Geduld zahlt sich aus

Die Sehnsucht nach einem Tor hatte sie sage und schreibe 421 Minuten gequält, dann konnten die Kremmener Kreisoberliga-Kicker endlich mal wieder jubeln. Am Ende sollte Patrick Breyers goldener Treffer für den knappen 1:0 (0:0)-Arbeitssieg gegen Grün-Weiß Bergfelde reichen.

Und so schallte nach Abpfiff auch das lange nicht angestimmte „Zickezacke“ aus dem obligatorischen Spielerkreis über den Sportplatz an der Straße der Einheit. Man merkte deutlich, welche Anspannung von den FCK-Jungs abfiel. Welche Langzeitwirkung diese drei Punkte haben werden, wird sich aber erst noch zeigen. Doch eines ist sicher: Im Vorbeigehen wird in dieser Saison kein Gegner zu schlagen sein, sodass sich auch die Partie gegen Bergfelde zu einer Geduldsprobe entwickelte. Schon von der Physis erwiesen sich die groß gewachsenen Gäste als Prüfstein, der gründlich abgeklopft werden musste.

Die Meißner-Elf wollte sich die Grün-Weißen zurechtlegen, um für einen Moment größeren Raum für den Abschluss zu finden. Zwei, drei Mal hatte das Timing gepasst, doch die Randberliner hatten das Glück auf ihrer Seite und klärten brenzlige Szenen auf der Torlinie. So geschehen bei Breyers Schuss (5.) und Lukas Kraeft, der bei einer Eingabe an Freund und Feind vorbei etwas überrascht wirkte (10.). Kraeft prüfte auch mit einem zur Bogenlampe abgefälschten Volleyschuss Torwart Radtke, der sich strecken musste, um zur Ecke abzuwehren (31.).

Auch gegen Robert Lemckes strammen Schuss nach Eckenvariante war Bergfeldes Goalie ebenfalls aufmerksam zur Stelle (34.). Eine Schlüsselsituation ereignete sich in Minute 38, als Kraeft von Max Täubert mit einem äußerst groben Tackling aufs Sprunggelenk niedergestreckt wurde. Schiri Alexander Berth zeigte für dieses gesundheitsgefährdende Einsteigen nur Gelb, was er selbst später als Fehler einräumte. Kraeft (wegen Meckerns in dieser Szene auch verwarnt) biss auf die Zähne, konnte aber nur noch unter Schmerzen weiterspielen.

Dem FCK, welcher bis dato keine ernsthaften Chancen zugelassen hatte, rutschte kurz nach dem Start in die zweite Hälfte das Herz in die Hose. Tim-Michel Tiedtke traf mit einem Lupfer den Querbalken (52.). Die Hausherren hatten hingegen jetzt mehr zu knabbern, um den Widerstand zu brechen. Tristan Kretschmer nach Doppelpass (56.) und Kraeft per Freistoß (71.) verzeichneten die einzig nennenswerten Abschlüsse bis in die Schlussphase. Als dann kaum noch jemand mit einem Treffer rechnete, schlug der FCK-Kapitän zu. Marvin Prien spielte Kraeft vor dem Sechzehner quer an.

Der Mittelfeldmotor steckte Breyer den Ball zu, der sich dann mit einem kurzen Haken in Schussposition brachte und in die kurze Ecke zum gefeierten 1:0 vollendete (79.). In den letzten Minuten wurde es noch turbulent aus Kremmener Sicht. Kraeft (89., Foul) und Coach Marco Meißner (Reklamieren nach Abpfiff) sahen jeweils noch die Ampelkarte. Und Keeper Mike Koger verursachte durch Doppelaufnahme des Balles einen indirekten Freistoß auf der Fünfmeterlinie, der von seinen Teamkollegen aber geblockt wurde (90.). Logisch, dass die Erleichterung nach Abpfiff entsprechend groß ausfiel.

FCK: Koger – Matuschak, Eichblatt, Wittenberg, Kirstein, Rossow, Kretschmer, Lemcke, Kraeft, Köpke (65. Prien), Breyer (80. König)

Bildergalerie FC Kremmen vs. SV Grün-Weiß Bergfelde von Timo Dreyer (adobe.com)