Ausrufezeichen zum Auftakt

Sechs Tore, drei Punkte und ein Wermutstropfen: Der FC Kremmen ist mit gemischten Gefühlen in den zweiten Saisonabschnitt gestartet. Ergebnistechnisch lief alles optimal: Gegen eine teils überforderte Brandenburgliga-Reserve des FV Preußen Eberswalde ließen die Franke-Schützlinge beim 6:0 (3:0)-Kantersieg nichts anbrennen.

Zum überragenden Mann avancierte dabei Marc Kaiser, der sage und schreibe fünf Tore beisteuerte. In der zweiten Halbzeit gelang dem nun besten FCK-Torjäger (15 Saisontreffer) gar ein lupenreiner Hattrick. Eine Verletzung einer Stammkraft trübte den insgesamt runden Nachmittag aus Kremmener Sicht allerdings: Angreifer Patrick Breyer stürzte in der 60. Minute bei einem bereits wegen Abseits abgepfiffenen Laufduell und brach sich dabei – wie sich am gestrigen Sonntag nach einer ärztlich Untersuchung herausstellte – das Schlüsselbein. Die Fronten auf dem gut bespielbaren Kremmener Sportplatz waren recht schnell geklärt.

Die Taktik erkannte man auf beiden Seiten. Während die Gäste aus Eberswalde erstmal hinten dicht machen und so lange wie möglich die Null halten wollten, versuchten die Kremmener Mittel zu finden, wie man den Kontrahenten am besten einen einschenken konnte. In den Zweikämpfen, besonders im Mittelfeld, war der FCK griffig und darauf aus, seine Angreifer ohne große Umwege in Stellung zu bringen. In Minute 9 drehte sich Breyer am Strafraum gut um Gegenspieler Julius Kries nach präzisem Zuspiel von Kevin Hergt. Preußens Keeper Olaf Pospieszny wehrte mit einer aufmerksamen Parade ab.

Patrick Breyer schrieb erst drei Scorerpunkte (1 Tor, 2 Vorlagen) und musste später mit einer schmerzhaften Verletzung vom Platz. Er fehlt dem FCK länger.

Kaiser verzog daraufhin nach einer Eingabe von Niclas Köpke freistehend die nächste dicke Chance (15.). Preußen tat über 90 Minuten wenig in der Offensive. Die wohl beste Chance für die Barnimer sahen die Zuschauer in der 17. Minute. Nach einer FCK-Kecke leitete Tim Marvin Mengel mit einem Steilpass auf Kenny Ladewig einen schnellen Konter ein. Letzterer umspielte den herausstürzenden Kremmener Torwart Mike Koger zwar, doch Entfernung und Winkel waren zu schwierig, um den Ball ins leere Tor zu bugsieren (Außennetz). Das schafften wenig später die Hausherren. Ein feiner Laufpass von Hergt war dabei die halbe Miete für das 1:0 (22.).

Kaiser enteilte über links Paul Kallies und tunnelte abschließend Pospieszny. Auch in der Folge behielt der Tabellen-Zweite die volle Spielkontrolle und demonstrierte mannschaftliche Geschlossenheit. Eine gute halbe Stunde war gespielt, als Hergt einen Abschlag von Pospieszny postwendend zurückschickte. Mengel verlängerte unglücklich per Kopf auf Breyer, der den Raum für einen klugen Assist auf Kaiser nutzte, der nur noch ins leere Tor schießen musste (31.). Kremmen warf insbesondere seine Tempovorteile in die Waagschale. Beim 3:0-Halbzeitstand gewann Nick Neumeier beherzt den Ball gegen Chris Dennis Zimmermann.

Meist obenauf: Hier sind es die FCK-Akteure David Braun (3. von rechts) und Nick Neumeier (Mitte).

Kaiser timte sein Zuspiel auf Breyer perfekt, der nach seinem ungehinderten Sololauf Pospieszny ausguckte (37.). Die Zweifel an einem FCK-Erfolg zerstreuten sich also bereits zur Pause. Und auch nach dem Wechsel baute die Elf von Falk Franke nicht ab. Immer wieder rissen Lücken auf, weil Preußens Laufleistung in der Rückwärtsbewegung einfach nicht ausreichte. Kremmens Konzept der schnellen Bälle in die Spitze fruchtete. Weitere „Buden“ waren also in der Luft. Kaiser verzog zunächst noch aus spitzem Winkel (47.), schlug dann aber gleich doppelt zu. Köpke servierte ihm die Kugel, etwas unorthodox passte er mutterseelenallein nochmal zu Breyer quer, der ihm nochmal auflegte.

Wieder brauchte er nur einzuschieben (52.). Zwei Minuten später folgte ein weiterer Stich ins löchrige Preußen-Hemd. Neumeier fing eine Flanke ab, David Braun schaltete schnell auf Kaiser um, der wieder nicht zu aufzuhalten war und mühelos das 5:0 besorgte (54.). Derartige Möglichkeiten boten sich auch im gesamten weiteren Verlauf, weil Kremmen nicht locker ließ und Eberswaldes Zweite mehr und mehr aufgab. Braun scheiterte mit seinem Riesen ausnahmsweise (60.). Kaiser markierte fast ohne Gegenwehr den 6:0-Endstand (71.), der nach einigen Gelegenheiten in der Schlussphase sogar noch schmeichelhaft war.

Die Highlights des Spiels im Video

Einsatzzeiten, Tore, Karten: Zur Spielerstatistik

FCK: Koger – Reiter, Neumeier, Schiprowski, Hecht, Kevin Hergt, Braun, Behrendt (72. Jopp), Köpke, Breyer (63. Böttcher), Kaiser (82. Lindemann)