Der Zweiten fehlt zu viel Substanz in Fürstenberg

Wieder hat es die FCK-Reserve nicht geschafft, im Kreispokal die erste Runde zu überstehen. Bei der neu formierten Zweiten des SV Fürstenberg unterlag eine stark ersatzgeschwächte Kremmener Truppe nach langem Kampf mit 3:5 (1:2) nach Verlängerung.

Nicht nur wegen der personellen Situation stand der FCK II – urlaubsbedingt übernahm Pascal Herrmann die Verantwortung als Spielertrainer von Nils Hildebrandt – vor einer ungewissen Aufgabe. Auch der Gegner aus der Havelstadt, der sich wieder zum Pflichtspielbetrieb angemeldet hatte, war ein unbeschriebenes Blatt. „In der offenen Partie waren wir spielerisch eigentlich aktiver und hatten mehr Anteile, ließen uns aber einige Male durch lange Bälle überrumpeln, weil die Abstände zwischen Abwehr und Mittelfeld nicht stimmten“, berichtete Mittelfeldspieler Marius Böttcher.

Die fehlende taktische Cleverness brachte die Gäste dann auch ergebnistechnisch ins Hintertreffen. Das 1:0 und 2:0 fielen über die Außen. Zum Schluss mussten Bressel (9.) und Gottwald (13.) nur noch einschieben. „Da haben wir uns sehr glatt angestellt“, so Böttcher. In der Folge rettete FCK-Keeper Henning Schneider mit einigen Glanztaten sein Team noch vor einem höheren Rückstand. Kremmen selbst probierte es bei eigenen Angriffen zu häufig durch die Mitte – und fuhr damit in eine Sackgasse. Kurz vor der Pause schimmerte wieder Hoffnung am Horizont.

Böttcher chippte den Ball zur Florian Stührk, der sich im Luftduell durchsetzte. Michael Mrosewski konnte ebenfalls per Kopf zum 2:1 abschließen (43.). In der Kabine stachelten sich die Kremmener an, um hier trotz aller Widerstände der misslichen Lage Herr zu werden. Kurz nach Wiederbeginn setzten sie ein weiteres positives Zeichen. Nachdem Paul Müller im Strafraum niedergedrückt wurde, verwandelte Böttcher den fälligen Elfmeter zum 2:2-Ausgleich (49.). Sollte sich nun das Blatt zugunsten des Kreisliga-Absteigers wenden?

„Das Momentum war in dieser Phase auf unserer Seite. Wir konnten das Übergewicht dort leider nicht nutzen“, ärgerte sich „Bötte“. Und spielt damit auf die Riesenchance von Stührk an, der sich an diesem Tag auf der Sechs mit viel Laufarbeit und ständiger Anspielbarkeit Bestnoten verdiente. In Minute 52 schrammte sein Versuch im Sechzehner nur haarscharf am Winkel vorbei. Besser machten es die Fürstenberger, die nach einem Freistoß durch Börger aus dem Gewühl wieder 3:2 führten (56.). Kremmen wollte diesen Treffer unbedingt kontern.

„Allerdings sind wir in der zweiten Halbzeit ohne Konzept angerannt und haben zu ungeduldig die Abschlüsse aus weiter Entfernung gesucht“, erklärte Böttcher. Als alles bereits verloren schien, schockte Kremmens Zweite die Gastgeber doch noch. Böttcher schoss in der Nachspielzeit einen Freistoß von links scharf und flach herein. Pascal Herrmann, der sich knapp zehn Minuten zuvor selbst eingewechselt hatte, jagte den Ball volley unter die Latte zum 3:3 (90.+1). Entscheidung vertagt. Spätestens in der Verlängerung krochen beide Teams ziemlich auf dem Zahnfleisch.

Die Gäste verstanden es nun nicht mehr, die Zweikämpfe konsequent zu führen und agierten nach vorne zu plan- und kraftlos. Mit schnellem Umschaltspiel und einer guten Einzelaktion von Dennis Wilke ging Fürstenberg II in der 94. Minute erneut in Front. Gottwald bestrafte später einen Fehler von Schneider, der eine Ecke unterlief, mit dem endgültigen K.O. (116.). „Am Ende konnten wir als Team die Substanz, die uns durch die Ausfälle fehlte, nicht über die volle Zeit ersetzen“, klagte Böttcher.

FCK II: Schneider – Czerwonka, Böttcher, Thoki (81. Herrmann), Daniel Neumann, Michael Mrosewski, Hornemann, Müller, Stührk, Wünsch, Kilian