Cleverness schlägt Fehlerteufel

Versinkt die Erste im Mittelmaß? Diese Frage ist nach dem vergangenen Wochenende noch nicht zu beantworten, aber nach der deutlichen, wie verdienten 0:3 (0:1)-Heimpleite gegen Aufsteiger SV Rüdnitz/Lobetal müssen die Kremmener aufpassen, nach der zweiten Niederlage in Folge nicht einen Negativtrend zu starten.

Coach Marco Meißner musste durch die Gelb-Rot-Sperren von Niklas Reibold und Kevin Hergt sowie dem Fehlen von Marvin Prien auf einigen Positionen im Vergleich zur Vorwoche umbauen. Positiv war, dass Innenverteidiger Mark Lindemann nach gesundheitlichen Problemen genauso in der Startelf stand wie Mark Eichblatt. Auch Torjäger Patrick Breyer stand erstmals seit seiner Sprunggelenksverletzung von Anfang August wieder im Kader, sollte aber nicht zum Einsatz kommen. Jedenfalls sah sich der FCK einem taktisch sehr gut eingestellten Gästeteam gegenüber, das von Beginn an mutigen Ballbesitzfußball ausübte, während Kremmen den Part des Reagierenden übernahm.

Beide Mannschaften neutralisierten sich so über weite Strecken, und es dauert ca. eine halbe Stunde, bis sich gefährliche Chancen eröffneten. In Minute 30 marschierte der angeschlagene Niclas Köpke zielstrebig an Daris Penka Fodjo vorbei bis zur Grundlinie, dessen Querpass Max Rossow in die Torwartecke spitzelte. Marvin Senz war jedoch mit dem Fuß zur Stelle. In der zweiten Welle gab Tristan Kretschmer den Ball von rechts herein, Felix Kirstein schoss aus aussichtsreicher Position viel zu hoch. Die Gastgeber versäumten es, die wenigen guten Möglichkeiten zu nutzen. Nach Köpkes Flanke ließ Robert Lemcke den Gegner mit einer geschickten Ballberührung aussteigen, ließ aber ebenfalls eine Top-Gelegenheit aus fünf Metern liegen (35.).

Stattdessen machte es sich die Bernauer Ortsteiltruppe an dem Tag zu eigen, Kremmener Fehler eiskalt zu bestrafen. Kurz vor der Pause flatterte ein direkter Freistoß auf FCK-Keeper Mike Koger zu, der den Ball flach und zu kurz nach rechts abwehrte. Dennis Ulbrich stand goldrichtig und staubte zum 0:1 ab (41.), mit diesem Ergebnis auch die Seiten gewechselt wurden. Hatten die Schwarz-Weißen im ersten Durchgang noch offensive Momente heraufbeschwören können, wurden sie im zweiten Abschnitt zusehends harmloser und vom Gegner kaltgestellt. Spielerische Lösungen fehlten und vieles schien dem Zufall oder Einzelaktionen überlassen, die aber von den Lobetalern stets abgefangen wurden.

Koger musste hingegen zweimal sein ganzes Können aufbringen, um gegen Tobias Bauer (53.) und Ulbrich (56.) die Vorentscheidung zu verhindern. Gegen individuelle Patzer war aber auch er machtlos. Lindemanns missglückten Rückpass fing in der 62. Minute Maximilian Degen ab und schob mutterseelenallein ein. Damit hatten sie den Kremmenern endgültig den Schneid abgekauft, die sich bis zum Schluss zwar mühten, aber keine Durchschlagskraft gegen die sehr abgeklärt auftretenden Gäste entwickelten. Zu allem Überfluss ließ sich Kapitän Tim Wittenberg nach einem Befreiungsschlag der Gäste in der Nachspielzeit von Rick Vogel düpieren, welcher auch wieder freie Bahn hatte und das 0:3 erzielte (90.+3).

FCK: Koger – Lindemann, Eichblatt, Kretschmer, Baese, Wittenberg, Rossow, Kirstein (87. Penther), Lemcke (58. König), Köpke, Naujokat (70. Großmann)