Frühe „Backpfeifen“ nicht wettzumachen

„Was war da los?“, dürften viele am vergangen Samstag gedacht haben, als das Ergebnis unserer Zweiten über den Ticker nach Kremmen durchgesickert ist. Satte sieben Schoten bei nur zwei eigenen Toren fingen sich die Kremmener Reservekicker bei der Zweitvertretung des SC Oberhavel Velten ein.

Entsprechend bedient war daher auch Trainer Nils Hildebrandt nach dem Spiel, dem schon der Start in die Partie sauer aufgestoßen war. „Es hat so gewirkt, als ob wir uns gar nicht warm gemacht hätten. Keine Sprints, jede Aktion langsam. Es war zum Haareraufen.“ Velten II überrannte die Gäste so zunächst. Beim 1:0 leistete sich Philipp Hornemann einen kapitalen Stockfehler, den SCO-Routinier Sebastian Berndt nach nur zwei Minuten eiskalt bestrafte.

Und bei den folgenden beiden Toren durften die Gastgeber in Form Christian Wilke und Yves Redssus seelenruhig durch vier, fünf Mann durchspazieren (7., 13.). Diese frühen drei „Backpfeifen“ hatten gesessen. Erst danach kam der FCK II langsam zu sich und spielte recht gleichwertig mit. Velten schnaufte durch. In Minute 33 passte Hornemann fein in die Schnittstelle zu David Bäker, der auf 3:1 verkürzen konnte.

„Uns kam die Halbzeitpause ungelegen, weil wir gerade dabei waren, richtig ins Geschehen zu finden. So waren wir dann wieder schnell raus“, berichtete Hildebrandt. In der Tat verfielen seine Schützlinge in den alten Trott. Individuelle Unzulänglichkeiten folgten und Geschenke wurden verteilt, was die FCK-Reserve noch weiter zurückwarf. Richard Sommer spielte in Minute 4:1 einen Rückpass genau auf Redssus, woraus das 4:1 entstand (53.).

Direkt nach Wiederanstoß verlor Ronny Hecht bei einem Pressschlag den Ball, Berndt bedankte sich artig mit dem 5:1 (54.). Redssus erhöhte gar noch auf 6:1 (64.). „Uns fehlte auch spürbar Daniel Neumann als Spielgestalter. Im Aufbau haben wir mangelhaft agiert. Obwohl die Räume über Außen vorhanden waren, hingen unsere Flügelspieler in der Luft. Weil wir viel durch die Mitte spielten, waren wir die Bälle immer schnell los“, so Hildebrandt.

Einen Lichtblick konnte er wenigstens noch erhaschen. Nach einer Eingabe von Paul Müller drosch Marcel Krullis den Ball mit einem schönen Volleyschuss in die Maschen (69.). Das letzte Wort hatten aber die Gastgeber, bei denen Berndt – wie Kollege Redssus – mit dem 7:2 noch seinen Dreierpack schnürte (76.). „Velten trat einfach spritziger, aggressiver und gedankenschneller auf“, hakte Hildebrandt die böse Packung kurz und bündig ab.

Einsatzzeiten, Tore, Karten: Zur Spielerstatistik

FCK II: Schneider – Hecht (68. Wünsch), Czerwonka, Kilian, Paulig, Hornemann, Stührk, Wuthe (46. Sommer), Müller, Krullis, Bäker