„Oben haben wir nichts zu suchen“, stellte Reservecoach Nils Hildebrandt vor dem Beginn der neuen Saison unmissverständlich fest. Für dem gesamten Saisonverlauf ist das sicher eine realistische Einschätzung. Nach dem 1. Spieltag sind seine Jungs allerdings in der Tabellenspitze zu finden. Möglich machte das ein 4:1 (3:0)-Erfolg im Heimspiel gegen den Vorjahres-Sechsten Einheit Krewelin.
Personell konnte der frisch aus dem Urlaub zurückgekehrte FCK-Übungsleiter Hildebrandt fast alle Register ziehen. Ganze fünf Wechselspieler standen ihm zur Verfügung. Der üppige Kader färbte auch deutlich auf die Leistung der Kremmener ab, die vom Anpfiff weg das Spiel sehr abgeklärt bestritten. Während die von Kapitän David Czerwonka und Marko Reiter gemanagte Abwehr Vorstöße der Gäste schon im Ansatz ausmerzte, gab besonders die Doppel-Sechs mit Marius Böttcher und Daniel Neumann dem FCK-Spiel etliche kreative Impulse. Immer wieder zogen sie die Aktionen in die Breite oder Tiefe, wo mit Neuzugang Norman Kösling ein weiterer Aktivposten aufspielte. Die richtig gefährlichen Torabschlüsse waren zwar keine Massenware.
Dennoch merkte man schnell, dass ein Tor der Gastgeber nur eine Frage der Zeit war. In Minute 18 schnippelte Böttcher eine Ecke frech an den kurzen Pfosten, wo sich zwei Kreweliner bei einer versuchten Klärung gegenseitig behinderten. Kösling schaltete schnell und jagte den Ball aus knapp fünf Metern unter den Giebel zu seinem Debüt-Tor – 1:0. Die Einheit, welche oft mit sich und dem Schiedsrichter Michael Reichert haderten, fand ihrerseits gar nicht ins Spiel und nach vorne kein Durchkommen, was die Gäste gleichzeitig zermürbte. Nur einmal schossen sie in der ersten Halbzeit ernsthaft aufs FCK-Gehäuse. Ein schlimmer Fehlpass des ansonsten bärenstarken Neumann brachte Stefan Gorzelany in freie Schussposition, doch er setzte den Ball zu mittig aufs Tor, sodass Mike Koger per Fuß retten konnte (25.).
Ein kurzer Wackler in einem ansonsten seriösen Auftritt des Kreisliga-Absteigers. Der bewies bei seinen Chancen weiter durchaus Effektivität. In der 30. Minute steckte Neumann David Bäker den Ball in den Strafraum zu. Der hatte keine Probleme, Keeper Martin Winkelmann zu überwinden (30.). Fünf Minuten später rutsche eine Böttcher-Ecke quer durch den Fünfer an den langen Pfosten, wo Marcel Krullis auf der Torlinie nur noch zum 3:0 einnicken musste (35.). Neumann (45., Volley aus der zweiten Reihe) und Bäker (45., Pfosten) hatten noch weitere gute Möglichkeiten. Eine sichere Führung, bei der doch nichts mehr schiefgehen sollte. Krewelin hatte sich in der Pause aber offenbar besser sortiert und eingestellt. Und markierte in der 52. Minute das 3:1.
Am „Tag der Ecken“ trafen auch sie aus einem Standard heraus. Kapitän Guido Jaquet köpfte eine Ecke von Bendix Hilgert, bei der die Kremmener mächtig pennten, aus Nahdistanz ein. Den Startschuss zu einer fulminanten Aufholjagd sollte dieses Tor aber nicht darstellen, auch wenn Kremmen II das Ergebnis nur noch verwaltete. Die passende Antwort lieferten sie aber. Nachdem Krullis im Strafraum gefällt wurde, verwandelte Böttcher in der 55. Minute einen Elfmeter. Bis auf einen Gäste-Konter in Überzahl, bei dem Daniel Kuhn einen Hochkaräter kläglich versiebte (62.), passierte in dieser Partie bis zum Schluss nichts Gravierendes mehr. Der FCK II sackte auf ganz souveräne Art und Weise die ersten drei Punkte ein – auf dem Weg zum Saisonziel Platz 4 bis 8.
Einsatzzeiten, Tore, Karten: Zur Spielerstatistik
FCK II: Koger – Reiter (56. Sommer), Jopp, Czerwonka, Kilian, Böttcher, Daniel Neumann, Hornemann, Kösling, Bäker (80. Seeger), Krullis (66. Wünsch)