Fünf Minuten bringen entscheidende Wende

Trotz Anlaufpannen bleibt die Weste weiter blütenweiß: Im Heimspiel gegen Blau-Weiß Leegebruch musste sich der FCK schwierigen Phasen stellen, tat dies aber mit Biss und Überzeugung und konnte letztlich auch das sechste Liga-Spiel der Saison mit 5:2 (1:2) siegreich beenden.

Ungeachtet der Tabellensituation hatten die Kremmener gegen die Gäste auf dem Papier eine Ergebniskrise zu bewältigen, denn von den letzten acht Aufeinandertreffen konnten die Schwarz-Weißen nur eines für sich entscheiden. Und auch diesmal hatte der Tabellenführer mit dem Gegner ordentlich zu knabbern. Leegebruch erwies sich von Beginn an als durchaus unangenehm, weil insbesondere das Kreativzentrum beweglich und ballsicher wirkte. Das Team von Trainer Marco Meißner fand genau in diesen Räumen wenig Zugriff, weshalb man keine Kontrolle über das Geschehen erlangte.

Hinzu kamen Schludrigkeiten wie in Minute 14, als ein Fehlpass an der Mittellinie erhebliche Konsequenzen hatte. Leegebruchs Überzahlangriff im Umschaltmoment vollendete Aria Amiri freistehend zum 0:1. Kremmen kam selbst kaum ins Rollen, erschien verkrampft und verzettelte sich oft mit einfachen Abspielfehlern. Mit dem ersten produktiven Angriff konnten die Hausherren dennoch ausgleichen. Nach einem beherzten Tiefenlauf inklusive Eingabe von Marvin Prien gelangte der Ball über Umwege zu Sascha Hergst an die Strafraumgrenze, wo er mit einem wuchtigen Schuss präzise ins rechte Eck traf (27.).

Eine Trendwende sollte das 1:1 für den FCK jedoch nicht einläuten. Die Leistung glich weiter dem regnerischen Wetter, auch weil die Blau-Weißen nicht wie ein Krisenteam auftraten. Einen einfachen Ballverlust in der 40. Minute nutzte Amiri, um aus ca. 25 Metern draufzuhalten. Der Flatterball schlug neben dem verdutzten Mike Koger im Kremmener Tor zum 1:2 ein, was den verdienten Pausenrückstand bedeutete. Coach Meißner fand also in der Kabine genug Gründe, um deutlich zu werden – und das mit positivem Effekt auf das Spiel seiner Mannschaft, die nun mehr investierte.

Ab der 60. Minute machte sich das schließlich bezahlt. Als der eingewechselte Julian Krüger mit einem Tritt in die Rippen im Strafraum niedergestreckt wurde, entschied Schiedsrichter Jarno Schimke auf Elfmeter, den Patrick Breyer sicher einnetzte. Es war der Auftakt zu stürmischen fünf Minuten, in denen der FCK die Partie endgültig auf seine Seite zog. Erst landete eine Flanke von Krüger im hohen Bogen sehenswert über BWL-Keeper Leon Bettin im Kasten (64.). Dann tauchte Breyer nach einer Eingabe von Lukas Kraeft frei im Fünfer auf und hatte keine Mühe, die Kugel zwischen den Pfosten unterzubringen (65.).

Die Leegebrucher mischten allerdings weiter munter mit und beschäftigten die Gastgeber vor ihrem eigenen Tor, konnten aber nicht mehr von Patzern wie aus der ersten Halbzeit profitieren. Die Schussversuche aus dem Spiel und nach Standards waren zu harmlos, um noch einmal das Ruder herumzureißen. Kremmen gewann die Begegnung letztlich durch eine Willensleistung und besserte in der Schlussminute auch noch das Torekonto weiter auf. Kraeft behauptete den Ball im Strafraum stark im Dribbling – trotz Bedrängnis mehrerer Leegebrucher – und schob zum 5:2 ein (89.).

FCK: Koger – Pfaff, Lindemann, Kretschmer, J. Arndt (46. König), Bach (46. Krüger), Kraeft, Kirstein, Prien (65. Köpke), Hergst (82. P. Hornemann), Breyer