Frust von der Seele geschossen

Trotz dünner Personaldecke ließ man am Ende nichts anbrennen: Der FCK konnte nach zuletzt zwei Niederlagen in Serie aufatmen und beim 6:0 (2:0)-Kantersieg in Finowfurt wieder drei Punkte aufs Konto schreiben. Dabei zog die Mannschaft von Trainer Marco Meißner schon früh das Spiel auf ihre Seite und konnten sich neben dem Erfolg auch über einen Rückkehrer freuen.

Denn schon nach gut zwei Minuten drang Max Rossow zielstrebig Richtung Strafraum vor, spielte Doppelpass mit Niklas Reibold und schob zum 0:1 ein. Zwar musste Mike Koger wenigen Augenblicke später eine Flugeinlage auspacken (5.), doch insgesamt verlebte er keinen sonderlich arbeitsreichen Tag. Kremmen konnte die Barnimer weitestgehend vom Tor fernhalten und wirkte wach in den Zweikämpfen. Auf dem kleinen Platz suchten die Gäste akribisch nach Räumen beim Gegner, doch vorne fehlten etwas die Abnehmer für die Flankenversuche. Da kam in der 25. Minute die Mithilfe des Aufsteigers gerade recht.

Mark Lindemanns 30-Meter-Flanke aus dem rechten Halbfeld segelte an den Elfmeterpunkt, wo kein Mitspieler, sondern FCF-Kapitän Enrico Jenning den Ball mustergültig ins eigene Tor köpfte. Das 0:2 hatte die Hausherren, die bei ihren Abschlussaktionen insgesamt viel zu ungenau blieben, nun verunsichert, sodass der FCK noch vor der Pause die Vorentscheidung hätte herbeiführen können. Rossow (32., 36.) und Reibold (35.) waren bei ihren Schüssen rund um den Sechzehner aber nicht erfolgreich. Dennoch verschaffte das Torpolster und die Stabilität in der Abwehr Selbstvertrauen für die zweite Halbzeit, in der dann auch konditionelle Vorteile zum Tragen kamen.

Jan-Erik Großmann (links) wurde früh für den verletzten Felix Kirstein eingewechselt und verdiente sich für seine kämpferische Leistung ein Lob.

Nach einem Freistoß von Oliver Gruhn, den Koger mit den Fäusten unschädlich machte (50.), schlugen die Kremmener gleich wieder zu – mit einem Billardtor. Reibolds Ecke wollte Lindemann köpfen, erreichte sie aber nicht ganz. Die Kugel flipperte quer durch den Fünfer, wo Jan-Erik Großmann sie an die Unterkante der Latte hämmerte. Rossow wurde anschließend geblockt, doch Oliver Baese erzielte mit dem Abpraller das 0:3 (54.). Damit war die Partie prinzipiell entschieden, zu harmlos waren die Finowfurter bis auf einen Pfostenschuss von Kevin Domroes (72.) gewesen. Zudem konnte Kremmen durch die läuferischen Vorteile noch mehr Lücken bei Gegenstößen reißen.

Antreiber Rossow, der an fast jeder gefährlichen Situation beteiligt war und immer wieder selbst den Abschluss suchte, hatte zunächst noch Pech mit dem Außenpfosten (55.) und einem Fernschuss (63.), belohnte sich für seine hervorragende Leistung allerdings später noch doppelt. Erst verlud er den Keeper aus der Distanz mit links (75.), dann verwandelte er einen an ihm verursachten Elfer ebenso souverän (82.) und schnürte damit seinen Dreierpack. Der ebenso umtriebige Reibold holte selbst noch einen Strafstoß heraus, welchen Patrick Breyer bei seinem 15-minütigem Comeback ebenfalls einschweißte (88.). Die seriöse Einstellung gilt es nun auch beim Pokalspiel in Mühlenbeck zu zeigen.

FCK: Koger – Lindemann (74. Melchert), Hergt, Baese, Kretschmer, Reibold, Wittenberg, Rossow, Kirstein (18. Großmann), k.A, König (69. Breyer)