Explosion der Glücksgefühle

In einer wahren Nervenschlacht haben unsere C-Junioren ihrer starke Saison die Krone aufgesetzt und sich in Löwenberg den Kreispokalsieg im Duell mit der TSG Fortuna Grüneberg geschnappt. Marvin Prien erlöste seinen FCK kurz vor Ende der Verlängerung mit dem goldenen Last-Minute-Tor und beendete damit die lange Zitterpartie erfolgreich.

Zentnerschwere lasten fielen nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Tim Gerstenberg von den Kremmener Schultern um den Trainerstab Carsten Borchert, Marius Böttcher und Kevin Hergt ab, die den urlaubenden Marc Kaiser vertraten. Kein Wunder, denn nach dem Spielverlauf war der Kreisligist letztlich der glückliche Sieger gegen den Staffelsieger der Kreisklasse. Die Fortuna untermauerte von Beginn an, dass sie alles andere als Laufkundschaft waren. Besonders körperlich stellten die durch die Bank weg groß und kräftig gewachsenen Grüneberger den FCK vor eine Herkulesaufgabe.

Ihre ständige Präsenz in den Zweikämpfen und geringe Fehlerquote machten den Kremmener Youngstern schwer zu schaffen. Das dürfte der vorrangige Grund gewesen sein, warum die Borchert-Elf nicht zu ihrem Spiel fand. „Wir haben aber auch nicht umgesetzt, was wir uns im Vorfeld vorgenommen hatten“, monierte Carsten Borchert. Die Außenbahnen wurden zu wenig bedient, die steilen Flachpässe in die Spitze nicht abgeschickt. Für die TSG war es so ein Leichtes, die meisten Angriffsversuche abzuschmettern.

Rückschlag während des Spiels: Kapitän Fabian Ortmann (Mitte) musste mit einer Fußverletzung ausgewechselt werden.

Da aber auch Kremmen – angeführt von einem starken Abwehrchef Max-Jannes Borchert – hinten vieles richtig machte, entwickelte sich das Finale zu einer zähen Angelegenheit. Ein Fernschuss von Bennet Kultau (7., FCK, haarscharf rüber) stand als einzige Torchance in den Spielstatistiken der ersten Halbzeit. Das hatte man sich wohl anders vorgestellt. Grüneberg erwies sich als maximal unbequemer Gegner, der keine wirkliche Schwachstelle offenbarte. Dieser Trumpf sollte – je länger das Spiel dauerte – immer mehr zum Tragen kommen.

Spätestens mit der verletzungsbedingten Auswechslung von FCK-Kapitän Fabian Ortmann übernahmen die Fortunen völlig die Initiative und brachten die Kremmener vor deren Tor mächtig ins Schwitzen. In der 55. und 58. Minute musste Keeper Nick Dankert gleich zweimal alles in die Waagschale werfen, um den Rückstand zu verhindern. In Minute 65 lief Niklas Horst nach einem Konter sogar ganz allein auf den Kasten zu, verzog aus halbrechter Position im Strafraum aber knapp. Mächtig.

Bennet Kultau (rechts) hielt als Sechser das FCK-Mittelfeld zusammen.

Als Evan Donath in der Nachspielzeit um wenige Zentimeter noch das lange Eck verfehlte (70.+3), schien der Kremmener Dusel endgültig aufgebraucht. Mit Ach und Krach, aber ohne Entlastung und Kraftreserven retteten sich die Kremmener Nachwuchskicker in die zweimal fünfminütige Verlängerung, in der bis zur 77. Minute nichts mehr passieren sollte. Aber dann geschah das, was kaum jemand mehr für möglich gehalten hätte. Eine Ecke von Nikolas Neye hatte Grüneberg erst geklärt, um den Ball anschließend wieder in den Strafraum zu katapultieren.

Maximilian Förschner ging konsequent zum Ball und verschaffte sich dadurch etwas Platz für eine flache Eingabe. In der Mitte hatte Marvin Prien den richtigen Riecher und schoss im Rutschen zum viel umjubelten 1:0 ein, dass der FCK bis zum Schlusspfiff aufopferungsvoll gegen ein paar letzte Standards der Grüneberger verteidigte. In einem zum Schluss an Spannung nicht zu überbietenden Krimi hatte der FCK das glücklichere Ende für sich. Die Jubelszenen, die lautstarken Lobeshymnen der Fans und die Siegertrophäe hatten sie für einen tollen Kampf natürlich trotzdem verdient.

Highlights des Spiels: Videos | Bildergalerie

FCK C: Nick Dankert – Max-Jannes Borchert, Janko Weihrauch, Kevin Redlin, Leon Cornelius, Bennet Kultau, Fabian Ortmann (40. Nikolas Neye), Pascal Kischkewitz, Marvin Prien, Marc Meyhöfer, Maximilian Förschner (Julien Wetzel, Falco Grötzner)