Die Herbstmeisterschaft ist unter Dach und Fach! Der FCK hat beim Löwenberger SV zum zwölften Mal in dieser Saison die volle Punktausbeute eingefahren. Doch nicht nur das wurde gefeiert – auch ein langjähriger Fluch wurde endlich gebrochen.
Seitdem Löwenberg in der Saison 2020/2021 in die Kreisoberliga zurückgekehrt ist, gingen bis dato alle Gastspiele der Kremmener beim LSV verloren. Unter diese Pleitenserie wollte der Tabellenführer natürlich unter allen Umständen einen Schlussstrich ziehen. In den ersten 45 Minuten sah es jedoch alles andere als rosig für die Elf von Trainer Marco Meißner aus. Spielerisch lief überhaupt nichts zusammen, kollektiv rannte man der Bestform weit hinterher. Ungenauigkeiten bei Pässen und in der Spieleröffnung prägten das Bild. Der Ansatz, mit wenigen Kontakten auf dem unebenen, tiefen Rasen zu agieren, ging nicht auf.
Die Hausherren boten mit präzisen Diagonalbällen oft das bessere Rezept auf dem widrigen Untergrund, konnten aber – abgesehen von einem tückischen Flachschuss des schwer in den Griff zu bekommenden Tim Maasch, den Mike Koger zur Ecke lenkte (3.) – ihre Abschlüsse nicht aufs Tor bringen. In dieser Phase hätte der FCK durchaus in Rückstand geraten können. Stattdessen ergab sich in der 19. Minute für die Gäste selbst eine gute Chance: Lukas Kraeft flankte von der linken Seite kurz vor der Grundlinie einen Freistoß in den Fünfmeterraum, wo Robert Glass im LSV-Tor den Ball unzureichend klärte.
Anschließend schoss Sascha Hergst aus Nahdistanz dreimal in kurzer Folge aufs Tor, wurde aber jeweils geblockt. Einen Hallo-wach-Effekt löste diese Aktion nicht aus. Kremmen kam weiterhin nicht in die Gänge und wirkte ideenlos. Doch die heimstarken Löwenberger (15 Punkte aus fünf Heimspielen) konnten daraus keinen echten Vorteil ziehen, sodass es bis zur Pause eine höhepunktarme Partie mit viel Stückwerk blieb – bis zur Nachspielzeit. Da zirkelte Hergst von der rechten Strafraumgrenze einen Freistoß hinein, den Patrick Breyer aus dem Gewühl zu seinem 20. Saisontor ins Netz jagte – 0:1 (45.+2). Mit dieser Führung war angesichts des Spielverlaufs nicht zu rechnen.




Im zweiten Durchgang zeigten sich die Kremmener nach der Halbzeitansprache des Trainers verbessert. Die Spielzüge liefen nun durchdachter und gefährlicher. Breyer hätte in der 58. Minute nach guter Einzelleistung und einem vorbereitenden Pass von Kraeft eigentlich aus zwei Metern auf 0:2 erhöhen müssen, traf jedoch halb am Ball vorbei. Bei einem Sololauf zielte er genau auf Keeper Glass und verpasste erneut (69.). Auch auf der anderen Seite sahen die 58 Zuschauer unermüdliche Löwenberger, die den Ausgleich wollten. Der fiel auch durch Maasch (70.), wurde jedoch wegen Abseits aberkannt. Wenig später schob David Glaub erst knapp vorbei (74.) und scheiterte später im Eins-gegen-Eins an Koger (84.).
Den Auftakt zu dramatischen Schlussminuten machte der FCK: Andreas Sohny vertändelte in der 85. Minute fahrlässig den Ball gegen Hergst, der frei durchstartete und eiskalt zum 0:2 vollendete. Der LSV gab sich jedoch nicht geschlagen und konnte durch Niklas Engel auf 1:2 verkürzen (89.) – ebenfalls nach einem Fehler des eingewechselten Philipp Hornemann, der den Ball zuvor nicht klären konnte. Ein weiterer Jubelschrei der Gastgeber nach dem vermeintlichen 2:2 per Kopf erstickte jedoch sofort: Linienrichter Milan Kupfer hob die Fahne wegen einer Abseitsstellung des Flankengebers Maasch (90.+4). Die Begegnung nahm also – mit etwas Dusel – aus Kremmener Sicht einen erfolgreichen Ausgang.
FCK: Koger – Matuschak, Lindemann (73. P. Hornemann), König, J. Arndt, Bach (64. Krüger), Kraeft, Kirstein (89. Meyhöfer), Prien (64. Köpke), Hergst, Breyer