Der Auswärts-Bann ist gebrochen

Über ein halbes Jahr hat es gedauert, nun ist die Durststrecke für die Kreisoberliga-Männer auf fremden Plätzen endlich überwunden. Am Sonntag feierte die Truppe von Marco Meißner beim FSV Basdorf einen späten 2:1 (0:0)-Erfolg und hält damit den Anschluss an das Tabellenmittelfeld.

Zuletzt waren die Kremmener am 30. September 2023 (6:0-Sieg in Finowfurt) mit drei Punkten im Gepäck in die Heimat gefahren. Ein solcher Spaziergang wie damals sollte es natürlich nicht werden, schon deswegen, weil sich der FSV schon im Hinspiel als harte Nuss erwies und es immerhin bis ins Kreispokal-Viertelfinale schaffte, wo man am Ostersonntag Blau-Weiß Leegebruch 1:3 unterlag. Nach einer anfänglichen Abtastphase setzten die Gäste aus Kremmen den ersten Akzent. Lukas Kraeft ermöglichte durch seinen Ballgewinn im Mittelkreis sein steiles Anspiel auf Patrick Breyer, der frei auf’s Basdorfer Tor dribbelte, aber an der Fußparade von Tibor Kreiger scheiterte (17.).

Wenig später antworteten die Gastgeber mit einer mindestens genauso gefährlichen Chance. Mamoudou Camara zog über links bis zur Grundlinie durch und passte zu Maximilian Butschkat zurück, dessen Schuss aus der Nähe FCK-Keeper Mike Koger sensationell zur Ecke lenkte (19.). Während die Gäste versuchten, das Mittelfeld schnell zu überbrücken, um die Spielstärke seiner Doppelspitze Breyer/Kraeft zu nutzen, suchten die Gäste eher über Kombinationen durchs Zentrum Lösungen zu finden. Dort wirkten sie auch etwas spritziger als der FCK, der mit Jacob Wolff und Joey Naujokat wieder zwei 18-jährige in der Startelf aufbot.

Koger konnte sich dann mit einer abermals starken, doppelten Rettungstat auszeichnen (28.), bevor seine Vorderleute selbst wieder die Führung auf dem Fuß hatten. Robert Lemcke spielte sich in Minute 36 mit feinem Füßchen von der linken Außenseite bis zum Fünfer durch, wo er das Auge für Kraeft hatte. Aus sieben Metern traf der Offensivmann dann den Innenpfosten, von dort sprang der Ball wieder ins Spielfeld. In einem verteilten Match ließen also beide Teams im Duell der Tabellennachbarn die wenigen klaren Möglichkeiten aus. Das sollte sich im weiteren Werdegang jedoch ändern. Jedenfalls, was die Tore angeht. Der FCK machte hier den Anfang.

In der 56. Minute segelte ein Kraeft-Freistoß vom linken Strafraumeck an den langen Pfosten, wo Max Rossow eingelaufen war und den Ball aus zwei Metern über die Linie drückte. Für den defensiven Mittelfeldspieler war es bereits sein zehntes Saisontor (neun in der Liga, eins im Pokal). Nicht mal zwei Minuten später mussten die Meißner-Schützlinge aber durchpusten, dass Camara eine Eingabe von Lukas Bruhn aus nächster Nähe freistehend vergab (58.). In den folgenden 10 Minuten geriet Kremmen stärker unter Druck. Der eingewechselte Justin Anthony Küchler fand mit seinem wuchtigen Schuss im wieder stark reagierenden Koger seinen Meister (69.).

Der war nach der folgenden Ecke allerdings das einzige Mal in den 90 Minuten machtlos. Bruhn donnerte die Kugel bei der kurz ausgeführten Variante fast von der linken Außenlinie an die rechte Torbegrenzung, von wo sie ins Netz prallte – ein Tor des Monats zum 1:1-Ausgleich (69.). Der FCK wehrte sich anschließend wieder mehr, stabilisierte die Abwehr und sorgte bei Kontern für etwas Wirbel. Die Abschlüsse aus der zweiten Reihe zielten jedoch am Tor vorbei. In Minute 82 war das Momentum wieder bei den Kremmenern. Nach einem Einwurf von Niklas Reibold ging Breyer rechts durch und passte quer in den Strafraum zu Kraeft, der klar zu Boden gegrätscht wurde.

Der fällige Elfer von Breyer klatschte aber an den Pfosten (82.). Zwei Minuten vor dem Ende machte der Stürmer seinen Fehlschuss wieder gut und traf nach Zuspiel des eingewechselten Jerome König – diesmal eiskalt – zum ersehnten, umjubelten und späten Sieg (88.). Basdorfs bereits verwarnter Butschkat sah in der Nachspielzeit für einen versuchten Ellenbogenschlag gegen König noch die gelb-rote Karte (90.+3). Die Gastgeber hatten dennoch mit der letzten Aktion des Spiels noch die Gelegenheit zum 2:2, doch der Gegenstoß von Küchler war wieder bei Koger Endstation (90.+4), der mit einer überragenden Leistung einer der Erfolgsgaranten war.

FCK: Koger – Matuschak, Lemcke, Pfaff (49. Baese), Reibold, Rossow, Wolff (90.+1 Wittenberg), Naujokat (77. König), Köpke, Kraeft, Breyer