Glücklicher Punkt das höchste der Gefühle

So ein bisschen tappt der FCK in der Tabelle weiter auf der Stelle: Im Heimspiel gegen Rot-Weiß Schönow war die Franke-Elf nicht imstande, punktemäßig voll nachzulegen. Mehr als das 1:1 war für die Kremmener an diesem Tag auch nicht drin.

Gleich zu Beginn sah man sich einer galligen Schönower Mannschaft gegenüber, die beweglich, variabel und technisch ansprechend agierte. Kremmen verfiel dabei in alte Muster und übte sich im Schlagen von langen Bällen bei der Eröffnung, um ein Gegengewicht zur Spielstärke der Gäste zu erzeugen und sich hinten den Druck zu nehmen. Gegen eigene Patzer ist allerdings keine Taktik der Welt gefeit.

In der 18. Minute trieb Innenverteidiger Eric Moldenhauer den Ball mit Zug aus der Abwehr nach vorne, passte aber völlig unkonzentriert Sebastian Gausepohl in die Füße. Ein tödlicher Ballverlust in der Vorwärtsbewegung. Der Schönower nutzte die Gunst der Stunde, um sich mit der Kugel schnell an den FCK-Strafraum ranzuschieben und Niclas Jork zu bedienen, der Mike Koger im Tor keine Chance ließ. Puh, diesen Rückstand musste man erstmal verdauen.

Das hätte beinahe prompt geklappt. Nur zwei Minuten später sorgte eine Szene für Diskussionsstoff. Nachdem Mikel Pietzofski sich zweimal mit einem starken Tackling durchgesetzt hatte, kam Patrick Breyer aus Nahdistanz zum Abschluss. Der von Alexander Brösel abgefälschte Schuss landete am langen Pfosten auf dem Kopf von Phillip Neumann, der freistehend einköpfte. Der Schiri-Assistent zeigte aber Abseits an, das vermeintliche 1:1 zählte nicht.

Eine knappe Entscheidung, allerdings eher mit Tendenz Richtung regulärer Treffer. Abgesehen von dieser Situation rackerte sich der FCK ab, um für Torgefahr zu sorgen. Es fehlten Ideen und Dampfmacher im Mittelfeld. Breyer versuchte sich in Minute 23 zwar nochmal und verzog gar nicht mal weit, doch die Schussposition war zu schwierig. Das einzige Highlight aus Kremmener Sicht passierte kurz vor der Pause.

Kevin Hergt konnte in der 38. Minute schön Marc Kaiser über die linke Außenbahn schicken. Im Laufduell setzte er sich etwas von Gegenspieler Rik Roelofs ab und wurde von diesem im Sechzehner zu Fall gebracht. Klarer geht ein Elfer nicht. Breyer zeigte keine Nerven und verlud BSV-Goalie Enrico Müller eiskalt. Es war der einzige Kremmener Schuss, der im ersten Durchgang auf das Tor abgegeben wurde. Das insgesamt ereignisarme Spiel verflachte nach dem Kabinengang noch mehr.

Teils vogelwild hauten sich beide Teams nun die Bälle um die Ohren. Taktische Mittel warfen beide mehr oder minder über Bord. Nach einer Viertelstunde Leerlauft wirkten dann die Barnimer aber wieder lebendiger. Gausepohl (60.) und Marcus Croonenbrock (68.) feuerten Fernschüsse ab, die nicht von schlechten Eltern waren. Ein weiterer haarsträubender Aussetzer von Moldenhauer hätte den Rot-Weißen dann fast noch den nicht unverdienten Siegtreffer beschert.

Wieder vertändelte er den Ball ohne Absicherung nach hinten. Gausepohl konnte allein aufs Tor zulaufen, stand beim Schuss aber schlecht zum Ball und vergab – zum Glück für den FCK – kläglich (75.). Kremmen ließ sich erst in den letzten zehn Minuten nochmal vor dem gegnerischen Kasten blicken. Die enstehenden Chancen waren aber eher Zufallprodukte. Doch Kaiser rutschte die Kugel nach abgefälschtem Schuss über den Spann (80.).

Und Breyer hob den Ball nach missglücktem Klärungsversuch aus 18 Metern knapp neben das bereits leere Gehäuse (82.). Ein Kremmener Sieg wäre angesichts des Spielverlaufs an diesem Tag eine echte Mogelpackung gewesen. Mit dem letztlich errungenen Remis müssen sich die Hausherren zufrieden geben, denn die homogenen und mannschaftlich geschlossenen Schönower hatten ihnen richtig viel abverlangt – mehr als ihnen lieb war.

Die Highlights des Spiels im Video

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FCK: Koger – Lindemann, Moldenhauer, Köhn, Rossow, Heilmann, Pietzofski, Hergt, Phillip Neumann (75. Jopp), Breyer, Kaiser