Elfmeterdrama! Zweite im Achtelfinale

Der FCK-Reserve ist ein weiterer Pokalcoup gelungen: Gegen den klassenhöheren FSV Schorfheide Joachimsthal II aus der Kreisliga Ost siegte die Elf von Trainer Nils Hildebrandt in einem spannungsgeladenen Match mit 7:6 (1:1, 2:2) nach Elfmeterschießen. Der Held sollte zwischen den Pfosten stehen – und ein Opfer bringen.

Schon bei der Auslosung wurden Erinnerungen an das Aufeinandertreffen im Cup-Wettbewerb vor gut eineinhalb Jahren wach, als der FCK II im Viertelfinale gegen denselben Kontrahenten vom Punkt knapp ausgeschieden war. Auch bei der Neuauflage malten sich die Hausherren unter Flutlicht ein Weiterkommen aus. Beide Teams griffen erwartungsgemäß auf Verstärkungen aus ihren oberen Männerteams zurück, wobei die Gäste den besseren Start hinlegten.

In der 7. Minute nutzte Paul Ludwig einen Fehlpass von FCK-Schlussmann Marko Reiter zur frühen Führung. Kremmen II hatte Anlaufschwierigkeiten, akklimatisierte sich aber bald an die Dynamik der Gäste und fand seine Sicherheit in der Defensive. Nach vorne setzte man auf die Schnelligkeit von Niclas Köpke aus der Kreisoberliga-Truppe. Den Ausgleich verpasste er zweimal knapp, nachdem er zunächst den linken Dreiangel aus 16 Metern verfehlte (13.) und nach einem freien Lauf haarscharf am langen Pfosten vorbeichippte.

Auf dem Platz wurde sich in der Folge nichts geschenkt, und beide Widersacher kämpften verbissen um jedes Prozent Spielanteil. Die Beharrlichkeit der Kremmener zahlte sich in Minute 37 aus. Wieder war Köpke bei einem Konter durchgestartet, legte diesmal aber zum mitgelaufenen Christoph Turkoska quer, der zum 1:1 unter Mithilfe des gegnerischen Verteidigers traf – ein leistungsgerechtes Ergebnis zur Halbzeit. Auch danach konnte sich keiner deutlich in den Vordergrund rücken. Nennenswerte Abschlüsse blieben Mangelware, die Partie lebte von Spannung und Leidenschaft.

In der 72. Minute hätte Köpke nach tollem Service von Kevin Hergt treffen müssen, entschied sich aber zu einem überflüssigen Haken und vergab die Großchance. Reiter hielt seinerseits im direkten Duell gegen Schorfheides Johann Wolf das Resultat fest (80.). Somit mussten die 22 Akteure zu später Stunde nachsitzen. Und die Verlängerung hatte dann noch etwas zu bieten: Zunächst brachte der eingewechselte Florian Hornemann den FCK II mit einem sehenswerten Außenristschuss in Führung (100.), die der emsige, aber glücklose Köpke freistehend hätte ausbauen müssen (104.).

Joachimsthal II köpfte in Person von Christian Lorenz auf der Gegenseite nach einer Flanke drüber (111.). Die Gastgeber verteidigten in der Verlängerung clever und aufopferungsvoll, sodass die Zuschauer das Gefühl hatten: Hier brennt nichts mehr an. Durch Reklamieren nach einem vermeintlich falschen Einwurf erhielten die Gäste aber noch einen indirekten Freistoß zugesprochen, den sie durch Moritz Wille verwandelten (115.) – ärgerlich aus Sicht der Hausherren. Im folgenden Elfmeterschießen trafen bis auf Kremmens Lucas Wünsch alle Schützen.

Ausgerechnet den entscheidenden fünften Strafstoß konnte Reiter für seine Truppe dann parieren und diese so im Spiel halten. Da anschließend Ric Paulig und Köpke für den FCK II trafen, konnte Reiter mit einer weiteren Parade zum Helden avancieren – und tatsächlich entschärfte er den entscheidenden Versuch. Dabei kugelte er sich den rechten Ringfinger aus. Doch der Jubel über den Einzug in die nächste Runde überwog den Schmerz. Von seinen Teamkameraden wurde er unter einer Jubeltraube begraben – er war der Matchwinner.

FCK II: Reiter – Hergt, Kaiser (86. Wünsch), Melchert, Pfaff, Düring, Prahl, Wolff (69. F. Hornemann), Paulig, Turkoska, Köpke