Ein lichter Moment ist zu wenig

Die Zweite kommt im neuen Jahr noch nicht so richtig in die Gänge. Viel hatte sich die Mannschaft für die Wiedergutmachung aus der Derbyschlappe im Hinspiel gegen den Ortsnachbarn SV belafarm Beetz/Sommerfeld vorgenommen. Am Ende reichte es aber nur zu einem müden 1:1 (0:0).

Gespickt mit vielen erfahrenen Spielern – u.a. gaben Mark Lindemann und Rückkehrer Stefan Engelhardt ihr Comeback – wollte die Kremmener Reserve ihrer Favoritenrolle gerecht werden und verzeichnete durch die beiden genannten Akteure auch erste Torannäherungen in der Anfangsphase (5., 9.). Jedoch fielen die meisten Aktionen viel zu statisch aus. Derbyfieber war zu keiner Zeit auf dem Platz seitens des FCK II zu spüren, es war eher nur Standfußball zu sehen.

Die Gäste spielten hier deutlich dynamischer auf und hatten Pech, dass der vermeintliche Führungstreffer durch Luca Schwarzbach wegen Abseits nicht zählte (14.). Ein ums andere Mal hatten die Mannen von Trainer Nils Hildebrandt läuferisch das Nachsehen, doch die Sommerfelder konnten zu selten wirklich gefährlich abschließen. Das galt auch für die andere Seite, wo sich mehr oder weniger Richtung Tor gequält wurde, weil die Pässe kaum mal in den Fuß gespielt wurden.

Engelhardt (17.), Mark Eichblatt (39.) und Marko Reiter nach einer Ecke (45.) konnten zumindest den Hauch von Gefahr versprühen. Ein langweiliges Nachbarschaftsduell ging also ohne Tore in die Kabine. Und auch nach Wiederbeginn flammte keine wirkliche Spannung auf. Die Partie glich eher einem Friedensgipfel als einem Kampf zwischen Ortsrivalen, wenngleich Henning Schneider seine Kremmener mit einer Glanztat vor dem Rückstand bewahrte (51.).

Ein lichter Moment sollte dann dem FCK II reichen, um tatsächlich in Front zu gehen. In der 65. Minute fasste sich Kevin Hergt ein Herz und zog mit seinem starken linken Fuß aus gut 20 Metern einfach mal ab. Der Flatterball zischte herrlich oben ins Netz – 1:0. Bis zur Schlussphase musste man sich keine wirklichen Sorgen mehr um den Sieg machen. Doch ein fataler Fehler aus dem Nichts sollte noch folgen. Der bis dato tadellose Lindemann ging in der 82. Minute am eigenen Strafraum unnötig ins Dribbling und vertändelte den Ball.

Schneider konnte zunächst noch parieren, doch Michel Köttner staubte den Abpraller zum nicht unverdienten Ausgleich ab. Kremmen II verlor nun den Faden und konnte von Glück reden, das Spiel nicht noch komplett zu versemmeln. Denn in der Nachspielzeit traf Maurus Schulz nach weiterem Chaos in Kremmens Abwehrreihe noch das Lattenkreuz. Schneider wäre machtlos gewesen. So ist der Punkt letztlich fast noch als glücklich zu bezeichnen. Mehr hatte sich der FCK II nach dem lahmen Auftritt aber auch nicht verdient.

FCK II: Schneider – Reiter (70. Baathe), Lindemann, Melchert, Weidner, Eichblatt, Hergt, Arndt (46. Wünsch), F. Hornemann, Engelhardt, Turkoska