehmend körperlicher und glich schließlich durch Declan Nassar zum 2:2 aus (65.). Kurz darauf gelang der Heimelf sogar das 3:2 durch ein sehenswertes Volleytor von Akkoyunlu zum 3:2 (81.)– ein echter Sonntagsschuss. Doch der FC Kremmen bewies Moral. Ein klares Halten an Patrick Breyer im Strafraum wurde dieses Mal zurecht mit Elfmeter geahndet, den der Gefoulte sicher zum 3:3 verwandelte (87.). In der Schlussphase pochte Kremmen sogar auf den Sieg: Prien verpasste freistehend vor dem Tor ebenso wie Lennhardt Meyhöfer in der letzten Aktion – beide Male fehlte der Mut zum konsequenten Abschluss.

So blieb es bei einem verdienten Unentschieden, das mit dem gewissen Quäntchen Glück durchaus auch hätte zu einem Auswärtssieg führen können. Besonders bemerkenswert war der Teamgeist, der sich auch nach Abpfiff widerspiegelte: „Das hat heute richtig Spaß gemacht mit euch da draußen“, schrieb ein Spieler später in die Team-WhatsApp-Gruppe – ein Fazit, das den couragierten Auftritt treffend zusammenfasst.

FCK: Koger – Matuschak, Lindemann (44. Rossow), Kretschmer, Augustin, Wolff, Zschammer, Kirstein, Köpke (73. Meyhöfer), Prien, Breyer