Etliche Chancen ausgelassen

Mühelos hat der FC Kremmen als letztjähriger Finalist die Auftakthürde im Kreispokal genommen. Die wieder ins Leben gerufene Dritte des TuS 1896 Sachsenhausen, Vertreter der 2. Kreisklasse, war beim 0:6 (0:3) chancenlos. Aufgrund einer unglaublichen Verschwendung an Kremmener Großchancen kam der Underdog mit diesem Ergebnis sogar noch sehr glimpflich davon.

Kremmens Angriffswellen schwappten trotz personeller Probleme (u.a. musste mit Martin Steinke ein Feldspieler der Zweiten ins Tor) vom Anpfiff weg fast im Minutentakt auf das Tor der Sachsenhausener. Lücken im Zentrum und auf den Flügeln boten sich dem FCK in Hülle und Fülle, was insbesondere dem flinken Sturmduo Marc Kaiser-Patrick Breyer in die Karten spielte. Sie waren es auch, die von ihren Kollegen permanent mit Pässen in die Tiefe gesucht und gefunden wurden.

Was die Kremmener vor dem Gehäuse von Kevin Krüger anstellten, spottete allerdings jeder Beschreibung. Es ist müßig, hier die Unmengen bester Tormöglichkeiten einzeln zu benennen. Schon nach 15 Minuten hätte es gut und gerne 4:0 aus FCK-Sicht stehen können. Doch die Kremmener Schützen schossen den klasse aufgelegten Krüger zwischen den Pfosten sprichwörtlich berühmt. Der Bann wurde erst kurz vor der Pause gebrochen. Das Muster glich den vergebenen Hochkarätern zuvor.

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Philipp Heilmann, bester FCK-Akteur des Spiels, schickte Kaiser mit einem messerscharfen Steilpass durch die Gasse. Der hatte im Sechzehner anschließend das Auge und legte auf Breyer ab, der nur noch den Schlappen hinhalten musste – 0:1 (28.). Der Goalgetter – zuvor ebenfalls ein paar Mal unglücklich im Abschluss – war nun auf Wiedergutmachung aus. Nach punktgenauem Zuspiel von Kevin Hergt nahm er den Ball mit der Brust mit und überlupfte Krüger zum 0:2 (36.).

Auch beim dritten Treffer war er maßgeblich beteiligt und symbolisierte in wenigen Sekunden das ganze Unvermögen, welches der FCK vor dem gegnerischen Kasten zustande brachte. Mit seinem Abschluss beendete Breyer das Chaos und würgte den Ball mithilfe des Pfostens und Christian Schönfeld, der offizieller Eigentorschütze war, in die Maschen (40.). Nicht nur in dieser Szene hatten die Gäste die Lacher auf ihrer Seite. Auch in der zweiten Halbzeit überbot sich der Kreisoberligist im Auslassen riesigster Gelegenheiten.

Diese erspielten sich die Schwarz-Weißen immer wieder leicht, weil sie schnell den Weg in die Spitze suchten und läuferisch einfach weit überlegen waren. Doch immer wieder standen TuS-Torwart Krüger oder die Gäste sich selbst beim Torerfolg im Weg. Beinahe hätten die Sachsenhausener sogar noch Anschauungsunterricht geben können, wie man es richtig macht. Robert Remer hatte Pech, dass sein abgefälschter Freistoß an die Latte knallte (56.).

Und David Petzold verzog nach einem Ballverlust von Eric Moldenhauer aus guter Position knapp (58.). Mehr war anschließend für die Hausherren aber nicht mehr drin. Kremmen wurde defensiv nicht mehr gefordert und konnte vorne erst in der Schlussphase das vernagelte Tor aufbrechen. In der 78. Minute hebelte Moldenhauer mit einem Doppelpass mit Breyer TuS III komplett aus und chippte die Kugel über Krüger zum 0:4 ein (80.).

Wenig später schob Alexandre Song noch eine Eingabe von Kaiser ein (84.), bevor sich auch Kaiser endlich noch in die Trefferliste eintragen konnte. Nachdem Breyer an der Grundlinie umgestoßen wurde, zeigte Schiedsrichter Dietmar Müller auf den Elfmeterpunkt. Kaiser blieb cool, schickte Krüger in die falsche Ecke und stellte den 0:6-Endstand her. Die doppelte Anzahl an Toren wäre für den FCK locker drin gewesen. Letztlich zog man aber locker in die nächste Runde ein.

Die Highlights des Spiels im Video

FCK: Steinke – Lindemann, Moldenhauer, Phillip Neumann (75. Böttcher), Rossow, Heilmann, Hergt, Pietzofski, Song, Breyer, Kaiser