Der FCK hat einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Herbstmeisterschaft getan. Im Spitzenspiel gegen Verfolger SpG Lichterfelde/Finow setzte man sich nach hartem Fight schließlich knapp mit 1:0 (1:0) durch und zog vorerst auf vier Punkte davon – bei einer Partie weniger.
Jedem im Kremmener Lager war klar, dass hier der wahrscheinlich schwerste Prüfstein der gesamten Hinrunde aus dem Weg geräumt werden musste. Und in der Tat sahen die 70 Zuschauer von Beginn an eine spielstarke Nordbarnimer Truppe, die kaum Schwachstellen offenbarte und das Geschehen weitestgehend diktierte. Kremmen versuchte mit viel Laufpensum und Robustheit in den Zweikämpfen dagegenzuhalten und musste in der achten Minute erstmals auf der Hut sein, als Dave Stettin im FCK-Tor eine Unaufmerksamkeit von Tristan Kretschmer ausbügeln und gegen Dwayn Kaßner retten musste.
Die Hausherren konnten ihrerseits zunächst nur zaghafte Vorstöße wagen. Es mangelte an Ballkontrolle und Präzision in den Pässen, um den Gegner vor größere Sorgen zu stellen. In Minute 19 sollte Sascha Hergst das Lichterfelder Gehäuse zum ersten Mal unter Beschuss nehmen. Sein wuchtiger Versuch aus der Distanz wurde von George Burghause zur Ecke gelenkt. Ein weiterer lichter Moment des FCK-Neuzugangs leitete die spielentscheidende Szene ein. Mit einem herrlichen Schnittstellenpass bediente er in der 22. Minute Marvin Prien, der die Kugel aus spitzem Winkel ins lange Eck schob – 1:0.
Kremmen wehrte sich bis zur Pause weiter wacker gegen den Druck der Gäste und konnte dabei wieder auf eine konzentrierte Defensivarbeit zurückgreifen. Bis auf einige Standards und Weitschüsse mussten die Schützlinge von Trainer Marco Meißner keine echten Großchancen fürchten – bis zur 42. Minute. Da musste Stettin gegen den durchgebrochenen Tammes-Ole Wolter einen hervorragenden Fußreflex auspacken, um den Ausgleich zu verhindern. Auf der anderen Seite verpasste Prien nach einer Flanke von Hergst freistehend per Kopf das 2:0 (45.+3). Die Begegnung blieb also spannend.



Der Tabellenführer musste sich auch im zweiten Durchgang meist mit der Rolle des Abwartens begnügen. Es sollten sich allerdings jetzt mehr Möglichkeiten zum Kontern auftun als noch vor der Pause. Schon wenige Sekunden nach Wiederanpfiff zog Prien nach Vorlage von Patrick Breyer in den Strafraum, schoss aus 10 Metern halblinker Position aber über das Tor. Andere aussichtsreiche Angriffe – oft auch in Gleich- oder Überzahl – spielten die Kremmener hingegen zu nervös, kompliziert und unsauber aus, sodass diese Situationen verpufften. Lichterfelde beackerte seinerseits weiter vehement den Konkurrenten.
Langsam schien die SG aber am FCK zu verzweifeln, denn der ließ trotz des gegnerischen Anrennens nicht viel zu. Ein Kopfball von Paul Ziethen nach Ecke von Frank Niemann (58.) sowie eine Chance des quirligen Edgar Weiland, die knapp am Tor vorbeiflog, bildeten die Ausnahme. Mit fortgeschrittener Spieldauer und frischen Kräften von der Bank schaffte es Kremmen dann wieder mehr, für Entlastung zu sorgen. Jerome König (82., Keeper zur Ecke) und Lukas Kraeft (83., auf der Linie geklärt) hätten beinahe den Deckel draufgemacht. So blieb es bis zum Ende eine Zitterpartie – aber eine erfolgreiche.
FCK: Stettin – Matuschak, Lindemann (86. Pfaff), Kretschmer, König, Bach (63. Köpke), Kraeft, Kirstein, Prien, Hergst (74. Krüger), Breyer