Harte Gangart, kurios verloren

Leer gingen beide Seniorenteams am ihren vergangenen Spieltagen aus. Währen die 45er in der Kreisstadt Oranienburg mit harten Bandagen kompromisslos am Rande der Legalität bekämpft wurden, ließen sich die Altherren in einer turbulenten Schlussphase einen sicher geglaubten Sieg noch nehmen.

Alt-Senioren (Ü45), Kreisliga West, 15. Spieltag

Oranienburger FC Eintracht – SG Kremmen/Beetz 4:2 (4:1)

„In einem von Oranienburg hart und manchmal auch unfair geführten Spiel haben wir uns ziemlich leicht den Schneid abkaufen lassen. Zumindest in der ersten Halbzeit waren unsere Zweikämpfe zwar unserem Alter entsprechend, aber gegen hart einsteigende Oranienburger kein Mittel“, erzählt Thomas Heyer. Trotzdem konnte die SG durch Andreas Luge, der von Björn vor dem Tor klasse angespielt wurde, 1:0 in Führung gehen. Dann aber kam die schon angesprochene Zweikampfführung von Oranienburg zum Tragen. Ein ums andere mal verloren die Gäste nach harten und manchmal auch schmerzhaften Attacken den Ball, ohne das vom Heimschiri ein Pfiff folgte. So stand es zur Hälfte dann 4:1 für die Hausherren.

„Beim Pausentee mußte ich eingestehen, dass ich nicht wusste was ich sagen soll, da unser Spiel eigentlich vielversprechend aussah und nur das Ergebnis nicht stimmte. So gingen wir beherzt in den zweiten Abschnitt“, so Heyer. Ein bisschen robuster in den Zweikämpfen und schon sah man die Heimelf mehr und mehr in der Defensive ohne Entlastung nach vorne. „Wir hatten gefühlte hundert Ecken, die auch meistens gefährlich kamen, aber immer irgendwie war da noch einer zwischen, der den Torjubel verhinderte“, sagte Heyer. Nur eine Chance konnte er selbst noch verwerten. Nach schönem Zuspiel an die Strafraumkante konnte er den Ball mit rechts so annehmen, um mit links gleich ins rechte untere Eck zum 4:2-Endstand abzuschließen. So verbuchten wir wenigstens die zweite Hälfte als gewonnen, auch wenn es dafür keine Punkte gibt.

FCK Ü45: Häger – Heyer, Napierala, Björn Zimmermann (Luge), Breyer, Geitmann, Wolf (Zilske)

Altherren (Ü35), Kreisliga West, 18. Spieltag

SG Zühlsdorf – SG Kremmen/Beetz 3:2 (1:0)

Ein Spiel aus dem Kuriositätenkabinett erlebten die 35er bei Auswärtsmatch in Zühlsdorf. Mit 13 Akteuren war die SG Kremmen/Beetz ganz gut aufgestellt, alle wichtigen, einsatzbereiten Akteure an Deck. „Zühlsdorf hatte zunächst Oberwasser, sie schienen das Selbstvertrauen vom starken 1:0-Sieg gegen Oranienburg mitzunehmen“, berichtete Sandy Lüdtke. So rissen die präsenten Hausherren das Geschehen an sich. Maik Bahro brachte seine SGZ dann auch in Führung (22.). „Bei uns lief es noch nicht. Wir meckerten und leisteten uns viele Fehlpässe. Kaum Torabschlüsse und wenig Bewegung kennzeichneten unser Spiel“, so Lüdtke. Nur ein paar Ecken gingen bis zur Pause auf das Konto der Gäste. Nach dem Wechsel fanden sie hingegen besser ins Spiel, auch wenn die Fehlerquote nach wie vor hoch war. Die Zühlsdorfer Kräfte ließen allmählich nach. Immerhin häuften sich nun die Chancen. In der 62. Minute wurde Björn Ganz von zwei Spielern in die Zange genommen. Schiri Martin Kollmann, der die Partie gut leitete, zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Pascal Herrmann verwandelte zum 1:1.

Kremmen nahm die Zwischeneuphorie mit und legte nach. Bei einem schönen Außenangriff narrte Ronny Niemann seinen Gegner, der dabei zu Boden ging und sich im Liegen nur noch mit einem Handspiel zu helfen wusste. Wieder Elfer. Diesmal schoss Ganz ein – 1:2 (74.). Bei cleverem Ausspielen der Angriffe wäre auch das 1:3 noch möglich gewesen. Stattdessen kehrte der Schlendrian ein und die Kremmener gaben den Sieg aus der Hand. Per Bogenlampe fabrizierte Matthias Schilling bei seiner Rettungsaktion nach missglückten Abschlag von Keeper Frank Hildebrandt ein Eigentor (79.). Gleich nach Wiederanpfiff wurden die Gäste den Ball los, ein Doppelpass und Bahro drehte die Partie zum 3:2 (80.). Doch damit nicht genug: Die Möglichkeit zum erneuten Ausgleich fiel plötzlich noch vom Himmel. Björn Zimmermanns Super-Freistoß lenkte SGZ-Goalie Tino Bauerfeld an die Latte. Der Sekunden zuvor eingewechselte Peter Wolf musste nur ins leere Tor köpfen, brachte aber zu wenig Druck gegen den Ball, sodass dieser noch von der Linie gekratzt wurde. Nach einer unglaublichen Schlussphase reiste man so ohne Punkte nach Hause.

FCK Ü35: Hildebrandt – Jan Zimmermann, Schilling, Niemann, Björn Zimmermann, Wilsdorf, Baathe, Ganz, Lüdtke, Jaenisch, Herrmann (Wolf)