Abgeklärte Fortuna in entscheidenden Momenten zur Stelle

Lange ist der FCK mit dem Aufstiegszug mitgefahren. Doch vor Ankunft am Endbahnhof ist sein Ticket nun wohl abgelaufen. Nach der 1:3 (0:1)-Heimschlappe gegen den Zweiten BSC Fortuna Glienicke muss man auf der Weiterfahrt Richtung Kreismeistertitel vorzeitig aussteigen. In einigen Aspekten bekam man wie schon in der Vorwoche in Bötzow die Grenzen aufgezeigt.

Dabei war für die Kremmener ein Sieg Pflicht, um sich noch Hoffnungen auf Platz 1 machen zu können. FCK-Coach Falk Franke riskierte zunächst jedoch nichts und stellte eine tief gestaffelte 4-5-1-Formation aufs Feld. Die Gäste sollten zudem durch einen ungewohnt als Sechser postierten Marc Kaiser aus dem Konzept gebracht werden. Doch es waren die Pläne der Gastgeber, die schon früh über den Haufen geworfen wurde.

Torschützen im Laufduell: Marcel Bubner (links) gegen Niclas Köpke.

Nach nicht einmal einer Minute ballerte Steven Puhlmann nach einem Rückpass von Marcel Peter (setzte sich vorher Linksaußen gegen Patrick Behrendt durch) noch knapp vorbei. Bereits im zweiten Versuch schoss er seine Glienicker dann fulminant in Führung. Kremmen half hier mit. In der 5. Minute vertändelte Dennis Jopp den Ball an der Außenlinie. Anschließend folgten zwei geniale Fortuna-Szenen. Marcel Bubner flankte vom rechten Strafraumeck herrlich per Außenrist an den langen Pfosten über Mark Lindemann hinweg, hinter dem Puhlmann per Volleyschuss einnetzte.

Den Schock des frühen Rückstands konnte Kremmen während der ersten Halbzeit nur schwer abschütteln. Zumal der Gegner selbst so gut wie keine Schwachstelle zeigte und reagierte mit spielerischer und taktischer Reife gegen zaghafte FCK-Vorstöße. Patrick Breyer startete zwar ein ums andere Mal couragiert in die Tiefe. Ihm fehlte jedoch die Unterstützung nachrückender Kollegen. Bei einem Schuss, den er von der Grundlinie abgab und den Torsten Wiese um BSC-Tor per Fußabwehr aufs Netz lenkte, stand der Youngster mit dem Ball knapp im Toraus (25.).

Kevin Hergt wird hier von Glienickes Pascal Müller (links) und Leonard Scholz (hinten) bedrängt.

Die von Sascha Flemming trainierten Randberliner mussten nicht an ihr Limit gehen und verwalteten eher das Ergebnis. Eine gute Kopfballchance durch Puhlmann (15., nach Ecke von Riccardo Ciao) und einen Distanzschuss von Philipp Kadow (29.) nahmen sie dennoch mit. Die Schwarz-Weißen hingegen konnten die gegnerische Hintermannschaft trotz redlicher Bemühungen nicht in Verlegenheit bringen. Kaiser durfte zwar in Minute 40 mit Anlauf abziehen, doch aus gut 20 Metern fehlte deutlich die Präzision.

So endete eine alles andere als aufregende erste Hälfte mit einem verdienten Pausenresultat. Auch im zweiten Abschnitt hatte man das Gefühl, dass die Gastgeber den Gegner mit ihren Möglichkeiten kaum zu Fehlern zwingen können, auch wenn der Willen dazu vorhanden war. Andersherum schlugen die Fortunen aus ihrer besseren Handlungsschnelligkeit Kapital und mussten nur auf die günstigen Momente warten. Ohne zu glänzen, waren sie in den entscheidenden Situationen einfach hellwach.

Marc Kaiser (vorn, gegen Glienickes Torschützen Steven Puhlmann) musste diesmal ungewohnte Defensivaufgaben als Sechser verrichten.

In der 59. Minute ließ sich der eingewechselte Marko Reiter von einem langen Peter-Einwurf überraschen. Bubner zog mit Schwung an ihm vorbei und jagte das Leder eiskalt ins lange Eck (59.). Auch neun Minuten später beim 0:3 hatte der FCK keinen Zugriff. Ronny Hecht köpfte bei einer missglückten Klärung dem starken Dennis Steffan in die Füße. Der schickte Bubner in den Sechzehner. Mike Koger parierte noch mit dem Fuß, aber Steffan nahm den Abpraller auf und vollendete trocken von der Strafraumgrenze (68.).

Direkt nach Wiederanstoß gelang den Kremmenern noch der Ehrentreffer. Glienickes Kevin Kummer köpfte eine Hecht-Flanke zu Niclas Köpke, der Nicolai Guthmann mit einer Finte aussteigen ließ und dann genau abschloss (69.). In den Schlussminuten versuchte die Franke-Truppe nochmal etwas nach vorne, ohne wirklichen Druck aufbauen zu können. Stattdessen musste Koger gegen die klasse Einzelleistung von Pascal Müller nach einem Konter noch den vierten Gegentreffer verhindern (71.). Am Ende ein verdienter Glienicker Erfolg, der zu keiner Zeit in Gefahr geriet.

Die Highlights des Spiels im Video

Einsatzzeiten, Tore, Karten: Zur Spielerstatistik

FCK: Koger – Neumeier (45. Hecht), Lindemann, Behrendt (36. Reiter, 77. Rossow), Jopp, Kevin Hergt, Kaiser, Nickel, Köpke, Song, Breyer