Es bleibt eine Rückrunde zum Vergessen für die Erste – daran knüpfte auch die Partie beim Kreismeister Union Klosterfelde an. Die 1:6 (0:2)-Pleite war die nächste Ohrfeige für den FCK, bei dem wieder alles an Unglück zusammenkam, was möglich war.
Dabei musste Trainer Marco Meißner wieder auf einige Spieler verzichten und konnte nur einen 13 Mann starken Kader mit zum Tabellenführer nehmen. Doch seine Elf verkaufte sich in der Anfangsphase teuer und hatte durch Jacob Wolff (1., Distanzschuss) und Patrick Breyer (7.) erste gute Torchancen. Das Spiel gestaltete sich zunächst völlig offen, obwohl auch die Gastgeber mit Diagonalbällen immer wieder in den Rücken der Kremmener kamen und besonders über deren rechte Seite Schnelligkeitsvorteile aufwiesen. Eine solche Szene führte zum 1:0 in der 21. Minute, als Reda Azouzoute Magrache Philipp Hornemann entwischte und aus spitzem Winkel mit der Pike ins lange Ecke traf. Der Treffer hatte sich bis dahin nicht angebahnt, dennoch sollte es das erste Puzzleteil im Gebilde von Pech und Unvermögen der Gäste sein.
Nur wenig später passierte die nächste fatale Situation. Kapitän Tom Matuschak tackelte in Minute 28 etwas zu rüde gegen den ballführenden Willi Berg, der dadurch in FCK-Innenverteidiger Philipp Pfaff stürzte. Beide gingen zu Boden. Schiedsrichter Leon Jahnke wertete dies als Vergehen und Verhinderung einer klaren Torchance durch Pfaff als letztem Mann ca. 10 Meter hinter der Mittellinie, was die Rote Karte zur Folge hatte. Eine fragwürdige Entscheidung, die die Statik des Spiels nachhaltig beeinflusste. Zu allem Überfluss musste auch noch Schlüsselspieler Lennart Zschammer beim FCK mit einer Zerrung vom Platz (38.). Durch einen abgefälschten Schuss von Morten Jechow erhöhte Klosterfelde noch vor der Pause auf 2:0 (42.).
Bis dahin hätte sich das Meißner-Team für einen engagierten Auftritt bereits selbst zweimal belohnen müssen. Breyer setzte jedoch seinen völlig freien Flugkopfball aus wenigen Metern knapp vorbei (36.) und Matuschak kurioser Volleyschuss von der Mittellinie klatschte an die Unterkante der Latte (45.). Dennoch sprachen sich die Gäste in der Kabine Mut für die zweite Halbzeit zu, die ernüchternd begann. Mit einem schnellen Doppelschlag durch Magrache (48.) und Berg (51.) sorgte die SG bereits für die Vorentscheidung der Partie – 4:0. Hier machten es die Kremmener dem Gegner mit ihrem ungeordneten Abwehrverhalten und der zu hoch postierten Abwehrkette zu leicht.
Eine Mauertaktik ist in dieser Saison aber nicht die Art des FCK, was die über 70 Saisontore beweisen. Und so probierten sie es auch in Unterzahl weiter mit der Vorwärtsbewegung. Breyer verwandelte nach einer Stunde einen an Marvin Prien verursachten Foulelfmeter zum Ehrentreffer (60.). Wenig später vergab der eingewechselte Lennhardt Meyhöfer noch eine todsichere Chance aus zwei Metern nach Eingabe von Breyer (70.). Alles in allem hätte der Tabellenachte also ebenfalls drei oder sogar viermal treffen können, ja müssen. Gratis Anschauungsunterricht in Sachen Cleverness vor dem Kasten bekam man hingegen von den Unionern, die durch Luc John-Paul Dräger (63.) und Lukas Bruhn (76., Elfmeter) das Ergebnis letztlich noch auf 6:1 schraubten, was den Spielverlauf im Endeffekt etwas verzerrte.
FCK: Koger – Pfaff, Matuschak, P. Hornemann, Augustin, Rossow, Zschammer (38. Paulig), Wolff, Prien (67. Meyhöfer), Köpke, Breyer