Basics nicht auf den Platz bekommen

Einen gebrauchten Tag erwischte die Erste beim Auswärtsspiel in Klosterfelde und musste mit einer 3:1 (1:1)-Niederlage die Heimreise antreten.  Die Art und Weise, wie das Ergebnis in der zweiten Halbzeit zustande kam, stimmte vor dem Duell mit dem Spitzenteam aus Leegebruch nachdenklich.

Personell hatte Coach Marco Meißner nicht viel Spielermaterial zur Verfügung, sodass die Kremmener nur mit 12 Spielern zum Aufsteiger anreisen konnten. Auf dem kleinen Kunstrasenplatz machten es seine Mannen aber zunächst ganz ordentlich, verteidigten abgeklärt und lauerten vorne auf ihre Chancen. In der 10. Minute hatte Marvin Prien nach eröffnender Flanke von Tim Wittenberg in die Spitze schon eine Top-Gelegenheit, setzte aus leicht spitzem Winkel den Ball aber knapp am langen Eck vorbei. Besser lief es fünf Minuten später. Eine Ecke von Felix Kirstein landete im Gewusel vor Patrick Breyer, der den Überblick behielt und den Torwart ausguckte – 0:1 (15.).

Klosterfelde präsentierte sich allerdings nicht schlechter und hatte optisch etwas mehr Anteile, fand jedoch noch keine richtigen Lösungen gegen den gut gestaffelten FCK. Nur Morten Jechow konnte in Minute 26 wirklich Gefahr versprühen, als er von der Strafraumgrenze den Außenpfosten traf. Aber auch Kremmen tat sich schwer, spielerische Lösungen zu finden und den Gegner vor dessen Gehäuse zu beschäftigen. In der 37. Minute zog man aber eine Ballstafette auf, wobei Max Rossow im Sechzehner den besseren Abschlusszeitpunkt verpasste und am Fuß von Keeper Kevin Pelzer scheiterte.

Bildergalerie SG Union Klosterfelde II vs. FC Kremmen von © Timo Dreyer (adobe.com)

Aus wenig viel machen, ist aktuell nicht die Stärke des FCK – und wieder wurde es bestraft. Kurz vor dem Seitenwechsel nickte Pascal Korzekwa eine Jechow-Ecke ungedeckt am langen Pfosten zum 1:1-Pausenstand ein (42.). Die zweite Halbzeit begann mit einem Paukenschlag, denn Breyer hatte nach 15 Sekunden mit einem Volleyschuss aus 35 Metern eine spotane Idee und überraschte damit Pelzer sichtlich, hatte jedoch großes Pech, dass die Kugel an die Latte knallte (46.). Beim unmittelbar folgenden Konter musste Mike Koger gegen Michel Sobek, Stürmer des Brandenburgliga-Teams, alles in die Waagschale werfen, um das Remis zu retten.

In Minute 53 riskierte er nach einem Ballverlust seiner Vorderleute allerdings beim Rauslaufen zu viel und fällte diesmal den abseitsverdächtigen Sobek beim Klosterfelder Gegenstoß klassisch. Den berechtigten Elfer verwandelte Norman Jechow glücklich, Koger war beim mittig geschossenen Versuch noch mit dem Fuß dran. Kremmen baute ab diesem Zeitpunkt ab und wehrte sich weder spielerisch noch kämpferisch gegen die drohende Pleite, blieb offensiv sehr harmlos. Für die gefährlichen Momente sorgten nun die Hausherren, die mehr Räume bei Umschaltmomenten fanden und hinten konzentriert agierten.

Die gefährlichen Situationen erzielten sie jedoch nach Standards. Erst traf Franz Roosch per Freistoß das Lattenkreuz (60.). Dann ließen die Kremmener nach einer Ecke von Jechow – analog zum 1:1 – ausgerechnet den größten Spieler auf dem Platz, Leonard Steiner, am langen Pfosten frei stehen, wodurch dieser mühelos volley aus Nahdistanz einschießen konnte (65.). Klosterfelde ließ bis auf Breyer Abseitstor (80.) nichts mehr anbrennen, während die Gäste keine Mittel mehr fanden, den Gegner ins Wanken zu bringen und mit ihrem eigenen Auftreten haderten. Aufgrund der zweiten Hälfte geht der Sieg für den Kreisoberliga- Neuling absolut in Ordnung. Die Kremmener müssen hingegen schnell wieder die Grundtugenden über 90 Minuten auf den Platz kriegen.

FCK: Koger – Matuschak, Hergt, Wittenberg, Reibold, Rossow, Kirstein, Prien, Penther (66. König), k.A., Breyer