Comeback, Tragik, Joker-Tor

Diese Story ist hollywoodreif! In einem Wechselbad der Gefühle siegte der FC Kremmen dank eines lange Verletzten Jokers am Wochenende kurz vor Schluss mit 1:0 (0:0) gegen den SV Grün-Weiß Bergfelde. Vorher musste der FCK aber einen weiteren Spieler wohl langzeitverletzt ins Lazarett aufnehmen.

Tragische Szene: Christoph Turkoska erlitt nach einem Kopfballzweikampf eine schwere Fußverletzung. Ein MRT-Termin muss noch Aufschluss über die genaue Diagnose entscheiden. Wir wünschen dir gut Besserung und einen bestmöglichen Heilungsverlauf, Dima!

Christoph Turkoska knickte bei der Landung nach einem Kopfballduell in der 52. Minute um und musste nach minutenlanger Behandlung letztlich mit dem Krankenwagen mit Verdacht auf Außenbandriss abtransportiert werden. Die Saison ist für den FCK-Kapitän damit wohl beendet. Das Verletzungspech bleibt den Kremmenern also treu. Schon vor dem Spiel erweiterte FCK-Toptorjäger Marc Kaiser (Oberschenkelzerrung im Training) die ohnehin schon lange Ausfallliste (Breyer, Rossow, Braun, Song). Zudem fehlten Nickel und Hecht arbeitsbedingt. Das sowieso schon schwierige Unterfangen gegen die wie immer unbequemen, gut eingestellten Bergfelder wurde also noch kniffliger. Kremmen begann trotzdem recht munter und verbuchte gleich zwei frühe Torabschlüsse aus der zweiten Reihe (1. Niclas Köpke, 5. Turkoska). Die dickste Chance musste Kevin Hergt nach feinem Zuspiel von Köpke machen. Er verzog freistehend aber knapp.

Kein Durchkommen: Nick Neumeier (2. von links) versperrt Tommy Schnell hier den Weg.

Ein Lupfer über den herausgerückten Grün-Weiß-Keeper Nico Mecklenburg wäre eine Option gewesen. Die Gäste wirkten spielerisch etwas gefälliger. Doch die Franke-Elf, seit 248 Minuten ohne Gegentor, schützte sein Tor gewohnt robust und aufmerksam. Tommy Schnells Fernschuss, den Mike Koger im Nachfassen sicherte (23.), entpuppte sich als einer von nur zwei gefährlichen Bergfelder Torabschlüssen. Auch Kremmen fehlte insgesamt der Offensivdruck und jemand, der die Bälle vorne festmachte. Kämpferisch überzeugte man jedoch. In Minute 34 nochmal ein echter Hochkaräter für die Gastgeber. Köpke spekulierte bei einem Rückpass von Sebastian Buchholz auf Mecklenburg richtig. Der Goalie patzte bei der Ballannahme. Aus spitzem Winkel nahm der FCK-Stürmer Maß, aber „Mecki“ bügelte seinen Fehler wieder aus (34.).

Phillip Neumann (FCK, links) versucht hier, Bergfeldes Patrick Eder den Ball wegzuspitzeln.

In der Nachspielzeit tankte sich Stefan Schiprowski auf der rechten Seite bis zur Grundlinie durch, passte dann zu Hergt zurück. Aus bester Schussposition brachte er mit seinem schwachen rechten Fuß aber nur einen Kullerball zustande (45.+1). Bergfeldes scheidender Coach Knut Güldemeister muss in der Kabine dann sein Team richtig justiert haben. Denn die Schwarz-Weißen kamen zunächst kaum noch in die Nähe des Sechzehners. Geschweige denn, es wurde brenzlig. Comebacker Mark Eichblatt, der für den verletzten Turkoska eingewechselt wurde, musste so bei seinem ersten Kreisoberliga-Match seit 406 Tagen in die Rolle des Hoffnungsträgers schlüpfen. Er sorgte auch für neuen Schwung und schickte in der 60. Minute Köpke, der aus spitzem Winkel an Mecklenburg scheiterte. Eine Minute später konnten sich die Gäste erneut bei ihren Torwart bedanken.

Niclas Köpke (links) war zwar im Angriff wieder ein belebendes Element des FCK. Ein Treffer glückte ihm diesmal aber nicht.

Er lenkte einen strammen 25-Meter-Freistoß von Mark Lindemann zur Ecke (61.). Auch Bergfelde schindete mit einem Freistoßhammer von Patrick Eder nochmal Eindruck. Koger parierte klasse (66.). Ansonsten hatten es beide Mannschaften schwer, ein schlagkräftiges Mittel gegen die kompakten Abwehrreihen zu finden. Kremmen verlagerte das Geschehen nun zwar in die Bergfelder Hälfte. Nennenswertes passierte aber erst in der 85. Minute wieder. Buchholz schluderte nach einem Einwurf an der linken Außenbahn. Patrick Behrendt gewann den Ball und passte punktgenau in die Mitte zu Eichblatt, der die Kugel mit rechts blitzsauber verarbeitete und sofort mit links einnetzte – ein technisch toller Treffer. Der späte Sieg geriet  trotz 12-minütiger Nachspielzeit und einigen Bergfelder Standards nicht mehr in Gefahr.

Die Highlights des Spiels im Video

Einsatzzeiten, Tore, Karten: Zur Spielerstatistik

FCK: Koger – Reiter, Lindemann, Behrendt, Schiprowski, Neumeier, Turkoska (53. Eichblatt), Phillip Neumann (80. Böttcher), Jopp, Kevin Hergt, Köpke