Auswärts weiter Luft nach oben

Die Erste hat es verpasst, sich beim Gastspiel in Rüdnitz/Lobetal weiter in der Tabelle vorzuschieben. Gegen das bislang punktlose Schlusslicht rettete erst ein Last-Minute-Treffer ein 1:1-Remis. Dennoch bleibt die Elf von Trainer Marco Meißner mit den Spitzenteams auf Tuchfühlung.

So richtig warm geworden sind die Kremmener auf fremden Plätzen bisher nicht in dieser Saison. Das sollte sich auch diesmal wiederholen. In der Anfangsviertelstunde kam man irgendwie schläfrig daher, als ob der Gegner angesichts seiner bisherigen Bilanz etwas unterschätzt wurde. Nach zwei Minuten musste FCK-Keeper Mike Koger bereits in höchster Not gegen Dennis Ulbrich aus spitzem Winkel parieren, bevor er wenig später machtlos war. Ulbrich schickte diesmal Tobias Bauer steil, der den Ball im Sechzehner humorlos einschoss (8.). Der tadellose Koger entschärfte wenig später nochmal gegen Bauer (10.).

Die Gäste fingen sich in der Folge langsam und versuchten das Geschehen an sich zu reißen. Mit Diagonalbällen über die hoch stehende SVRL-Abwehr sollte der Erfolg gesucht werden. Doch wirklich zielstrebig, koordiniert und präzise waren die Versuche nicht. Felix Kirstein (15.) und Patrick Breyer (22.) ließen mal Dampf aus der zweiten Reihe ab, doch Heimtorwart Marvin Senz musste nicht eingreifen. Die richtige Anspannung fehlte beim FCK einfach über weite Strecken der ersten Halbzeit, man wirkte auch überrascht vom Gegner, der nicht wie ein Kellerkind auftrat. Kurz vor der Pause verpasste Lukas Kraeft per Halbvolley noch knapp eine gute Möglichkeit (45.).

Die gefährlicheren Chancen verbuchten aber die Hausherren auf ihrer Seite, sodass der Halbzeitstand in Ordnung ging. Jedoch kehrte Kremmen im zweiten Abschnitt formverbessert und konzentrierter auf den bestens gepflegten Rasen zurück. Den Barnimern wurden nun quasi keine brenzligen Situationen mehr gestattet. Philipp Pfaff und Robert Lemcke organisierten die Defensive umsichtig, stellungssicher und konsequent. Auch nach vorne sprang mehr heraus, auch wenn sich dies abgesehen von einer Breyer-Chance (49., scheitert an Senz‘ Fußparade) in den letzten 20 Minuten ereignete.

Die beste Gelegenheit zum Ausgleich bot sich dem FCK in Minte 68. Kraeft tauchte völlig frei vor Senz auf, doch der machte den Schuss ebenso zunichte wie den Abpraller des eingewechselten Marvin Prien – ein hundertprozentiger „Doppelschlag“. Die Kremmener drückten jetzt immer mehr und waren drauf und dran, das 1:1 zu erzwingen. Nachdem Prien noch knapp verzogen hatte (83.), wurde in der letzten regulären Minute Kraeft lang geschickt. Plötzlich ohne Gegenwehr, legte er mustergültig für Sturmkollege Breyer quer, der im Fünfer mühelos einschob und somit wenigstens einen Zähler für sein Team sicherte. Auswärts bleibt also weiter Luft nach oben.

FCK: Koger – Pfaff, Lemcke, Kretschmer (55. König), Reibold (61. Prien), Rossow, Zschammer, P. Hornemann, Kirstein (85. Paulig), Kraeft, Breyer