Elferdrama, die zweite

Zum erstem Mal überhaupt in diesem Jahrtausend hat die Zweite das Achtelfinale im Kreispokal erreicht. Der Weg dahin war jedoch weit – sowohl räumlich als auch zeitlich. Trainer Nils Hildebrandt berichtet.

Unsere nächste Weltreise führte nach Spechthausen. Aus den vorherigen Spielen(-berichten) haben uns auf eine sehr erfahrene Truppe eingestellt. Wir hatten ja zahlreiche junge, schnelle Leute dabei, sodass wir uns doch Geschwindigkeitsvorteile erhofft haben. Diese wurden uns aber direkt nach Ankunft genommen, da der Platz verdammt klein war (ich würde sagen, kleiner als unser Zweier) und man gar keine richtigen Sprintduelle erwarten konnte. Das Spiel war dann auch nicht schön anzusehen. Beide Seiten nahmen sich kaum Zeit für einen geordneten Spielaufbau, da auf diesem engen, kurzen Geläuf auch überall zahlreiche Mit- u. Gegenspieler waren.

Meist flogen lange Bälle vom Torwart in die Sturmspitzen, doch beide Abwehrreihen hatten jeweils extreme Lufthoheit. Wenn wir dann doch mal schnelle Eins-gegen-Eins-Situationen kreierten, war die sehr robust auftretende Verteidigung der Gastgeber zur Stelle. Das Chancenplus lag klar beim Gastgeber, aber entweder scheiterten sie am starken Mike Koger oder am eigenen Unvermögen. Kurz vor der Pause bekamen wir dann einen Freistoß nach überhartem Einsteigen aus aussichtsreicher Position. Diesen verwandelte unser Youngster JAcob Wolff klasse direkt ins Tor. Auch in der zweiten Halbzeit taten wir uns schwer beim herausspielen von klaren Tormöglichkeiten.

Aber defensiv gewannen wir um unsere erfahrenen Leute wie Marko Reiter, Toni Melchert, Christoph Turkoska (mit Koger bester Mann) die entscheidenden Duelle. Doch kurz vor Schluss stand plötzlich bei einem Angriff über Rechts ein Spieler auf der linken Seite völlig frei, bekam das Zuspiel und schoss zum Ausgleich ein (87.). Also ging es in die Verlängerung bei dieser Hitze. Nach 40 gespielten Sekunden der ersten Halbzeit der Verlängerung überrumpelte uns Spechthausen zum 2:1. Da waren wir noch nicht mal richtig auf dem Platz. Ab da hatten wir dann aber plötzlich die Platzhoheit und bauten Spielzüge endlich auch aus der Verteidigung auf. Wohl auch dem geschuldet, dass der Gastgeber sich sehr zurückzog.

So kamen wir dann endlich zu gefährlichen Torraumszenen, doch der Ball wollte einfach nicht rein. Die wohl beste Gelegenheit hatte Turkoska nach einer Ecke. Sein Kopfball ging um Zentimeter am Pfosten vorbei. In der zweiten Hälfte fasst sich Turkoska, der in die vorderste Reihe beordert wurde, ein Herz und setzte zu einem Solo an. Nach einigen Haken im Sechzehner wurde er regelwidrig von den Beinen geholt. Den fälligen Strafstoß verwandelte Wolff eiskalt zum Ausgleich (110.). Danach merkte man uns zwar die etwas bessere Kondition an, doch zählbares sprang für keine Mannschaft mehr heraus. Am Ende setzten wir uns im Elfmeterschießen durch, weil Mike zwei Strafstöße parierte und den entscheidenden selbst verwandelte.

FCK II: Koger – Melchert, Reiter, F. Hornemann (46. Grötzner), Baathe, P. Hornemann, Bach (55. Wünsch), Turkoska, Wolff, Naujokat (76. Wuthe), Penther