Erfolgreiches Aufbäumen nach Rückstand

Der Glaube kann Berge versetzen, so heißt es. Und Fußballspiele drehen. In der vorletzten Begegnung auf dem heimischen Sportplatz bewies die Erste nach einem 0:2-Pausenrückstand gegen Fortuna Britz genau diese tolle Moral und erreichte nach einer deutlichen Leistungssteigerung noch einen 3:2-Sieg.

Mit dem 13. Erfolg im 14. Ligaauftritt hat die Mannschaft von Trainer Marco Meißner bereits die 40-Punkte-Marke geknackt und damit nur zwei Punkte weniger geholt als nach der kompletten vergangenen Saison. Bis es dazu gekommen war, musste der FCK zunächst jedoch seine Leidensfähigkeit demonstrieren. Denn zunächst lief es alles andere als rund für den Spitzenreiter.

Die Gäste aus Britz spielten von Beginn an frei auf und brachten die Kremmener früh in Verlegenheit. In der 8. Minute tankte sich Arthur Holzmann auf Rechtsaußen gegen Jonas Arndt bis zur Grundlinie durch und passte zu Lukas Wehrmann, der wiederum den am langen Pfosten freistehenden Imran Habibi sah. Dieser hatte keine Mühe mehr, aus zwei Metern einzuschieben – 0:1.

Während Kremmen sich schwer tat, Struktur in die eigenen Aktionen zu bekommen, machte die Fortuna vorm eigenen Strafraum klar Schiff und setzte immer wieder gezielte, schnörkellose Nadelstiche. So musste der FCK in der 21. Minute gleich zweimal in höchster Not auf der Linie klären, um einen weiteren Gegentreffer zu verhindern. Anschließend zeigten sich auch die Hausherren erstmals in der Gefahrenzone.

In einer zehnminütigen Druckphase wirbelten die Kremmener durch den Britzer Strafraum, schafften aber weder durch eine Doppelchance von Lukas Kraeft und Felix Kirstein (24.) noch durch einen Kopfball von Philipp Pfaff (26.) den Ausgleich. Zudem zählte ein Tor von Marvin Prien nicht, der den Ball in den Winkel geschlenzt hatte (30., Abseits). Dem Tabellenführer fehlte die Lockerheit, und er verkrampfte im Ballbesitz.

Auf der Gegenseite scheiterte Britz noch zweimal am Pfosten (38., 39.) und erhöhte dennoch mit dem Pausenpfiff auf 0:2. Wehrmann schickte Elias Jürgens durch die Gasse, der ins lange Eck einschob (45.). Eine ernüchternde Vorstellung verlangte in der Kabine also nach einer kritischen Aufarbeitung – und diese sollte Früchte tragen. Die Meißner-Elf kehrte zur zweiten Hälfte wie verwandelt auf den Platz zurück.

Endlich wurde der Kampf angenommen und das eigene Spiel zielgerichteter. Die Einheimischen motivierten sich gegenseitig und riefen ihre Stärken bei Kombinationen und Tiefenläufen ab. Mit einem herrlichen Halbvolley aus gut 20 Metern (54.) und nach einem Steckpass (59.) hatte Sascha Hergst per Doppelschlag schließlich den Ausgleich erzwungen. Doch das reichte dem FCK noch nicht.

Der sehr quirlige Prien, der den Fortunen Kopfzerbrechen bereitete, verpasste knapp das 3:2, als der Gegner auf der Linie rettete (62.), nachdem Mike Koger auf der anderen Seite einen Freistoß von Hannes Gersdorf wegfaustete (61.). Kremmens Beharrlichkeit zahlte sich letztlich in der 75. Minute endgültig aus. Niclas Köpke und Hergst machten zusammen auf engstem Raum die Tür im Sechzehner für Prien auf.

Dieser kappte nach innen ab und überwand Kevin Wilkesmann im kurzen Eck zur Führung. In den Schlussminuten warfen die Britzer noch einmal alles nach vorne, doch richtig gefährlich wurde es nur durch Wehrmann, der Koger überlaufen hatte, aus schwieriger Position jedoch deutlich verzog (80.). Auch Köpke schob für den FCK aus Nahdistanz am leeren Tor vorbei (85.). Am Ende stand ein Sieg des Willens.

FCK: Koger – Matuschak, Pfaff, Kretschmer, J. Arndt, Kraeft, Kirstein (78. Krüger), Prien, Breyer, Hergst (90. P. Hornemann), Köpke (87. Meyhöfer)