Erst lasch, dann seriös

Zu Glanzleistungen wird man ja in der ersten Pokalrunde selten getrieben, und so konnte man sich beim FCK letztlich nur am Ergebnis hochziehen. Nach einer äußerst schwachen ersten Halbzeit beim Kreisklassen-Vertreter Eintracht Gransee zog die Truppe von Marco Meißner die Zügel schließlich noch an und sprang beim 5:1 (1:1)-Auswärtssieg am Ende doch noch souverän über eine knifflige Auswärtshürde.

Dies lag in erster Linie an einer spannungsfreien und lethargischen Grundeinstellung auf dem sehr holprigen Granseer Geläuf. Die Kremmener investierten sehr wenig und konnten keinen Spielrhythmus aufbauen. Ein Rückschlag war auch die frühe verletzungsbedingte Auswechslung von Mittelfeldspieler Robert Lemcke, der sich schon nach 8 Minuten mutmaßlich eine Zerrung zuzog. Die Eintracht hingegen zeigte sich ehrgeizig, hielt die Räume eng und lief früh an, um den Gegner in seinen Aktionen zu nerven. So blieben die Gäste in den ersten 30 Minuten überaus harmlos und brachten es nur durch einen Lupfer von Niclas Köpke nach einem zu kurz geratenen Granseer Einwurf zu etwas wie einer Torchance (15.). Mit dem guten Auge von Lukas Kraeft gelang dann quasi aus dem Nichts der Führungstreffer. Durch eine sich in der Innenverteidigung aufgetane Lücke fand er Köpke, der den Ball über den Keeper in die Maschen chippte (32.).

Doch die Hausherren witterten gegen Ende des ersten Spielabschnitts ihre Chancen. So musste Dave Stettin gegen Mohammad Ismail zunächst mit einer klasse Fußabwehr retten (43.), bevor eine Verkettung von Fehlern und widrigen Umständen zum Ausgleich führte. Der aus dem Abseits einlaufende Ismail zwang in der 45. Minute Tim Wittenberg zu einem Rückpass auf Stettin, der sich beim Klärungsversuch zu viel Zeit ließ, wodurch Ismail ihm die Kugel abnahm und ins leere Tor einschob. Die „Krönung“ auf den bis dahin wirklich sehr dürftigen Auftritt. Coach Meißner traf in der Kabine aber offenbar den richtigen Ton, denn seine Mannen kehrten deutlich formverbessert, engagierter und temporeicher auf den Rasen zurück. In der 57. Minute setzte sich Kraeft nach einem langen Ball von Wittenberg im Strafraum in der Luft durch und spitzelte zum 1:2 ein. Der Knoten platzte nun auch spielerisch, weil die Granseer konditionell nicht mehr mithalten konnten und konsequenter der Weg zum Tor gesucht wurde.

Felix Kirstein scheiterte zunächst am Fußreflex von Eintracht-Torwart Nick Rudolph, als dann das Leder im hohen Bogen bei Kraeft landete, dessen Volley hinter der Linie geklärt wurde. Schiri Jens Schönrock sah es anders und entschied auf Weiterspielen (60.). Eine flach über links gespielte Freistoßvariante von Kraeft und Niklas Reibold schloss Youngster Jacob Wolff sehenswert per Direktabnahme zum 1:3 ab (63.). Nach selbem Muster, nur aus dem Spiel heraus, erzwang Kraeft den Ballgewinn, sodass Köpke seine Eingabe mit einem Scharfschuss zur Vorentscheidung verwandelte (68.). Knapp zehn Minuten später nahm Max Rossow aus der eigenen Hälfte Fahrt auf und schickte den eingewechselten Oliver Baese. Seinen Querpass nahm Kraeft auf, der drei Granseer stehen ließ und präzise zum 1:5-Endstand einnetzte. Schlussendlich meisterten die Kremmener die Pflichtaufgabe souverän, werden aber die Nicht-Leistung aus dem ersten Durchgang aufarbeiten müssen.

FCK: Stettin – Wittenberg, Hergt, Reibold, Kretschmer, Rossow, Lemcke (11. Wolff), Kirstein (67. Baese), Köpke, Kraeft, Prien (78. König)