Fehler und Ausfälle nicht zu kompensieren

Wie ein durstiger Wanderer durch die Wüste schleppt sich die Zweite Richtung Ziellinie der diesjährigen Kreisliga-Saison. Der ohnehin schon immense Aderlass hat sich nach der Partie beim SV Mühlenbeck noch weiter verschärft. Ein Platzverweis, eine Verletzung sowie wieder eine Reihe kapitaler Fehler führten zu der 2:4 (2:1)-Pleite, gegen die sich der FCK II dennoch lange gewehrt hat.

„Ich kann meinen Spieler, allen voran den jungen, keinen Vorwurf machen. Für drei, vier Leute in der Startelf während ihrer ersten Männersaison gleich gegen gestandene Fußballer anzutreten und im Abstiegskampf Verantwortung zu übernehmen, ist zu viel verlangt“, klagte Trainer Nils Hildebrandt, dem aufgrund von Verletzungen und anderen Ausfällen schon im gesamten Spieljahr ein echtes Grundgerüst im Team fehlt. Doch auch in Mühlenbeck gaben sich die Gästekicker trotz aller Widerstände nicht kampflos geschlagen. Der gastgebende SVM zeigte sich auf dem Kunstrasenplatz zwar überlegen und hatte die bessere Spielanlage. Die Kremmener – meist mit langen Bällen auftretend – machten Ihnen aber das Leben so schwer wie möglich. Die vermeidbaren Patzer, die sich wie ein roter Faden konsequent durch alle Spiele ziehen, warfen die Zweite allerdings wieder zurück.

„Das 1:0 entstand durch einen Einwurf mit Kopfballverlängerung. In der Mitte springen wir dann einfach am Ball vorbei“, so Hildebrandt. Alexander Will konnte den Ball mit der Brust über die Linie schieben (30.). Doch ganz so leicht wollte der FCK II den Gegner nicht davonkommen lassen. Per Doppelpack von Nico Hirschka war die Pause kurz vor der Pause sogar auf 1:2 gedreht (42., 44.). Daniel Neumann und Richard Sommer legten die Treffer auf. Mühlenbeck hatte gleich nach der Pause die Antwort parat. Sergej Krasnikov (56.) und Philip Niegebär (59.) brachten ihr Team wieder in Führung – mit tatkräftiger Unterstützung der Hildebrandt-Elf. „Beim 2:2 klären wir den Ball im Strafraum genau in die Mitte. Das 3:2 fällt, weil wir ab der Mittellinie nur begleiten statt beherzt dazwischen zugehen.“ Der FCK-Übungsleiter sah aber auch von seinem Team noch drei Riesen, die aus besten Positionen nicht verwertet wurden.

So flimmerte ein Punktgewinn nur als Fata Morgana am Horizont. Erst recht als sich Daniel Neumann in der 66. Minute zu einer Tätlichkeit hinreißen ließ und mit Rot vom Platz flog. „Er wurde bei einem Zweikampf an der Außenlinie hart in die Bande geschubst. Leider brannten ihm dann die Sicherungen durch.“ In der Schlussphase setzte Hildebrandt mit vier Stürmern alles auf eine Karte. Das Risiko zahlte sich nicht aus. In der 88. Minute beendete Will einen Konter zum 4:2-Endstand. Da sich die Verfolger aus Großwoltersdorf und Bärenklau im direkten Duell 2:2 trennten, bleibt der FCK II auf einem Nichtabstiegsplatz. „Die vielen Fehler und Ausfälle waren nicht zu kompensieren. Unsere Situation ist natürlich weiter alles andere als rosig, aber wir haben noch zwei Punkte Vorsprung. Aufgegeben wird nicht“, gibt Hildebrandt als Durchhalteparole aus.

Einsatzzeiten, Tore, Karten: Zur Spielerstatistik

FCK II: Schneider – Sommer, Czerwonka, Paulig (71. Wünsch), Fürstenberg, Phillip Neumann, Daniel Neumann, Hornemann, Kilian, Heilemann, Hirschka